14.09.2023 – Kategorie: Marketing

Finanzplanung: Tipps für die Selbstständigkeit

FinanzplanungQuelle: Bruno/Pixabay

Wenn Sie eine Solo-Selbstständigkeit planen, gibt es zahlreiche finanzielle Aspekte zu berücksichtigen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Sie Ihre Finanzen persönlich verwalten und eine regelmäßige Budget- und Finanzplanung vornehmen. Mit den folgenden Tipps werden garantiert keine wichtigen Details übersehen.

Eine gute Finanzplanung ist das A und O

Viele Unternehmer räumen ihrem Geschäftsplan, einschließlich der Finanzplanung, Priorität ein. Allerdings betrachten sie ihren Finanzplan oft nur als allgemeine Skizze und vernachlässigen sie, sobald der Geschäftsalltag Einzug hält. Trotzdem wird der Finanzplan im Geschäftsplan in der Regel von Fachleuten wie Steuerberatern oder Banken genehmigt, was auf seine Zuverlässigkeit hindeutet. Es ist wichtig, der Versuchung zu widerstehen, von der Finanzplanung abzuweichen, auch wenn Sie sich neue Geräte oder Technologien wünschen. Außerdem ist es wichtig, einen Ersatzplan für den Fall zu haben, dass die Finanzierung nicht zustande kommt, da dies helfen kann, schwierige Zeiten für das Unternehmen zu überstehen.

Eventuell von Sonderkonditionen profitieren

Viele Banken und Unternehmen bieten maßgeschneiderte Optionen für Selbstständige oder Freiberufler an, wie Sonderkonditionen für den Erhalt eines Kredits. Diese Angebote sind speziell auf die besonderen Bedürfnisse von Unternehmern zugeschnitten. Außerdem können Sie von der Expertise von Fachleuten profitieren, die die Herausforderungen von Selbstständigen genau kennen. Obwohl diese Sonderkonditionen oft zu Kosteneinsparungen führen können, ist es wichtig zu prüfen, ob das Angebot Ihren spezifischen Anforderungen entspricht, um eine kluge Investition zu tätigen und finanzielle Einsparungen zu erzielen. Beachten Sie auch, dass sich Kredite unter gewissen Voraussetzungen auch steuerlich absetzen lassen.

Finanzplanung: Privates und geschäftliches Vermögen trennen

In der Anfangsphase der Unternehmensgründung besteht oft die Versuchung, ein persönliches Girokonto für geschäftliche Zwecke zu nutzen. Anfänglich mag es unnötig erscheinen, ein separates Konto zu führen, aber auf lange Sicht erweist sich dies als großer Fehler. Schließlich müssen Sie private und geschäftliche Ausgaben für Steuerzwecke sorgfältig voneinander trennen. Außerdem ist es wichtig, die Verwendung eines Firmenkredits nachzuweisen und die Geschäftsausgaben zu belegen. Viele Banken lehnen die Nutzung privater Konten für geschäftliche Transaktionen ab, und in schweren Fällen kann das Konto sogar gekündigt werden.

Tipps, wie Selbstständige einen Kredit von der Steuer absetzen können.

Finanzplanung: Rücklagen sind ein absolutes Muss

Es ist ratsam, so schnell wie möglich damit anzufangen, wenn Sie es nicht schon getan haben. Rücklagen sind für die Stabilität eines Unternehmens unverzichtbar, auch für Freiberufler, die vielleicht nur ein paar ausstehende Zahlungen oder Ausgaben zu bewältigen haben. Es ist von entscheidender Bedeutung, einen bestimmten Betrag als Reserve beiseitezulegen, da vor allem in der Anfangsphase schnell unvorhergesehene Probleme auftreten können. Ohne Rücklagen droht die Gefahr des Konkurses. Jede kurzfristige Anlage kann als Reserve dienen, wie zum Beispiel ein Firmentagegeld oder ein separates Bankkonto für Selbstständige und Freiberufler. Es ist jedoch wichtig, langfristige oder spekulative Anlagen zu vermeiden.

