21.01.2015 – Kategorie: eCommerce

Apple erwartet starke Konkurrenz im Mobile Payments Markt

Der Einzelhandel und Konsument sind gleichermaßen mit der Wahl zwischen verschiedenen konkurrierenden Zahlungsmöglichkeiten überfordert.

Im September 2014 kam das Apple iPhone 6 in Europa mit Fanfarnen und großer Medienaufmerksamkeit auf dem Markt. Da Apples Anteil auf dem Smartphone Markt in Konkurrenz zu Anbietern wie Android und Samsung steht, hat die Firma entschieden mit Apple Pay in das Mobile Commerce Geschäft einzutreten. Die mobile Zahlungstechnologie kann bis jetzt nur in den USA genutzt werden, doch die Markteinführung in Großbritannien und anderen europäischen Ländern wird 2015 erwartet. Obwohl Apple Pay in den USA gut angelaufen ist, wird Apple sich in Europa deutlich schwerer tun.

Falls die Europäische Kommission wie geplant die Gebühren bei bargeldlosem Zahlungsverkehr begrenzt, ist es Banken lediglich erlaubt pro Kreditkartenzahlung 0,3 Prozent und pro Debitzahlung 0,2 Prozent als Gebühr zu berechnen. Da Apple Pay zum Großteil auf Kreditkartenzahlungen basiert, ist die Zahlungstechnologie unattraktiv für Banken. In den USA berechnet Apple den kartenausgebenden Banken 0,15 Prozent des Umsatzes für einen Zahlungsvorgang – europäische Baken würden somit die Hälfte ihres Umsatzes an Apple verlieren.

Einige Branchenbeobachter sehen Apples Markteintritt auf den ohnehin schon mit Angeboten überfüllten Mobile Payments Markt skeptisch. Der eCommerce Bereich für mobile Zahlungssysteme wird 2017 einen geschätzten Wert von 921 Milliarden Euro erreichen. Der Sektor ist bereits mit einer Reihe von verschiedenen Akteuren wie Banken, Einzelhändlern und Technologieunternehmen, die alle eigene Lösungen anbieten, gesättigt. Unternehmen und Händler ist es dadurch kaum möglich sich für einen Anbieter zu entscheiden.

Dan Wagner, E-Commerce Veteran, CEO und Grüder des britischen Unternehmens Powa Technologies, kommentiert: „Konsumenten werden immer stärker mit Mobile Payment Apps überschwemmt. Sie wollen nicht tausende von verschiedenen Apps, die man auf  unterschiedlichen Weisen nutzen kann. Sie wollen eine universelle App, die sie überall verwenden können. Genau wie Portemonnaies mit Kundenkarten voll gestopft sind, werden Nuzter aufgefordert für jede Marke eigene Payment Apps auf ihr Smartphone herunterzuladen, die sie selten benutzen.“

„Der Enzelhandel ist mit der Entscheidung für einen Mobile Payment Service genauso überfordert, und hat keine Garantie, dass das System sich durchsetzen und sich das Investment lohnen wird. Wie können sie sich ohne eine klare universale Wahl sicher sein, dass sie sich wie damals im Videozeitalter für VHS und nicht Betamax entschieden haben?“

Wagner sagt abschließend: „Konsumenten werden sich für eine App entschieden, die einfach und praktisch über alle Plattformen hinweg genutzt werden kann. Der Gewinner wird die App sein, die für die universelle Adoption im gesamten Einzelhandel  sorgen kann.“


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