16.07.2015 – Kategorie: Handel

Fallbeispiel: Cross Channel Lösung für Händlerverbund Euronics dank Netformic

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Präsenz an 1.800 Standorten und Kundennähe sind Stärke und Markenzeichen der in Deutschland meistverbreiteten Elektronikhandelskette Euronics. In ihrem Anspruch, beste Qualität und besten Service zu bieten, setzen die über 1.700 Händler der Verbundgruppe vor allem auf persönliche Beratung. Gleichzeitig muss aber auch den Ansprüchen der heutigen Verbraucher Rechnung getragen werden, sich umfassend online und zunehmend mobil über Produkte und Angebote informieren zu können. So unterhält Euronics seit zehn Jahren auch eine Internetplattform, auf der die Händler eigene Sub-Shopmodelle und Domänen umsetzen konnten.

Anfang 2013 zeichnete sich immer deutlicher ab, dass die technischen Grenzen der seinerzeit individuell erstellten Software erreicht waren. Ulrich Seibel verdeutlicht, welche Engpässe bestanden: „Das Interesse der Händler, auch online präsent zu sein, stieg weiter, gleichzeitig wurde es aufwendiger, neue Subshops und Seiten aufzuschalten. Noch stärker aber war die Limitierung bei der Pflege neuer Artikel, die noch weitgehend manuell erfolgte.“ Euronics legt viel Wert auf eine große Auswahl und kann mehrere hunderttausend Artikel anbieten. Im System abrufbar waren jedoch nur etwa 1.500 Artikel.

Digitale Marktplatz-Plattform in nur zehn Monaten aufgebaut

Eine neue digitale Markplatz-Plattform sollte Abhilfe schaffen. Die Herausforderung bestand dabei nicht nur in der Menge der Artikel und der Integration der einzelnen Händlerauftritte und Subshopysteme. Da es darum ging, die Kunden nach dem Drive-to-Retail-Prinzip in die Läden vor Ort zu führen, musste auch eine leistungsstarke Lokalisierungslösung integriert werden. Hinzu kam, dass sich Euronics auch zeitlich sehr ehrgeizige Ziele gesetzt hatte. Damit ergab sich als Anforderung an einen Dienstleister Schnelligkeit und hohe Flexibilität. Den geeigneten Partner fand man schließlich in der Stuttgarter E-Commerce Agentur Netformic: Erfahren im Einsatz des Systems der Wahl „Shopware“, flexibel und lokaler Partner, denn auch hier waren den Projektbeteiligten von Euronics persönliche Abstimmung und kurze Wege wichtig.

Das Projekt wurde unter Einbindung von FACT-Finder (auch zur Geolokalisierung) und der Middleware brickfox realisiert. Vom Start im Mai 2014 bis zum Launch März 2015 vergingen dabei nur zehn Monate. Das System, dass von Beginn stabil lief, wird nun wie geplant modular erweitert und verfeinert.

Die komplexe digitale Marktplatz-Plattform, die es laut Seibel in dieser Ausprägung in Deutschland noch nicht gab, funktioniert für den Endkunden ganz einfach: Hat ein Kunde im Onlineshop einen Artikel zum Kauf ausgewählt, so wird ihm der nächstgelegene Händler angezeigt, der diesen Artikel vorrätig hat. Führt kein Händler in der Nähe das gewünschte Produkt, so wird es durch den am nächsten gelegenen oder das EuronicsS Zentrallager zum Versand angeboten. Ulrich Seibel: „Die Preis- und Beratungshoheit verbleibt dabei aber immer beim jeweiligen regionalen EURONICS Partner. Dieser Aspekt war uns auch im Vorfeld wichtig, um das Vertrauen unserer Fachhändler für das neue Konzept zu gewinnen.“ Angebote für den Kunden wie die Abholung oder auch Rückgabe bei einem beliebigen Händler stellen echtes Cross Channeling dar, eigene Liefer- und Installationspakete durch den Fachhändler unterstreichen die Service-Orientierung von Euronics.

Am Ende überzeugten die Ergebnisse: So wurden die technologischen Ziele in vollem Umfang erreicht, durch die Automatisierung der Artikelpflege konnte die Artikelzahl auf 51.000 erhöht werden. Die weitere Aufstockung auf bis zu 100.000 Artikel wie auch die Entwicklung neuer Features sind in kurzer Zeit und ohne zusätzliche Mitarbeiterressourcen umsetzbar. Aber auch Auftragszahlen und Umsatz sind seit der Einführung der digitalen Marktplatz-Plattform signifikant gestiegen.

Weiterer Ausbau des Cross Channel Konzepts am POS geplant

Bei Euronics ist man froh über den Erfolg – aber auch schon wieder mitten in der Arbeit an neuen Projekten des Cross Channel Konzepts. Aktuell ist die Überarbeitung der App in der finalen Entwicklungsphase. Ebenfalls gemeinsam mit den Netformic Experten wird parallel auch die mobile Version der Plattform komfortabler gestaltet.

Als nächstes größeres Projekt ist bis 2016 die Rückkopplung am POS vorgesehen. Dafür sind u. a. Instore-Lösungen mit Online-Modulen geplant. Die Kunden sollen dann zusätzlich zu den Produkten im Regal direkt im Geschäft auch Informationen zu weiteren Artikeln online abrufen, selbst Merklisten generieren und auch online bestellen können. Der Kreis von Online und Offline schließt sich und die Händlerhops können dann, virtuell unterstützt, ihre Stärke der unmittelbaren Warenpräsentation voll ausspielen.

Autorin: Nicola Hauptmann für Wordfinder


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