08.09.2023 – Kategorie: IT
CIOs: Warum diese heute stärker in Produkten denken müssen
Anwender und Kunden haben heute hohe Erwartungen an digitale Services und Produkte. Customer Centricity, User Experience und proaktive Technologieentwicklung sind daher nicht nur für Produkt-Teams, sondern eben auch für IT-Abteilungen relevant. Daher müssen CIOs heute stärker in Produkten denken.
Jedes Unternehmen muss sich im Kern zu einem Technologie-Unternehmen wandeln. Werksarbeit etwa ist schon heute kein Wettbewerbsvorteil mehr, sondern nur eine Commodity. Auch mit Blick auf die Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz wird deutlich, dass das Software-Zeitalter Adaptions- und Anpassungsfähigkeit in ungekanntem Maße erfordert. Dabei gilt: Software muss eigenständig überzeugen oder clever mit Hardware verknüpft werden, um Unternehmen und Verbrauchern digitale Produkte mit echtem Mehrwert zu liefern. Dies wirkt sich auch auf CIOs aus.
Die Rolle des Chief Information Officers (CIO) hat sich angesichts dessen erheblich verändert. Es reicht nicht mehr aus, dass IT-Abteilungen lediglich Technologie verwalten und andere die Digitalisierung oder Innovationen vorantreiben. Vielmehr sollten CIOs eine neue Herangehensweise an ihren Auftrag an den Tag legen, die auf der Schaffung digitaler Produkte basiert, die auch direkt zur Wertschöpfung beitragen. Wenn die digitale Transformation über den Unternehmenserfolg entscheidet, dann sind digitale Geschäftsmodelle ein zentraler Pfeiler.
Produktgetriebene IT als Wettbewerbsvorteil
Zugegeben, eine produktgetriebene IT ist in vielen Unternehmen noch schwer vorstellbar. In der Vergangenheit wurde die IT-Abteilung oft als reine Kostenstelle angesehen und vom Chief Financial Officer verwaltet. Die meisten Unternehmen haben jedoch erkannt, dass eine proaktive und produktgetriebene IT ein Wettbewerbsvorteil sein kann. Die Einführung der CIO-Rolle war ein Schritt in die richtige Richtung, doch es ist noch viel Arbeit erforderlich, um das volle Potenzial auszuschöpfen.
Im ersten Schritt ist es wichtig, dass CIOs ihr Denken von einer Dienstleister-Mentalität zu einem produktorientierten Mindset ändern. Moderne IT verwaltet nicht nur, sie gestaltet. Um dieses Selbstbewusstsein zu schärfen und um die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der digitalen Transformation zu diskutieren, sollten CIOs den Austausch mit Gleichgesinnten suchen. Auch die Einbeziehung externer Experten kann neue Perspektiven eröffnen und die Entwicklung einer produktorientierten Denkweise unterstützen.
CIOs, CTOs und CPOs: Veraltete Muster aufbrechen
Oftmals gibt es gewachsene Machtstrukturen innerhalb der Unternehmen. Hierbei hat die IT den Anspruch, über alle neuen technologischen Entwicklungen Bescheid zu wissen und die Kontrolle darüber zu haben. Es ist deswegen ungemein wichtig, die Aufgaben und Verantwortlichkeiten zwischen CIO, Chief Technology Officer (CTO) und Chief Product Officer (CPO) und ihren Teams klar abzustimmen und abzugrenzen, um eine effektive Zusammenarbeit zu gewährleisten. Denn Machtkämpfe behindern nur den Fortschritt.
Veraltete Denkweisen hinsichtlich der IT führen dazu, dass der Erfolg der Abteilung in erster Linie anhand von Kosteneffizienz bewertet wird. Die Entwicklung neuer Produkte erfordert aber unbedingt signifikante Investments sowie den Ausbau des Teams um Digital- und Produkt-Experten. Für CIOs bedeutet das, dass sie sich im Vorstandsteam für entsprechende Ressourcen stark machen. Das Dilemma, in dem IT-Abteilungen bei all dem stecken: Sie müssen weiterhin dafür sorgen, dass die Prozesse im Hintergrund reibungslos laufen. Parallel dazu neue Strukturen und Arbeitsweisen zu etablieren, ist ein Balanceakt.
CIOs entscheiden über Zukunftsfähigkeit der Unternehmen
Das Ziel ist, das richtige Know-how für die Produktentwicklung nutzen zu können – ganz im Sinne des Unternehmenserfolgs. Übrigens: „Digitalisierung“ und „digitaler Wandel“ sind nicht dasselbe. Unternehmen müssen ihre Technologie nutzen, um neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, anstatt einfach nur digitale Versionen bestehender Prozesse zu schaffen.
Diese Trennschärfe klar aufzuzeigen, hilft dabei, innerhalb des Unternehmens den Sinn für die Notwendigkeit zu schärfen, dass der IT eine proaktivere Rolle zukommt, als bisher. Denn die sich rasant ändernden Kundenbedürfnisse und ein aggressiver Wettbewerb erfordern auch von CIOs und ihren Teams Antworten. Nur so können Unternehmen den sich ständig verändernden Anforderungen und dem Wettbewerbsdruck gerecht werden und erfolgreich in die Zukunft gehen.
Über den Autor: Fabian J. Fischer ist Gründer und CEO der Etribes Connect GmbH, einer Digitalberatung mit Fokus auf Data Driven Business, Customer Engagement und Product Innovation. Zusätzlich fungiert Fischer in der Rolle als Advisor für Family Offices und Investment-Funds. Als Gründer von Picea Capital, einer Evergreen Venture Capital Holding, investiert er global in Start-ups. (sg)
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