20.04.2022 – Kategorie: eCommerce

Gestörte Lieferketten – wie Unternehmen jetzt agieren

Quelle: BadBrother/Adobe Stock

Erst Corona, nun die Krise in der Ukraine – Supply Chains kommen nicht zur Ruhe. Ganz im Gegenteil, gestörte Lieferketten setzen Online-Händler zunehmend unter Druck. Schnelles Handeln ist gefragt, um Engpässe aufzufangen. Was Unternehmen jetzt dagegen tun.

Stürmische Zeiten, die von Versorgungsunsicherheiten und Preisexplosionen geprägt sind, verlangen viel von Unternehmen ab. Agilität ist gefragt, wer Umsätze sichern will. Für Online-Händler bedeutet das, schnell auf die momentane Marktsituation zu reagieren, Lieferengpässe zu kompensieren und sich nach Alternativen für schwer beschaffbare Produkte umzusehen. 

Gestörte Lieferketten lässt Unternehmen umdenken

Die veränderte Situation durch gestörte Lieferketten macht sich unter anderem im Einkauf bemerkbar. Doch anstatt abzuwarten, wie es zahlreiche Unternehmen während der Corona-Pandemie getan haben, agieren Viele schon jetzt. Im Rahmen einer stichprobenartigen Befragung wollte die Unternehmensberatung Kloepfel Consulting herausfinden, welche Auswirkungen gestörte Lieferketten auf den Einkauf haben. 

Digitalisierung und Einkauf ausbauen

43 Prozent der 104 befragten Unternehmen will den Einkauf mit neuen Mitarbeitern unterstützen. 44 Prozent wollen dagegen nichts unternehmen und 11 Prozent finden, dass in diesem Bereich zu wenig getan wird. Neben dem Personalbedarf sehen die Befragten aber auch die große Notwendigkeit zur Digitalisierung. 63 Prozent planen Automatisierung und Digitalisierung im Unternehmen auszubauen. Ein Viertel der Befragten sind sich sicher, dass in puncto Digitalisierung zu wenig unternommen wird. Nur 12 Prozent wollen sich nicht damit auseinandersetzen. 

Neue Wege im Einkauf

Dass gerade im Einkauf ein Umdenken nötig ist, scheint auch die Einkaufsmanager zu bewegen. Fast ein Viertel kann sich vorstellen, mit Einkaufsberatern zusammenzuarbeiten. Doch die große Mehrheit zieht dies bis jetzt nicht in Betracht. Dagegen will fast jeder fünfte Einkaufsmanager die operative Beschaffung auslagern. Zehn Prozent tun dies bereits, zwölf Prozent planen es. Geht es aber um Sonderbeschaffung wollen 80 Prozent so weiterarbeiten wie bisher und diesen Bereich nicht auslagern. 

Weiterbildung ist gefragt

Geht es jedoch um Weiterbildung im Einkauf sehen mehr als die Hälfte der Befragten schwarz. Sie konnten bisher ihr Wissen nicht erweitern, da ihre Arbeitgeber keine Schulungen vorsahen. 30 Prozent empfinden, dass sie zu wenig geschult werden. Nur jeder fünfte Umfrageteilnehmer ist mit dem Weiterbildungsangebot zufrieden. 

Gestörte Lieferketten: Fazit

Online-Händler tun gut daran, ihre Mitarbeiter aufzustocken und weiterzubilden, damit sie den Herausforderungen durch gestörte Lieferketten gewachsen sind. Wer kann jetzt schon mit Gewissheit sagen, wann sich die Situation entspannen wird? Wie die Pandemie schon zeigte: Selbst eine in den kommenden Wochen wohl unwahrscheinliche Entspannung der aktuellen Lage würde sich auf Lieferketten nur zeitverzögert auswirken. Gerade der E-Commerce ist gut beraten, sich darauf einzustellen und den Einkauf entsprechend aufzustellen. 

Christiane Manow-Le Ruyet

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