Arbeiten im E-Commerce: Welche Mitarbeiter die Branche derzeit sucht
Arbeiten im E-Commerce: Arbeitgeber im B2C- und B2B-Umfeld suchen derzeit qualifizierte Mitarbeiter. Wie der neue Arbeitsmarktreport 2023 der Dekra zeigt, sind neben Kenntnissen im Daten- und Content-Management sowie im SEO-Bereich auch Soft Skills wie eine selbstständige Arbeitsweise gefragt.
Der Onlinehandel ist in nahezu allen Wirtschaftszweigen angekommen. Mit dem Klick auf „Kaufen“ stoßen Nutzer verschiedene Prozesse hinter den Kulissen an. Mitarbeiter in der E-Commerce-Branche sorgen dafür, dass sie reibungslos funktionieren. Angesichts florierender Onlinegeschäfte benötigen Arbeitgeber kompetente und kreative Fachkräfte, die ihre Online-Plattformen am Laufen halten: von der Kundenansprache über die Pflege von Inhalten bis hin zur Erfolgskontrolle und Weiterentwicklung. Arbeiten E-Commerce ist daher ein Zukunftsfeld, auch für Quereinsteiger. Dies zeigt eine Analyse von 350 Stellenangeboten für kaufmännische Mitarbeitende im Rahmen des Arbeitsmarktreports 2023 der Dekra. Auf Jobsuchende warten vielfältige Aufgaben und ein Arbeitsumfeld mit Entwicklungsmöglichkeiten.
Jede zweite offene Stelle bei Onlineshop-Betreibern
Erwartungsgemäß suchen Unternehmen, deren Kerngeschäft der Onlinehandel ist, am häufigsten neues Personal: Nicht ganz die Hälfte der untersuchten Vakanzen ist bei Betreibern von Onlineshops und -plattformen zu besetzen (47 Prozent). Jeweils gut jede zehnte Fachkraft arbeitet später im Groß- oder Einzelhandel. Die übrigen offenen Stellen verteilen sich quer durch alle Branchen.
Während der Pandemie haben auch Unternehmen, die ihre Geschäfte bis dahin traditionell abwickelten, einen Teil ihres Ein- und Verkaufs ins Internet verlegt. Gut ein Drittel der zukünftigen Arbeitgeber adressiert mit seinem Onlineangebot Endverbraucher (35 Prozent) und ein Fünftel Kunden aus dem B2B-Bereich. Andere Unternehmen bedienen B2B- und B2C-Kunden gleichermaßen.
Arbeiten im E-Commerce bedeutet vielfältige Aufgaben
Auch wenn Geschäfte virtuell zustande kommen: Mehr als die Hälfte der gesuchten Fachkräfte soll Kunden betreuen und beraten. Oft sind sie auch Ansprechperson für Kooperationspartner und Lieferanten (18,3 beziehungsweise 14,9 Prozent). Sorgfältig beschriebene Produkte und aktuelle Daten sorgen für zufriedene Kundschaft und reduzieren Retouren. Eine wichtige Aufgabe im E-Commerce ist da-her die Verwaltung und Pflege von Stammdaten.
Der Erfolg von Onlinegeschäften steht und fällt mit der Sichtbarkeit im Netz. Drei von zehn E-Commerce-Mitarbeitenden entwickeln an ihrer neuen Stelle Marketingmaßnahmen, um Traffic zu generieren. Ein Zauberwort in Sachen Auffindbarkeit lautet Suchmaschinenoptimierung. Für Jobsuchende sollten Begriffe wie SEO oder Keywords daher keine Fremdwörter sein. Onlineshops sind zudem „Dauerbaustellen“. Sorgfältige Analysen, beispielsweise der Klicks oder Retouren, bilden die Basis für ihre Weiterentwicklung. Häufiger sollen die Beschäftigten auch Kennzahlen berechnen und Reportings erstellen (19 beziehungsweise 18,6 Prozent).
