13.12.2021 – Kategorie: eCommerce
Betrüger im Online-Lebensmittelhandel: So lässt sich digitaler Diebstahl vermeiden
Kein Wunder, dass während der Pandemie die Umsätze im Online-Lebensmittelhandel enorm gewachsen ist. Online bestellen ist bequem und ansteckungsarm. Doch es gibt Schattenseiten. Emilie Grunzweig, Director of Data Insights bei Riskified erklärt, wo es finster wird.
Von Gorillas über Bringmeister bis hin zu Rewe und Co.: Während der Lebensmittelhandel vor gut einem Jahr noch zu einer kleinen Nische im E-Commerce zählte, hat er zuletzt einen echten Boom erlebt. Einer Umfrage von Mastercard zufolge bestellte knapp jeder vierte Deutsche während des Lockdowns zum ersten Mal Lebensmittel online. Die Vorteile liegen auf der Hand: Konsumenten reduzieren Kontakte und das Ansteckungsrisiko und freuen sich über den bequemen Service: Keine schweren Einkaufstüten mehr schleppen und flexible Lieferzeiten.
Wenn der Umsatz steigt, sind Online-Betrüger nicht weit. Schon verfinstert sich das Bild: Online-Lebensmittelhändler sind auf Gefahren im Web noch nicht optimal vorbereitet – viele von ihnen suchen erst jetzt nach Lösungen gegen Betrug. Für sie ist es besonders wichtig in Echtzeit zu entscheiden, ob eine Transaktion legitim ist, um ihren Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis zu bieten.
Die Maschen der Online-Betrüger
Die Betrügereien im digitalen Lebensmittelhandel unterscheiden sich dabei nicht wesentlich von anderen Branchen. Diebe setzen auf Card-Not-Present-Betrug (CNP), wie Karten- und Promo-Code-Missbrauch, aber auch auf innovative Methoden, etwa Accountübernahme-Angriffe (ATOs).
Offensichtlich ein Renner unter Betrügern, da sie sich hinter der positiven Transaktionshistorie des legitimen Kunden verstecken oder die gespeicherten Treuepunkte oder Zahlungsmethoden nutzen können.
Keine Frage, digitale Transformation ist reizvoll für Datendiebe: Kontaktloser Versand und Lieferung sowie die Möglichkeit, online einzukaufen und die Ware im Geschäft abzuholen (BOPIS – Buy Online, Pick Up In Store), sind auch für sie bequem. Die Bestellungen müssen sofort genehmigt werden, bei der Abholung wird jedoch nur selten die Identität überprüft. Falls eine Überprüfung stattfindet, checken Mitarbeiter meistens Bestellnummer oder den Online-Beleg. Hackt ein Betrüger das Konto eines legitimen Kunden, hat er Zugriff auf beides.
Digitalen Diebstahl vermeiden
Online-Händler sollten deswegen den Traffic genau prüfen: Um Betrugsmuster zu erkennen, zu beobachten, wie sich diese verändern und, um herauszufinden, welche Produkte ein hohes Risiko darstellen. Momentan haben es die Schurken auf Arzneimittel und Spirituosen abgesehen, da sie unverderblich sind und sich leicht weiterverkaufen lassen.
Ein Verständnis für die Methoden der -OnlineBetrüger allein reicht jedoch nicht aus. Es braucht passende Präventionsstrategien und Technologien, die auf maschinellen Lernmodellen basieren, um Echtzeitentscheidungen zu ermöglichen.
Auch starke Kundennetzwerke und Datenverknüpfungen können helfen, Betrug zu verhindern und sich an veränderte Bestellmuster anzupassen, selbst wenn die Umsätze in die Höhe schnellen.
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Emilie Grunzweig ist als Director of Data Insights bei Riskified tätig und legt bei ihrer Arbeit einen starken Fokus auf Einblicke in die Welt der Konsumenten sowie Betrugstrends im Wandel der Zeit.
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