02.01.2013 – Kategorie: Fertigung, IT, Technik, eCommerce

Hintergrundwissen: Internet-Barcode & Internet RFID

Der japanische „QR-Code“ ist heute bereits als allgemeiner Internet-Zugriffscode zu meist werblich orientierten Informationen weit verbreitet und als Medium akzeptiert. Im QR-Code als Werbemedium befindet sich eine „URL (Uniform Resource Locator)“, also eine Internetadresse.


Nach dem Scannen, zum Beispiel mit einem Mobiltelefon, wird automatisch über einen „Browser“ die im QR codierte WWW-Adresse aufgeschlagen. Für die Verbreitung haben zwei Standards gesorgt, der ISO/IEC 18004 (QR-Code) und der URL-Standard (RFC 1738). Beides zusammen funktioniert sehr gut, in Europa in der einfachen Form für das Öffnen der betreffenden Internetseite, in Japan bereits für gezielte Prozesse mit Reservierungs- und Bestellvorgängen. Auch aus Industriekreisen entwickeln sich Anwendungen für automatische Verbindungen zu Internetadressen.


Da in Industrie- und Healthcare weniger der QR, als vielmehr ISO/IEC 16022 DataMatrix (Bild 2) verwendet wird, bietet es sich an, DataMatrix für das normale Scannen mit optionalem Internet-Zugriff zu verbinden. Dies ist genauso mit kompatibler Radiofrequenter Identifikations-Technologie (RFID) möglich.


QR-Code und DataMatrix gehören zu den „zweidimensionalen Barcodes“. Theoretisch ist auch „linearer Barcode“, wie ISO/IEC 15417 (Code 128) anwendbar, allerdings würde ein solcher Code mit einer Web-Adresse in der Regel zu lang. Ein Großteil der rückverfolgbaren Industrie- und Medizinprodukte und bald auch der Arzneimittelpackungen, tragen neben linearen Barcodes bereits einen DataMatrix. Darin sind in der Regel die Schlüsselangaben für das Produkt enthalten. Natürlich möchte man keinen zweiten Code für eine automatisch herzustellende Internetverbindung, sondern nur den einen Produktcode.


Das ist kein technisches Problem, denn es können mehrere Datenelemente, wie Hersteller, Produktreferenz, Charge, Hersteller- und Verfallsdaten, usw. in einem DataMatrix untergebracht werden. Es bietet sich also an, auch eine gewünschte URL, die auf eine bestimmte Webinformation führt, einzufügen. Die Lösung dazu ist das Einbauen einer URL innerhalb eines Zeichensatzes mit den verschiedenen Datenelementen. Zum Erkennen, dass es sich um eine spezielle URL, der individuellen „identification URL – iURL“ handelt, dient ein spezifischer Datenidentifikator, als Ergänzung zu den genormten Datenidentifikatoren aller relevanten Datenelemente, die für die automatische Erfassung in Frage kommen.


Der Ablauf einer automatischen Verbindung zu einer Internetadresse nach dem Scannen eines so vorbereiteten Produktcodes ist dann ähnlich des Ablaufs nach dem Scannen eines QR-Codes: Der Scanner erfasst alle Daten des DataMatrix, die Applikation analysiert und pickt sich die Daten heraus, die sofort angezeigt werden sollen und bereitet die Verbindung zum Internet vor. Wird die Information aus dem Internet gewünscht, dann wird diese durch ein nachgeschaltetes Interface hergestellt. Das Interface zum Internet kann dabei sowohl im Mobilgerät, als auch in einem Computerarbeitsplatz integriert sein, je nachdem, wie es von der Anwendung bestimmt wird.


Anwendungen aus dem Industriebereich gehen weiter.


Die Produkt- und/oder Logistikdaten in einem „industriellen“ DataMatrix können mit einer URL verschmolzen werden. Im Industriebereich reicht eine generische Internetadresse nicht immer aus, denn man möchte ganz gezielt auf individuelle Daten zugreifen können, die in Relation zum Produktcode stehen. Das können zum Beispiel Informationen mit Bezug auf Wartung sein, wie bspw. Betriebsdaten, Merkmalen, Wartungszyklen, etc.. Handelt es sich um individuelle Maschinen, Motoren, oder auch um individuelle Medizintechnik mit Unverwechselbarer Identfikationsmarke in DataMatrix nach DIN 66401 UIM, dann zielt die Anforderung auf exakte Information in Relation zur individuellen Seriennummer ab. Die weitergehende Lösung der Ingenieure und Systemdesigner ist es, die Daten zunächst „aneinandergereiht“ in den DataMatrix zu stellen und nach dem Scannen so zu sortieren, dass aus den einzelnen Datenmodulen und einem URL-Fragment ein Zugriffscode entsteht, der gezielt auf die vorgesehene Internetadresse führt. Da der Basis-Teil der URL erst mit den individuellen Zugriffsdaten zusammen die komplette Applikations-URL bildet, wurde hierzu der Begriff „URL-Fragment“ eingeführt. Vor dem Drucken, bzw. Schreiben werden die Scanndaten für Barcode- oder RFID-Datenträger genau nach gewohntem Industriestandard mit Hilfe der ASC-Datenidentifikatoren vorbereitet. Dabei erhält das URL-Fragment einen eigenen Datenidentifikator. Jedes einzelne Datenelement kann so eindeutig identifiziert und verarbeitet werden.


Autor: ELMICRON


Kontakt zum Unternehmen: www.Elmicron.de


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