24.08.2020 – Kategorie: Kommunikation
App-Nutzung: Warum sie in der Corona-Pandemie stark zunimmt
Seit Jahresanfang durchlebt die Weltbevölkerung eine Pandemie. Um Covid-19 einzudämmen, sollen die Menschen auf physische Distanz achten und Kontakte möglichst über Online-Kanäle erfolgen. Diese besondere Situation hat zu einer Zunahme der App-Nutzung geführt.
- Der App-Markt ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gestiegen.
- Menschen bewältigen die Corona-Krise durch mobile Online-Angebote für Gesundheitsservices und Bildung
- Mehr Homeoffice in Zukunft: 80 Prozent der Top-Business-Apps sind Videokonferenzplattformen.
Ob Lebensmitteleinkauf oder Partnersuche: Download-Zahlen der Daten- und Analyseexperten von App Annie belegen nun, dass der Großteil des Lebens bereits umstrukturiert wurde und daher die App-Nutzung stark angestiegen ist. In Deutschland verbringen Nutzer durchschnittlich 14 Prozent mehr Zeit in mobilen Apps als im letzten Jahr, im globalen Durchschnitt liegt der Zuwachs sogar bei 20 Prozent.
Mobile Apps und Spiele auf iOS und Google Play verzeichnen weltweit 64 Milliarden Downloads im ersten Halbjahr 2020 und sind damit zehn Prozent höher als im 2. Halbjahr 2019 und fünf Prozent höher als im ersten Halbjahr 2019. Der globale Höhepunkt an Downloadzahlen wurde im April 2020 erreicht, wo ein Anstieg um 25 Prozent vom monatlichen Durschnitt im 2. Halbjahr 2019 verzeichnet wurde.
App-Nutzung: Unterhaltung, Medizinangebote und E-Commerce weit vorne
Die Nachfrage nach Apps in den unterschiedlichsten Branchen steigt. Die Konsumenten beziehen nicht nur Unterhaltung online, sondern auch medizinische Hilfe und Sportangebote. So verzeichnete „Telehealth“ einen starken Zuwachs von Januar 2020 bis April 2020. Mit den Geschäftsschließungen ab März 2020 griffen die Menschen vermehrt zu E-Commerce-Angeboten. So übertreffen die Ausgaben in der Zeit der Pandemie sogar das Weihnachtsgeschäft. Der im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete Anstieg würde im Regelfall vier bis sechs Jahre dauern.
Die Pandemie bestätigte die Unverzichtbarkeit von Lieferdiensten. In Deutschland stieg die Nutzung dieser Dienste um 15 Prozent an im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg in der Nutzung von mobilen Geräten brachte auch einen Anstieg der Werbemöglichkeiten. So ist in den USA ein Anstieg von 70 Prozent in der Zeit vom Januar 2020 bis Juni 2020 zu verzeichnen.
Verarbeitung der Datenströme für Werbeanalysen
Die Verarbeitung der Datenströme, die mit einer Strategie für mobile Werbung einhergehen, stellt eine Herausforderung für Unternehmen dar. App Annie Ascend beispielsweise unterstützt Werbetreibende dabei, ihre Werbeanalysen zu organisieren und zu vereinfachen.
Verbraucher haben über 50 Milliarden US-Dollar im ersten Halbjahr 2020 in App-Stores aus, was einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2019 entspricht. Dieser Anstieg deutet darauf hin, dass die Verbraucher nicht nur Apps vermehrt nutzen, sondern auch einen Mehrwert aus jenen Diensten ziehen. Unternehmen sollten mobile Angebote in ihren Strategien priorisieren, da die Covid-19-Pandemie die Rolle von Mobilgeräten als wichtigen Umsatztreiber verstärkt hat.
Verbraucher setzen neue Maßstäbe der App-Nutzung
Verbraucher verbringen über 1,6 Billionen Stunden auf mobilen Geräten im ersten Halbjahr 2020. Seit Beginn 2020 wird den Menschen geraten, auf physische Distanz zu achten und den Kontakt zu anderen Menschen zu minimieren. Der Großteil des sozialen Lebens findet deshalb online statt. Da es durchschnittlich 66 Tage dauert, neue Gewohnheiten anzunehmen, ist die verstärkte App-Nutzung nun Teil der Routine der meisten Verbraucher.
Durch die globale Pandemie wurde der Trend in Richtung einer „Mobile-First-Welt“ beschleunigt, wodurch sich wertvolle Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Die Nutzung von Mobiltelefonen ist um 20 Prozent angestiegen im Vergleich zum Vorjahr. Nutzer verbringen somit durchschnittlich 27 Prozent des Tages online.
Gaming als beliebte Freizeitbeschäftigung im Lockdown
Gamer greifen nicht nur zu ihren liebsten Spielen, sondern sehen sich auch nach neuen Spielen um. Spiele wie Fortnite erweitern ihr Angebot und kreieren neue Möglichkeiten der Unterhaltung. So ermöglicht das Spiel Nutzern, einen Film anzuschauen oder ein Konzert zu besuchen. In Deutschland stieg die Anzahl der monatlich genutzten Spiele um sechs Prozent an im Vergleich zum Vorjahr. Spieler greifen auch zuhause eher zu mobilen Geräten anstatt zu Konsolen oder Computern. Im zweiten Quartal 2020 war Pokémon Go das beliebteste Spiel in Deutschland. Um die Einhaltung der physischen Distanz zu gewährleisten, wurde die App für das Indoor-Spiel optimiert.
Die Nutzung von Dating-Apps stieg während der Pandemie gleichmäßig an, sodass das Maximum während der akutesten Zeit erreicht wurde. Nutzer von Dating-Apps legen hohen Wert auf die Chat- und Videochat-Funktion der Netzwerke. Netflix ist der beliebteste Streaming-Service weltweit, jedoch nutzen Verbraucher auch andere Dienste parallel. Die Nutzung der Streaming-Plattform Twitch ist um 60 Prozent vom ersten zum zweiten Quartal 2020 gestiegen.
App-Nutzung: Videokonferenzen unterstützen die Fernarbeit
Vier der fünf beliebtesten Business-Apps im zweiten Halbjahr 2020 sind Videokonferenzprogramme. Fernarbeit wird auch in Zukunft fester Bestandteil des Arbeitsalltages sein. Weltweit verbrachten Verbraucher durchschnittlich 220 Prozent mehr Zeit auf Business Apps als im Vorjahr. In Deutschland ist ein Anstieg um 135 Prozent zu vermerken. Durch den Umstieg auf Online-Lehrveranstaltungen stieg die Nutzung von Bildungs-Apps deutlich an. Auch in der Freizeit sind Bildungsplattformen wie Udemy beliebt. Die Download-Zahlen von Udemy haben sich vom Jahr 2019 zu 2020 verdoppelt.
App Annie stellt vertrauenswürdige App-Daten und Insights bereit, die Unternehmen dabei helfen, sich erfolgreich auf dem globalen App-Markt zu positionieren. Mehr als 1 Million registrierte Mitglieder nutzen App Annie, um ein besseres Verständnis des App-Markts, ihrer Geschäfte und der damit verbundenen Möglichkeiten zu gewinnen. App Annie hat als Wegbereiter den Markt der mobilen Apps erschlossen und will Kunden ein umfangreiches Leistungsangebot der Branche bereitzustellen. (sg)
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