B2B-Handel: Diese Faktoren führen zum Erfolg im E-Commerce
Auch im B2B-Handel schreitet die digitale Transformation voran. Im E-Commerce muss es schnell, unkompliziert und flexibel gehen: am liebsten intuitiv und übersichtlich, in der Darstellung wie auch bei der User-Experience.
Unternehmen sind immer mehr gefordert, innovative E-Commerce-Lösungen umzusetzen. Wie können diese die Herausforderungen der Digitalisierung bewältigen und den Onlinehandel optimieren? Ein Best-Practice-Beispiel aus dem B2B-Handel für Geschäftsausstattung zeigt die Erfolgsfaktoren. Dr. Johannes Schwarz, Head of Tech and Delivery beim B2B-Versandhändler Kaiser+Kraft, erklärt: „Digitale Beschaffungsmöglichkeiten gewinnen im B2B-Handel zunehmend an Bedeutung. Denn immer mehr Unternehmen digitalisieren hre Geschäftsprozesse und wickeln den Einkauf über das Internet ab. Wir bei Kaiser+Kraft haben verhältnismäßig früh damit begonnen, uns zusätzlich zu altbewährten Kommunikationsmedien verstärkt auf die digitalen Kanäle zu konzentrieren und kontinuierlich die digitale User-Experience für unsere Kunden zu optimieren.“ Das Unternehmen aus Stuttgart beschäftigte sich mit der Frage, wie man Kunden schnell und flexibel neue Funktionen im Webshop bereitstellen kann.
B2B-Handel erfordert flexible Webshop-Infrastruktur
Bei Kaiser+Kraft kommen zwischen 90 und 110 Millionen Anfragen pro Monat von 71.000 Webseiten-Besuchern und Suchmaschinen pro Tag zustande, die es zu bewältigen gilt. In Peakzeiten wie der Black Week muss die Webshop-Infrastruktur hochgefahren werden. Und in ruhigeren Zeiten wie den Sommerferien flexibel heruntergefahren werden. Lange Ladezeiten, technische Fehler oder eine schlechte Usability können zu Frustration und einem Abbruch des Einkaufs führen. Die Performanceleistung muss also immer auf gleichem Niveau sein und der Shop reibungslos funktionieren.
Bis vor einigen Jahren hat der B2B-Geschäftsausstatter in einer On-Premises-Umgebung gearbeitet, das hausinterne Web-Engineering- und DevOps-Team hat die Webshop-Software auf eigener Hardware betrieben, mit Unterstützung durch einen lokalen Dienstleister. Um mehr Flexibilität und auch Kontrolle in den einzelnen Funktionen zu bekommen und um das optimale E-Commerce Erlebnis für seine Kunden zu gestalten, entschied sich das Unternehmen zu einem neuen Weg: dem Umzug des Webshops zu Amazon Web Services (AWS), der Cloud-Plattform des bekannten Versandhändlers Amazon.
Wechsel zu AWS bringt zahlreiche Vorteile
Der erste Schritt beim Umzug des Webshops bestand in einem Lift & Shift zu AWS. Seit dem Umzug kann der gesamte Cloud-Stack durch das Unternehmen selbst verwaltet werden. Kaiser+Kraft hat in dem Zuge viele Funktionalitäten aus dem verwendeten Kern-E-Commerce-System, SAP Commerce, in sogenannte Microservices übertragen, die erlauben, mehr cloudbasierte Services wie Amazon Simple Storage Service (S3), Amazon Aurora, AWS Lambda oder Amazon DynamoDB zu nutzen.
Durch den Wechsel zu AWS konnte der B2B-Versandhändler die Performance, die Stabilität des Shops und die eigene Entwicklungsleistung deutlich optimieren und kontinuierlich weiter verbessern. „Mit wenigen Klicks können wir die Anwendung jetzt nach Bedarf skalieren. Das heißt: Während starker Verkaufsaktionen und während der Hochsaison können wir einen stabilen und schnellen Onlinestore gewährleisten. Das war früher nicht immer der Fall“, berichtet Pit Kleyersburg, Lead Expert – DevOps bei Kaiser+Kraft, der das Projekt mitbetreute.
Durch die Verwendung moderner AWS-Services wurde etwa die Zeit, die man für die Durchführung einer großen Anzahl automatisierter Tests benötigt, mehr als halbiert und die Bearbeitungszeit bei Preisaktualisierungen von ursprünglich mehreren Tagen auf nur wenige Stunden verkürzt. „Obwohl der Wechsel für das gesamte Team anspruchsvoll war, wurde das Projekt zügig in einem halben Jahr umgesetzt“, ergänzt Kleyersburg.
(Bilder: Kaiser+Kraft)
bei Kaiser+Kraft.
Bessere Kundenerlebnisse im B2B-Handel
Zeitlich fast parallel zum Wechsel hat der B2B-Versandhändler auch eine neue Storefront gebaut. Diese soll ebenfalls noch bessere Kundenerlebnisse ermöglichen: Durch das neue User-Interface sind beispielsweise maßgeschneiderte Ermäßigungen auf Produkte oder eine entsprechende Navigation auf der Seite viel besser möglich. Über die Verbesserungen und die positive Zusammenarbeit spricht auch AWS selbst. Das Beispiel der Zusammenarbeit mit Kaiser+Kraft ist auf der Webseite von AWS dargestellt. „Es freut uns, dass wir durch unsere gute Zusammenarbeit und die Nutzung unserer Cloud-nativen Services eine effiziente und skalierbare Lösung liefern konnten und somit zum Geschäftserfolg und Wachstum von Kaiser+Kraft im E-Commerce-Bereich beitragen können“, so Alexander Niehoff von AWS.
Auszeichnungen im E-Commerce Bereich
Die stetigen Weiterentwicklungen im IT-Bereich haben auch externe Organisationen gewürdigt: 2021 gewann die Kaiser+Kraft Ländergesellschaft in der Schweiz zum dritten Mal den Digital Commerce Award. In der Kategorie B2B-Design und User-Experience konnte der neue Webshop die Fachjury überzeugen. In die Zukunft investieren lohnt sich, fasst Dr. Schwarz den Umstellungsprozess zusammen: „Wir können unser Business wachsen lassen und die gesamte IT-Architektur wächst mit. Technologie und Digitalisierung sind für uns wesentliche Faktoren und deshalb werden wir auch weiter in diesen Bereich investieren“.
B2B-Handel: Pläne für die Zukunft
Seit diesem Jahr arbeitet der auf B2B-Versand spezialisierte Händler noch enger mit dem Schwesterunternehmen ratioform zusammen und konnte dadurch das Sortiment um eine Vielzahl an Verpackungslösungen erweitern. „Durch die neue Produktkategorie entstehen wieder neue Kundenbedürfnisse, die wir in den bestehenden Webshop integrieren. So haben wir zum Beispiel einen Kartonfinder eingebaut, damit der Kunde über die Eingabe seiner gewünschten Maße direkt zu der besten Verpackungslösung navigiert wird“, sagt Dr. Schwarz. Technologie und Digitalisierung sind für Kaiser+Kraft wesentliche Wachstumsfaktoren und deshalb möchte das Unternehmen diese Bereiche nachhaltig weiter ausbauen. (sg)
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