29.12.2021 – Kategorie: eCommerce
E-Commerce-Trends 2022: Welchen Einfluss die Corona-Pandemie haben wird
Welche E-Commerce-Trends werden das nächste Jahr bestimmen? Experten erklären, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf den Onlinehandel haben wird.
Wir haben Experten von AppsFlyer, iComptence, Oxid eSales AG und Quinyx befragt, wie die Corona-Pandemie den Onlinehandel im nächsten Jahr beeinflussen wird. Hier ihre Einschätzungen zu den wichtigsten E-Commerce-Trends 2022.
E-Commerce-Trends: Bundling
Die Corona-Pandemie hat Shopping-Apps den finalen Boom beschert und die Transformation des Handels hin zum Mobile Commerce beschleunigt. Jetzt schwappt im App-Bereich gerade der Trend zum „Bundling“ aus China nach Europa herüber und wird sich im kommenden Jahr auch hier immer weiter durchsetzen. Ein prominentes Beispiel: Uber hat sich von einem reinen Personentransport-Anbieter weiterentwickelt und bietet jetzt auch Lebensmittellieferungen an. Auch FreeNow hat seine Mobilitätsdienstleistungen ausgeweitet – neben Taxifahrten werden mittlerweile auch Carsharing und E-Scooter angeboten. Apps wollen mit Bundling die Bedürfnisse ihrer Nutzer umfänglicher bedienen und sie so nachhaltig an sich binden. Deshalb setzen Unternehmen immer mehr darauf, ihre Leistungen auszubauen – und das funktioniert.
Ben Jeger, Managing Director Central Europe bei AppsFlyer
E-Commerce-Trends: Walled Gardens
Der E-Commerce wird 2022 sicher auch trotz geöffneter Geschäfte von den vielen neuen Kunden profitieren, die sich in der Corona-Pandemie an das digitale Shopping gewöhnt haben. Doch gerade das stellt ihn auch vor Herausforderungen: Denn der Umgang mit Kundendaten ist aufgrund des zunehmend restriktiven Umgangs großer Anbieter schwierig geworden. „Walled Gardens“ beschreibt das Phänomen, das Apple Daten von denen auf Facebook, TikTok, Google oder Amazon trennt und das Cross-Channel-Tracken damit ungleich erschwert. Für E-Commerce bedeutet das weniger eindeutige Daten, mehr Blindflug und die Notwendigkeit, den Kunden vom Login zu überzeugen. Sonst wird es schwierig, Rückschlüsse aus Daten und Automation zu ziehen und das Kundenerlebnis zu verbessern.
Matthias Postel, CEO der iComptence GmbH
E-Commerce-Trends: Kaufentscheidungen verändern sich
Angesicht des derzeitigen Rohstoffmangels in vielen Branchen und der Produktionsverzögerungen durch die Pandemie verändern sich die Kaufentscheidungen der Kundschaft. Während es früher darum ging, bei welchen Anbietenden und zu welchem Preis gekauft wird, steht nun vor allem im Fokus, wann Käufer die bestellte Ware erhalten. Unternehmen, die bereits bei der Bestellung genaue Prognosen geben oder die Paketreise (vom Lager bis zum Kunden) selbst in die Hand nehmen und mit Produkt- und Standortinformationen begleiten, werden hier klar im Vorteil sein. Somit wird eine transparente Sendungsverfolgung zu den wichtigen E-Commerce-Trends 2022 gehören.
Monika Mack, Vertriebsleiterin und Mitglied der Geschäftsführung bei Oxid eSales AG
Effiziente Ressourcenplanung durch KI-gestütztes Workforce-Management
Mit der Beschleunigung der E-Commerce-Lieferprozesse bis hin zum „Same Day Delivery“ rückt 2022 die effiziente Ressourcenplanung immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Bei dem größer werdenden Arbeitsaufkommen müssen Handelsunternehmen die Schichtpläne in den Logistik- und Distributionszentren noch präziser erstellen als sonst, damit jederzeit an jedem Ort nicht nur ausreichend Produkte, sondern auch genügend Mitarbeitende zur Verfügung stehen. Nur wer sich bei der Personaleinsatzplanung von Excel verabschiedet und diese digitalisiert und automatisiert, wird am Ende zukunftsfähig sein. Daher werden wir im kommenden Jahr einen vermehrten Einsatz von KI-gestütztem Workforce Management erleben. (sg)
Maximilian Thost, Country Manager DACH bei Quinyx
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