Die Online-Marketing-Agentur Bloofusion hat einen Test zum Google-Update Venice durchgeführt und untersucht, inwieweit lokale Websites in Suchanfragen wirklich bevorzugt werden. Die vor einigen Wochen vorgestellte Änderung am Google-Algorithmus sorgt dafür, dass bei vielen Suchanfragen lokale Suchergebnisse in die Suchergebnisse aufgenommen werden, auch wenn gar nicht explizit lokal gesucht wurde.
Wenn man also z. B. in München nach „hotel“ oder „steuerberater“ sucht, sollen laut Google durch das Update lokale Websites aus München in den Suchergebnissen vorgezogen werden. „Die Effekte vom Venice-Update sind schwer zu messen, weil die Suchergebnisse nun also vom Standort des Suchenden abhängen. Wir haben das aber trotzdem einmal versucht und für 50 unterschiedliche Suchanfragen die zehn Suchergebnisse für München, Köln, Hamburg, Frankfurt und Stuttgart ermittelt“, so Markus Hövener, Head of SEO und geschäftsführender Gesellschafter bei Bloofusion.
In dem Test wurden für alle Suchanfragen die Ergebnisse für die fünf oben genannten Städte abgefragt und so ermittelt, wie viele der Domains in den Suchergebnissen der jeweiligen Städte erscheinen. Das Ergebnis zeigt, dass überwiegend eine Domain entweder nur bei einer Stadt vorkommt oder bei allen Städten. Bei den Domains, die nur in einer lokalen Ergebnisliste auftauchten, betrug das durchschnittliche Ranking beim Test 6,42. Bei den Domains, die in allen lokalen Ergebnislisten erschienen, lag das durchschnittliche Ranking allerdings bei 3,63.
Insgesamt haben sich durch den Test vier wichtige Aspekte für Markus Hövener ergeben:
1.Grundsätzlich ist es so, dass das Venice-Update nicht dafür sorgt, dass per se lokale Websites nicht-lokale Websites von den vorderen Plätzen verdrängen. Die lokalen Ergebnisse werden eher auf den unteren Rängen der ersten Suchergebnisseite eingestreut, während Portale und andere nicht-lokale Ergebnisse nach wie vor auf den vorderen Plätzen zu finden sind.
2.Für lokal agierende Unternehmen besteht aber das Potenzial in nicht so konkurrenzstarken Branchen, in denen keine oder nur wenig starke Portale existieren, durch gezielten und vor allem lokalen Linkaufbau in den Google-Rankings weit nach oben zu kommen.
3. Lokale Verzeichnisse und ähnliche Sites mit lokaler Ausrichtung (z. B. muenchen.de) sollten durch das Update Ranking-Vorteile erhalten und könnten daher auch in Bezug auf Reichweite an Relevanz gewinnen.
4.Unklar ist noch, ob sich nicht-lokale Portale und Verzeichnisse Vorteile herausarbeiten können, indem sie ebenfalls auf lokalen Linkaufbau setzen. Empfehlenswert wäre das laut Markus Hövener aber in jedem Fall.