01.07.2021 – Kategorie: eCommerce
Digital Detox: Jeder siebte Deutsche will Internetnutzung einschränken
Den Deutschen wird ihre eigene Internetnutzung bisweilen unheimlich, und der Wunsch nach Selbstbeschränkung wächst. 14 Prozent der Bundesbürger möchten in den nächsten zwölf Monaten weniger Freizeit online verbringen. Und 75 Prozent wollen ihre private Internetnutzung zumindest nicht ausweiten. Besonders beliebt ist Digital Detox bei den unter 40-Jährigen.
- Laut einer neuen Studie der Postbank wollen vor allem unter 40-jährige Bundesbürger ihre Internetnutzung einschränken.
- Ein Drittel der Bundesbürger hat Online-Einkäufe in der Corona-Krise ausgeweitet.
- 27 Prozent wissen bereits bei der Online-Bestellung, dass sie die Ware zurückschicken
Während 30 Prozent der befragten Bundesbürger unter 40 weniger surfen möchten, sind es bei den älteren Nutzern ab 40 Jahren nur sechs Prozent, die Digital Detox gut finden. Insgesamt sind die Deutschen im Durchschnitt 65 Stunden pro Woche online. Das sind fast neun Stunden mehr als noch vor einem Jahr. Das geht aus der repräsentativen Postbank-Digitalstudie 2021 hervor.
„Mangels Alternativen verbrachten die Deutschen im Lockdown einen erheblichen Teil ihrer Freizeit im Netz. Auch wenn sich viele Aktivitäten vom virtuellen Treffen mit Freunden bis hin zum Ausüben von Hobbys auch online erledigen lassen, wollen viele Bundesbürger*innen das nicht zum Dauerzustand werden lassen. Dennoch ist damit zu rechnen, dass die in der Pandemie genutzten digitalen Angebote auch danach noch eine Rolle spielen werden“, erklärt Thomas Brosch, Leiter Digital Vertrieb der Postbank.
Digital Detox: Jüngere wollen vor allem auf Social Media verzichten
Wer seine private Internetnutzung einschränken möchte, hat vor allem die sozialen Medien im Visier. 43 Prozent der Deutschen mit Digital-Detox-Plänen wollen sich bei Facebook, Instagram und Co. eher mal ausklinken. 31 Prozent möchten weniger YouTube-Videos anschauen, ebenso viele wollen weniger Online-Spiele nutzen. Und 30 Prozent wollen sich allgemein weniger im Internet informieren. Letzteres gilt vor allem für die Deutschen ab 40 Jahren. Von ihnen möchten 45 Prozent die Informationssuche im Netz reduzieren. Die unter 40-Jährigen wollen hingegen überdurchschnittlich oft ihre Nutzung von Social Media (47 Prozent) und YouTube (34 Prozent) einschränken.
Jeder dritte Deutsche kauft in der Corona-Krise häufiger online ein
Die guten Vorsätze enden jedoch, wenn es um die Shopping-Lust der Deutschen geht. Während der Corona-Krise haben 34 Prozent der Bundesbürger ihre Online-Einkäufe ausgeweitet. 35 Prozent der Befragten erledigten im Lockdown sogar mehr als die Hälfte ihrer Einkäufe im Netz. Geordert wurden vor allem Bücher und Filme: 62 Prozent der Befragten kaufen diese Waren inzwischen eher online als im stationären Handel. Der Renner aber war die Verschönerung des eigenen Zuhauses. Im Corona-Jahr verzeichnete der Einkauf von Wohnaccessoires online die stärkste Zunahme aller Warenkategorien und stieg um neun Prozentpunkte auf 33 Prozent.
„Die Corona-Krise hat den bereits zuvor bestehenden Trend zum Online-Shopping noch einmal beschleunigt“, erklärt Brosch. „Davon profitieren nicht nur große Konzerne wie Amazon & Co. Während der Pandemie haben gerade auch viele kleine und mittelgroße Geschäfte die Chancen des Online-Handels erkannt und einen Web-Shop eröffnet oder ihr Angebot erweitert. Für sie war die Krise eine erzwungene Gelegenheit, ihren Vertrieb zukunftsfester zu machen.“
Onlineshopping verändert Konsumverhalten der Deutschen
Durch das zunehmende Online-Shopping hat sich das Konsumverhalten der Deutschen deutlich gewandelt. Das Einkaufen im Netz führt mehr als ein Drittel der Online-Käufer in Versuchung, nicht benötigte Dinge zu kaufen. Bei den unter 40-Jährigen sind es sogar fast zwei Drittel. Außerdem bestellt mehr als ein Viertel der Bundesbürger viel öfter als früher Waren, obwohl ihnen klar ist, dass sie diese wieder zurückschicken werden. So hat fast die Hälfte der unter 40-Jährigen zum Beispiel öfter Kleidung in verschiedenen Größen bestellt.
Zur Methodik der Studie: Für die „Postbank Digitalstudie 2021 – die digitalen Deutschen“ wurden im Januar und Februar 2021 3.048 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im siebten Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Bundesbürger in Bezug auf Digitalisierung allgemein und zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. (sg)
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