Liquidität muss stets gewährleistet sein

Die meisten Unternehmen verlassen sich auf die Finanzmathematik, um eine gute Finanplanung sicherzustellen und die Liquidität zu priorisieren. Eine Zahlungsunfähigkeit ist oft auf einen Mangel an Liquidität und nicht auf eine schlechte Auftragslage zurückzuführen. Die Liquiditätskennzahl 2. Grades, die (Barmittel + kurzfristige Forderungen) / kurzfristige Verbindlichkeiten * 100 berechnet, ist für die Verwaltung kurzfristiger Forderungen entscheidend. Fällt die Liquiditätsquote unter 110 Prozent, ist es ratsam, die liquiden Mittel zu erhöhen. Es ist wichtig, zwischen kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten zu unterscheiden und die liquiden Mittel zu überwachen.

Finanzen zu jeder Zeit im Blick behalten

Steuergesetze und Buchhaltung sind entscheidend, um finanzielle Probleme zu vermeiden, insbesondere mit dem Finanzamt. Als Selbstständiger ist es unumgänglich, Ihre Buchhaltung selbst zu führen, möglicherweise mithilfe eines Steuerberaters. Es ist wichtig, immer den Überblick über Einnahmen und Ausgaben zu behalten. Am einfachsten geht das, wenn Sie ein separates Geschäftskonto führen. Auf diese Weise lassen sich Kostenfaktoren schnell identifizieren, was zu Kosteneinsparungen führt. Auch das Ordnen von Quittungen und Rechnungen ist wichtig. Zum Glück gibt es inzwischen zahlreiche Softwareoptionen, die diesen Prozess erleichtern.

Altersvorsorge nicht aus den Augen verlieren

Viele junge Unternehmer entscheiden sich dafür, nicht in die Rentenversicherung einzuzahlen, weil sie dazu nicht verpflichtet sind, insbesondere wenn sie selbstständig oder freiberuflich tätig sind. Sie entscheiden sich oft gegen eine Rentenversicherung, weil sie den Ruhestand in weiter Ferne sehen und die monatlichen Zahlungen als zu teuer empfinden. Es ist jedoch ratsam, schon in jungen Jahren einen kleinen Grundstock für den Ruhestand zu legen, etwa durch den freiwilligen Eintritt in die Rentenversicherung. Wer gesetzlich rentenversichert ist, kann auch staatliche Zuschüsse wie die Riester-Rente in Anspruch nehmen. Für diejenigen, die nicht gesetzlich rentenversichert sind, gibt es die weniger bekannte Rürup-Rente. Bei der Rürup-Rente können Sie die Höhe Ihrer Beiträge selbst bestimmen und die gesparten Beiträge auch als Sonderausgaben absetzen.

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Auch in jungen Jahren muss man sich unbedingt um das Thema Altersvorsorge kümmern. (Bild: Alexa/Pixabay)

Bei den Steuerzahlungen nicht nachlässig sein

Wenn Sie selbstständig sind, kann es eine kleine Überraschung sein, dass Sie noch einen erheblichen Teil Ihres Verdienstes beiseitelegen müssen, bevor Sie Ihren eigentlichen Lohn erhalten. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Steuerzahlungen im Auge behalten, insbesondere indem Sie sie monatlich abführen. Das ist zwar mit einem gewissen Mehraufwand verbunden, hilft aber dabei, eine große Summe auf einmal zu vermeiden. Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass das Finanzamt wenig Geduld für verspätete Zahlungen hat, sei es für Umsatzsteuervoranmeldungen oder Gewerbesteuer. Daher ist es ratsam, ein System einzurichten, um organisiert zu bleiben und alle erforderlichen Fristen einzuhalten.

Finanzierungen sollten kein Tabuthema sein

In manchen Fällen sind Einzelpersonen nicht in der Lage, allein in eine Branche einzusteigen, oder es steht eine erhebliche Investition an. Viele Unternehmer zögern, sich um eine Finanzierung zu bemühen, weil sie keine Schulden machen wollen. Wer jedoch auf Investitionen verzichtet, die seinen Umsatz erheblich steigern könnten, macht einen Fehler. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen bietet eine Finanzierung eine hervorragende Möglichkeit, ein Unternehmen zu gründen oder zu erweitern. Auch das Factoring, eine Finanzierungsform, die typischerweise von mittelständischen Unternehmen genutzt wird, entwickelt sich weiter. Heutzutage ist Factoring auch für Freiberufler und Selbstständige verfügbar. Mit Factoring können Sie unbezahlte Rechnungen von Geschäftskunden umgehend begleichen, allerdings gegen eine Gebühr. Im Gegenzug sorgt es für kurzfristige Liquidität und ermöglicht die Durchführung von Investitionen.


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