08.04.2020 – Kategorie: eCommerce
Corona-Pandemie: Warum der E-Commerce als Gewinner hervorgeht
Die Corona-Pandemie hat die Verlagerung vom stationären Einzelhandel in den Online-Handel verstärkt und das schneller, als dies bisher prognostiziert wurde. Dies ist das Ergebnis einer neuen Verbraucherstudie von Kantar und Detail Online. Durch die Pandemie verändert sich das Kaufverhalten innerhalb weniger Monate und nicht – wie erwartet – in drei bis vier Jahren.
- Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie verändert sich das Kaufverhalten schneller als erwartet.
- Der Anteil der Verbraucher, die 50 Prozent oder mehr ihrer ihrer Einkäufe online tätigen, ist stark gestiegen.
- Marken haben ein großes Potenzial, noch in diesem Jahr den Online-Verkauf zu erhöhen.
Durch die Corona-Pandemie verändert sich das Kaufverhalten innerhalb weniger Monate und nicht – wie bisher angenommen – in drei bis vier Jahren. Dies ist das überraschende Ergebnis einer neuen Verbraucherstudie, die im März von Kantar im Auftrag des Lösungsanbieters Detail Online in den Märkten Frankreich, Deutschland und Großbritannien durchgeführt wurde.
Der Anteil der Verbraucher, die 50 Prozent oder mehr ihrer gesamten Einkäufe online tätigen, ist in den drei größten europäischen E-Commerce-Märkten deutlich gestiegen. Darüber hinaus steigerte sich der Anteil der Verbraucher, die mehr als die Hälfte ihrer gesamten Einkäufe im Internet tätigen, seit Ausbruch der Corona-Pandemie um 25 bis 80 Prozent. Sechs von zehn Verbrauchern sagen, dass sie auch nach der Pandemie ihr gestiegenes Online-Kaufverhalten beibehalten werden.
Corona-Pandemie: Verlagerung in den Online-Handel
Somit wird der Corona-Ausbruch die Verlagerung vom stationären Einzelhandel in den Online-Handel schneller als bisher prognostiziert verstärken. 20 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie weniger in stationären Geschäften einkaufen, neun Prozent, dass sie mehr online einkaufen und 32 Prozent, dass sie erwarten, ihren Anteil am Online-Shopping noch weiter zu steigern. Dieses sind nur einige Ergebnisse der aktuellen Kantar-Studie, die von Detail Online, einer europäischen E-Commerce-Prüfungsgesellschaft, in Auftrag gegeben wurde.
Die Corona-Krise hat vor allem die traditionellen europäischen Einzelhändler hart getroffen. Soziale Trennung, Ausgangssperren und andere Maßnahmen zur Kontrolle der Ausbreitung haben das Einkaufen in Geschäften oder Supermärkten, erschwert oder sogar ganz zum Erliegen gebracht. In Folge dessen hat die Mehrheit der Verbraucher ihr Kaufverhalten angepasst und ihre Ausgaben auf Grundbedarfsgüter wie Lebensmittel und rezeptfreie Medikamente beschränkt. Der Studie zufolge werden sich die Ausgaben für Kleidung, Haushalt, Möbel sowie Unterhaltungselektronik im Laufe des Jahres jedoch wieder stabilisieren.
Corona-Pandemie: Marken müssen Online-Sichtbarkeit verstärken
„Während des Lockdowns konzentriert man sich auf das Wesentliche. Aber diese Studie zeigt, dass nach Ende der Epidemie alle wichtigen E-Commerce-Kategorien wieder auf ihr vorheriges Niveau zurückkehren und dieses teilweise sogar übertreffen wird. Wenn dieser Fall eintritt, ist es unabdingbar, dass Marken über Online-Sichtbarkeit verfügen, um die Nachfrage befriedigen zu können. Alle Marken sollten sich jetzt die Frage stellen: Sind meine Produkte sichtbar, wenn Verbraucher sie bei Online-Händlern suchen“, erklärt Joakim Gavelin, Gründer von Detail Online.
Onlineshopping bei Gebrauchsgütern nimmt zu
In der Studie geben etwa 80 Prozent der Verbraucher an, dass sie noch in diesem Jahr nicht lebensnotwendige Güter wieder online kaufen werden. In den beiden größten Kategorien, Kleidung und Haushaltselektronik, liegt dieser Wert bei 50 bis 60 Prozent. „Das Jahr 2020 ist nicht verloren. Im Moment gibt es ein riesiges Potenzial für Marken, um den Online-Verkauf in diesem Jahr zu steigern. Um auf der Gewinnerseite zu sein, müssen Sie Ihre Produkte online genauso gut kontrollieren können wie bei einem stationären Einzelhändler“ sagt Gavelin.
Ein Beispiel dafür sieht er darin, dass „vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie bis zu 40 Prozent der Artikel fälschlicherweise als nicht vorrätig bei einem Online-Händler aufgelistet sein konnten. Ich mag mir nicht einmal vorstellen, wie diese Zahlen momentan aussehen könnten, angesichts des derzeitigen Drucks bei Online-Händlern.“
Über die Studie: Die Studie wurde von Kantar vom 26. bis 30. März 2020 durchgeführt. Insgesamt nahmen 3.162 Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren an der Internet-Omnibusumfrage in Großbritannien, Deutschland und Frankreich teil. Detail Online mit Sitz in Stockholm bietet Suchtechnologie- und KI-basierte Lösungen, um verlorene Verkaufschancen im E-Commerce zu überwachen. Hierfür erfolgt eine kontinuierliche globale Überwachung der Markenpräsenz, Preisgestaltung und Präsentation bei Online-Händlern. (sg)
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