Black Friday: 4 Tipps für erfolgreiches Online-Marketing
Durch die virtuellen Korridore des Onlinehandels hallt auch in diesem Jahr das Echo des Black Friday. Ein Tag, der den Startschuss für das Weihnachtsshopping gibt. Doch was macht diesen Sonderverkaufstag so besonders und wie können kleine und mittlere Unternehmen ihn nutzen, um ihre Geschäftsziele zu erreichen?
Die Antwort liegt in den Zahlen. Im Jahr 2022 verzeichneten Onlinehändler in Deutschland am Black Friday ein Umsatzplus von 156 Prozent im Vergleich zum Jahresdurchschnitt, wie der Informationsdienstleister Experian herausfand. Ein klares Indiz dafür, dass die Konsumenten nicht nur kaufbereit sind, sondern diesen Tag gezielt für ihre Kaufentscheidungen nutzen. Sie warten, sie planen und sie schlagen zu, wenn die Preise beim Black Friday 2023 fallen.
Doch der Black Friday steht nicht für sich allein: Er ist eingebettet in eine Landschaft von Shopping-Events, die sich über das ganze Jahr verteilen: Prime Day, Singles Day, Valentinstag, Muttertag, Cyber Monday und viele mehr. Diese Events mögen zwar inflationär wirken, aber der Black Friday 2023 bleibt ein unverzichtbarer Termin im Marketingkalender. Wer sich als Händler nicht daran beteiligt, riskiert nicht nur Umsatzbußen, sondern auch potenzielle Neukunden an die Konkurrenz zu verlieren.
Vom Black Friday 2023 zur Cyber Week
Die Deutschen sind nicht nur für ihre Pünktlichkeit bekannt, sondern auch für ihre vorausschauende Planung. Mit einer durchschnittlichen Vorlaufzeit von 24 Tagen beginnen sie ihre Einkaufsreise zum Black Friday 2023 deutlich früher als Konsumenten in den USA, Großbritannien oder Frankreich. Dieser vorausschauende Ansatz verlagert das Weihnachtsgeschäft nach vorn und eröffnet Marketern eine strategische Spielwiese, um intelligente Shopping-Lösungen und Rabatte für Weihnachtseinkäufe anzubieten.
In den letzten Jahren hat sich zudem ein Trend herausgebildet, der den Black Friday nicht mehr als isoliertes Ereignis betrachtet, sondern als Höhepunkt des „Cyber Monats“ November. Die Umsätze steigen in den Tagen vor dem Black Friday kontinuierlich an und erfahren am Cyber Monday einen weiteren Schub. So stieg beispielsweise der weltweite Umsatz im November 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28 Prozent, wie Daten von Criteo zeigen.
Black Friday 2023: Frühzeitige Planung und Vorbereitung
Die Vorbereitungen für den Black Friday 2023 beginnen nicht erst wenige Tage vorher, sondern bereits Wochen und Monate im Voraus. Die Daten von Criteo zeigen, dass deutsche Kundinnen und Kunden ihre Kaufentscheidungen durchschnittlich mehr als drei Wochen vor dem Black Friday treffen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Marketingstrategien frühzeitig zu planen. Eine gut gestaltete und optimierte Landingpage kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem rekordverdächtigen Black Friday ausmachen.
Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Websites benutzerfreundlich sind und die Kunden effektiv zu den Angeboten führen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Angebote klar und attraktiv präsentiert werden, um die Konversionsraten zu maximieren. In einer Zeit, in der Kunden ihre Kaufentscheidungen immer früher treffen, ist es unerlässlich, dass Unternehmen ihre Angebote frühzeitig bewerben und ihre Websites auf den Ansturm vorbereiten.
Dabei muss nicht unbedingt das gesamte Sortiment rabattiert werden. Unternehmen können kreativ sein und beispielsweise nur Produkte in der Farbe Schwarz oder bestimmte Kategorien bewerben. Margen können auch geschützt werden, indem man sich nicht einfach auf die „Black Friday Rabattschlacht“ einlässt, sondern sich clevere eigene Aktionen überlegt, wie zum Beispiel exklusive Bundle-Angebote statt Rabatte. Dies kann nicht nur die Margen schützen, sondern auch die Aufmerksamkeit der Kunden auf bestimmte Produkte lenken. Wichtig ist, sich als E-Commerce-Unternehmen der Shopping-Events bewusst zu sein und die große Nachfragewelle für sich zu nutzen.
Social Media als effektives Marketinginstrument
Da Social Media im Alltag vieler Menschen eine dominante Rolle spielen, ist es unerlässlich, diese Plattformen zu nutzen. Video-Content hat sich als besonders wirkungsvolles Mittel erwiesen, um die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen. Professionell produzierte Videos können nicht nur Emotionen wecken, sondern auch die Kundenbindung stärken.
