29.04.2022 – Kategorie: Handel

Deskless Worker: Warum sich die Mehrheit nicht wertgeschätzt fühlt

Laut dem neuen Deskless Workforce Report 2022 von Quinyx fühlen sich Deskless Worker nicht wertgeschätzt. 70 Prozent der befragten Arbeitnehmer sind zuversichtlich, schnell einen anderen Job zu finden.

  • Laut dem neuen Deskless Workforce Report 2022 von Quinyx fühlen sich Deskless Worker nicht wertgeschätzt und sind der Meinung, als austauschbare Ressource betrachtet zu werden (58 Prozent)
  • Rund 50 Prozent haben im vergangenen Jahr daran gedacht, ihrem Arbeitgeber zu kündigen.
  • 70 Prozent sind sich aufgrund ihrer Fähigkeiten sicher, schnell einen anderen adäquaten Job zu finden.

Der diesjährige „State of the Deskless Workforce Report“ von Quinyx, Anbieter von KI-gestütztem Workforce Management, untersucht die Arbeitssituation von Angestellten in Schichtbetrieben. Die Ergebnisse der jährlich durchgeführten Studie können Arbeitgebende im Dienstleistungssektor dabei unterstützen, die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Mitarbeitenden – auch Deskless Worker oder Frontline-Mitarbeitende genannt – zu verstehen und besser darauf einzugehen. Für die im März 2022 durchgeführte Umfrage wurden 2.000 Angestellte befragt. Diese stammen aus Dienstleistungsbranchen mit Schichtsystem in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der diesjährige Bericht hebt drei wichtige Erkenntnisse hervor, auf die Unternehmen reagieren sollten.

Fehlende Wertschätzung der Deskless Worker führt zu Kündigungen

Rund 45 Prozent der Mitarbeitenden im DACH-Raum haben im vergangenen Jahr darüber nachgedacht, ihren Job zu kündigen. 70 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sie aufgrund ihrer Fähigkeiten ohne Probleme woanders einen adäquaten Job finden würden. Dies ist ein Anstieg um 20 Prozent gegenüber 2021. Dieser Mentalitätswandel kann ein Grund für den Arbeitskräftemangel sein und es Arbeitgebenden erschweren, ihre Mitarbeitenden dauerhaft zu halten.

Die entgegengebrachte Wertschätzung hat jedoch einen maßgeblichen Einfluss auf die Loyalität der Frontline Worker. So gaben rund 39 Prozent der Befragten an, dass sie im vergangenen Jahr aufgrund von fehlender Wertschätzung durch ihre Vorgesetzten eine Kündigung in Erwägung gezogen haben. Fast 60 Prozent der Deskless Worker im DACH-Raum haben zudem das Gefühl, dass ihre Führungskräfte sie als austauschbare Ressource ansehen.

Mangelnde Flexibilität und wenig Zeit für das Privatleben

Büroangestellte haben in den letzten zwei Jahren eine neue Art von Flexibilität in Sachen Arbeitszeit und Arbeitsort kennengelernt. Dies ist bei vielen Beschäftigten ohne Schreibtisch nicht der Fall. Jeder Vierte gibt an, keine Kontrolle über den eigenen Dienstplan zu haben. Dienstplanänderungen sind ebenfalls ein Problem: 22 Prozent der Befragten haben das Gefühl, dass eine Bitte um eine Dienstplanänderung negativ aufgenommen werden würde. Weitere 20 Prozent geben sogar an, dass sie unangenehme Konsequenzen befürchten, sollten sie die Schicht einer anderen Person nicht übernehmen.

Gleichzeitig kommt das Privatleben für viele Befragte zu kurz: 81 Prozent der Deskless Worker hat aufgrund des Schichtplans keine Zeit für sich selbst oder Aktivitäten mit Freunden. Jeder Dritte konnte aufgrund ihres Schichtdienstes zudem nicht an wichtigen familiären Ereignissen wie Hochzeiten, Geburten oder Beerdigungen teilnehmen. Nicht verwunderlich ist es daher, dass etwa jeder sechste Befragte sich eine bessere Work-Life-Balance wünscht.