Arbeiten im E-Commerce: Kenntnisse für die digitale Welt
Fachkräfte im E-Commerce arbeiten in einem digitalen Umfeld. Viele Arbeitgeber halten es für erwähnenswert, dass sie mit den Office-Programmen von Microsoft umgehen können (57,4 Prozent). Bereichsspezifische IT-Kenntnisse, wie Erfahrung mit Warenwirtschaftssystemen (18,3 Prozent) oder Webshop-Software (13 Prozent) sind für manche Stellen von Vorteil. Mit mehrsprachigen Onlineshops können Unternehmen ihre Produkte auch in Märkten ohne eigene Vertriebsstruktur anbieten. Was die Sprachkenntnisse anbelangt, wünschen Arbeitgeber vor allem Englisch in Wort und Schrift (53 Prozent).
Kaufmännische Ausbildung eine gute Basis
Den Ausbildungsberuf „Kaufmann/frau im E-Commerce“ gibt es erst seit 2018 und er deckt den hohen Personalbedarf noch nicht annähernd. An erster Stelle liegt deshalb der allgemeine Wunsch nach einer kaufmännischen Berufsausbildung (71,7 Prozent). Sie vermittelt Kompetenzen, die auch im Onlinegeschäft wichtig sind: Kaufleute kennen die unterschiedlichen Unternehmensbereiche und sind es gewohnt, Prozesse zu steuern. 46,6 Prozent der Arbeitgeber hoffen dennoch, ausgebildete Kaufleute im E-Commerce für sich zu gewinnen. Immer wieder kommt als Alternative auch ein abgeschlossenes Studium zur Sprache, etwa in BWL oder Marketing. Immerhin jeder siebte Arbeitgeber lädt auch Quereinsteiger zur Bewerbung ein.
Arbeitgeber legen großen Wert auf die Soft Skills für das Arbeiten im E-Commerce. Ganz besonders liegt ihnen am Herzen, dass die zukünftigen Beschäftigten selbstständig, motiviert und zuverlässig arbeiten. In einem Umfeld, in dem es auf korrekte Daten ankommt und Prozesse gut funktionieren müssen, sind diese Eigenschaften unverzichtbar. Dasselbe gilt für Kommunikationsstärke in Kombination mit einer ausgeprägten Service- und Kundenorientierung.
Modernes Arbeitsumfeld geboten
Seit Corona profitieren viele Beschäftigte von neuen Arbeitsmodellen. Das ist auch bei den untersuchten Positionen der Fall: Fachkräfte können ihre Arbeitszeit oft flexibel einteilen und im Homeoffice arbeiten (36 bzw. 30,6 Prozent). Weiterbildungsangebote unterstützen E-Commerce-Mitarbeitende dabei, mit neuen Technologien und Trends Schritt zu halten (31 Prozent). Außerdem können sie öfters mit Produktrabatten oder Shopping-Gutscheinen rechnen (35,7 Prozent).
„E-Commerce ist ein klassisches Beispiel, wie die Digitalisierung Geschäftsbereiche und Berufe verändert. Wer sich in diese Richtung weiterentwickeln möchte, hat sehr gute Chancen. Oft genügt es, bei entsprechender Berufserfahrung, etwa im kaufmännischen Bereich, Marketing oder Vertrieb, sich gewisse Zusatzkenntnisse anzueignen, um hier Fuß zu fassen“, kommentiert Katrin Haupt, Geschäftsführerin der Dekra Akademie.
Über den Arbeitsmarkt-Report
Für den „Dekra Arbeitsmarkt-Report 2023“ wurden im Kernerhebungszeitraum vom 20. bis 26. Februar 2023 Stellenanzeigen in zwei Online-Jobbörsen sowie elf deutschen Tageszeitungen ausgewertet. Der Report beinhaltet einen Überblick über die Entwicklung der Berufe und Tätigkeitsfelder. Außerdem eine vertiefende Analyse der Stellenangebote für Elektroniker im Umfeld der Energie- und Klimawende und der Tätigkeit von E-Commerce-Mitarbeitenden. Der Report enthält einen Exkurs zu ungewöhnlichen Herangehensweisen an Fachkräfteengpässe und die Transformation der Arbeitswelt
Die Dekra Akademie GmbH ist eine Tochter der Dekra SE und versteht sich als Berater und Prozessbegleiter für Qualifizierung. Mit ihrer praxis-, kunden- und qualitätsorientierten Ausrichtung ist die Dekra Akademie einer der größten privaten Bildungsanbieter Deutschlands und bereitet jährlich mehr als 150.000 Teilnehmende auf veränderte oder neue berufliche Anforderungen vor. (sg)
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