Die Vorteile von Video-Content sind vielfältig: Sie können sich von Ihren Mitbewerbern abheben, Ihre Zielgruppe überall erreichen und verschiedene Formate nutzen, um Ihre Botschaft effektiv zu vermitteln. Eine Umfrage von Wyzowl zeigt, dass 91 Prozent der Marketingexperten durch den Einsatz von Video-Content mehr Traffic generieren konnten. Unternehmen sollten daher in qualitativ hochwertige Videos investieren und diese auf Plattformen wie Instagram, Facebook und YouTube teilen. Wichtig ist auch, den Content regelmäßig zu aktualisieren und auf Kundenfeedback zu reagieren, um die Strategie kontinuierlich zu verbessern.
SEO als Schlüssel für mehr Sichtbarkeit
Ein weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg am Black Friday ist die Sichtbarkeit in den Suchmaschinen. Ein guter Auftritt sorgt dafür, dass Kundinnen und Kunden, die nach Angeboten suchen, die Website eines Unternehmens leicht finden können. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass SEO nicht über Nacht funktioniert. Google und andere Suchmaschinen benötigen Zeit, um Ihre Website und deren Inhalte zu durchsuchen, zu indexieren und zu bewerten. Daher ist es wichtig, die Optimierung als Teil einer mittel- bis langfristigen Strategie zu betrachten.
Planen Sie beispielsweise spezielle Angebote oder Rabatte für den Black Friday, sollten Sie bereits Monate vorher mit der Optimierung der entsprechenden Seiten und Inhalte beginnen. Dies gibt den Suchmaschinenbots genügend Zeit, Ihre Seiten zu erkennen und Ihnen eine bessere Sichtbarkeit für relevante Keywords zu verschaffen. Es ist auch wichtig, die neuesten SEO-Trends und -Algorithmen im Auge zu behalten, um sicherzustellen, dass Ihre Website immer auf dem neuesten Stand ist.
IT-Infrastruktur auf den Black Friday 2023 vorbereiten
Für Onlineshops kann der Black Friday 2023 sowohl eine Goldgrube als auch eine technische Herausforderung sein. Die Infrastruktur, einschließlich Technik, Website und Internet-Hosting, muss robust und ausfallsicher sein. Ein Systemausfall an einem so kritischen Tag kann nicht nur zu Umsatzeinbußen führen, sondern auch den Ruf des Unternehmens schädigen. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Systeme im Voraus testen und sicherstellen, dass sie dem erwarteten Ansturm standhalten können. Hier sind einige Schritte, die KMU in Betracht ziehen sollten:
- Website-Optimierung: Stellen Sie sicher, dass Ihre Website schnell lädt und auf allen Geräten, vom Desktop bis zum Mobiltelefon, einwandfrei funktioniert. Nutzen Sie Tools wie Google PageSpeed Insights, um die Leistung Ihrer Website zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern.
- Skalierbares Hosting: Prüfen Sie, ob Ihr Hosting-Anbieter in der Lage ist, plötzliche Traffic-Spitzen zu bewältigen. Einige Hosting-Anbieter bieten spezielle Pakete für Events wie den Black Friday an, die zusätzliche Ressourcen bereitstellen, um den erhöhten Traffic zu bewältigen.
- Sicherheitsüberprüfungen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Website vor potenziellen Bedrohungen geschützt ist. Dazu gehört der Schutz vor DDoS-Angriffen ebenso wie die Gewährleistung, dass alle Transaktionen auf Ihrer Website sicher sind.
- Backup-Strategie: Haben Sie einen Plan B für den Fall, dass etwas schiefgeht. Dazu gehören regelmäßige Backups Ihrer Website und Ihrer Datenbanken sowie ein klarer Wiederherstellungsplan für den Fall eines Ausfalls.
Durch Black Friday die Markenpräsenz zu stärken
Der Black Friday 2023 ist mehr als nur ein Tag im Kalender – er ist eine Chance, die Markenpräsenz zu stärken, neue Kunden zu gewinnen und den Umsatz zu steigern. Doch KMU sollten sich nicht nur auf den Black Friday selbst konzentrieren, sondern den gesamten November als einen Zeitraum betrachten, in dem Kunden nach Angeboten suchen. Mit einer gut durchdachten Marketingstrategie, die von der technischen Infrastruktur über SEO bis hin zu Social Media reicht, können Unternehmen auch langfristige Kundenbeziehungen aufbauen.
Wichtig ist auch, dass Unternehmen nach dem Black Friday und dem Cyber Monat die gewonnenen Daten und Erkenntnisse analysieren, um ihre Strategien für zukünftige Shopping-Events zu verfeinern. Welche Angebote waren besonders beliebt? Wo gab es technische Schwierigkeiten? Wie wirksam waren die Marketingkampagnen? Die Antworten auf diese Fragen liefern wertvolle Erkenntnisse, die dazu beitragen, zukünftige Black-Friday-Strategien zu optimieren. (sg)
Über den Autor: Hartmut Deiwick ist CEO der Löwenstark Digital Group.
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