Deskless Worker: Stressiges Arbeitsumfeld durch unterbesetzte Schichten

Frontline-Mitarbeitende haben während der Pandemie einiges geleistet und leisten immer noch Großes, damit der Alltag für viele Menschen so normal wie möglich weitergehen konnte. Aber auch sie hatten im vergangenen Jahr stark mit Unterbesetzungen aufgrund von Krankheitsfällen und schlechter Dienstplanung zu kämpfen. Rund 75 Prozent gaben an, dass diese Unterbesetzung zu einem stressigen Arbeitsumfeld geführt hat. Nicht zuletzt dadurch, dass ein Viertel der Befragten vermehrt Schichten in letzter Minute übernehmen musste.

Mit Mitarbeiterzentrierung und Technologie gegen den Arbeitskräftemangel

Es gibt viele Möglichkeiten für Unternehmen, um den Arbeitsalltag ihrer Mitarbeitenden zu verbessern – angefangen mit der Wertschätzung und Stärkung der Frontline-Arbeitnehmenden. „Rund 90 Prozent der globalen Unternehmen sind auf Frontline-Mitarbeitende angewiesen. Umso wichtiger ist es daher, sich um die eigene Belegschaft zu kümmern. Also Maßnahmen zu ergreifen, um sie im aktuellen Job zu halten, ihr Wohlbefinden zu steigern und ihre berufliche Entwicklung zu fördern“, erläutert Erik Fjellborg, Gründer und CEO von Quinyx.

„Überall auf der Welt gibt es Frontline-Mitarbeitende, die erschöpft sind, sich nicht wertgeschätzt fühlen und genug von ihren schlechten Arbeitsumständen haben. Branchen wie der Einzelhandel, das Hotel- und Gastgewerbe, das Gesundheitswesen und die Logistik erleben eine noch nie dagewesene Anzahl von Kündigungen. Sie haben ebenso große Schwierigkeiten, neue Arbeitskräfte zu finden, um die Lücken zu füllen“, so Erik Fjellborg.

Quinyx
Erik Fjellborg ist CEO und Founder von Quinyx. (Bild: Quinyx)

Auf digital aktivierte Mitarbeiter einstellen

Damit Unternehmen Arbeitskräfte anziehen und halten können, müssen sie Technologien einsetzen, die es ihren Mitarbeitenden ermöglichen, sich stärker zu engagieren und ihr Arbeitsleben besser zu kontrollieren. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich die Frontline-Mitarbeitenden wertgeschätzt und befähigt fühlen. Unternehmen müssen sich auf eine digital aktivierte Belegschaft einstellen und ihnen die richtigen Werkzeuge an die Hand geben. Mit denen sie sich stärker einbringen und ihr Arbeitsleben selbst in die Hand nehmen können. Informierte, gut ausgebildete, engagierte und geschätzte Mitarbeitende sorgen für eine höhere Bindung an das Unternehmen. Das wiederum führt zu effizienteren Abläufen und einer produktiveren Belegschaft“, sagt Erik Fjellborg abschließend.

Quinyx ist Anbieter einer KI-gestützte Workforce-Management-Software. Die Software vereinfacht die komplexen Aufgaben der Personaleinsatzplanung, Zeiterfassung, Kommunikation, Budgetierung und Prognosen für Angestellte im Dienstleistungssektor. Gegründet 2005 von Erik Fjellborg in Schweden will Quinyx Unternehmen dabei unterstützen, ihre Personalkosten zu senken. Außerdem sollen die Lösungen die Einhaltung von Vorschriften gewährleisten und die Effizienz ihrer Angestellten verbessern. Das alles bei gleichzeitiger Steigerung des Geschäftsergebnisses, der Zufriedenheit und Bindung der Angestellten.

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Aufmacherbild: Robert Kneschke – Adobe Stock


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