14.10.2021 – Kategorie: IT
Intelligente Mobilität: So lassen sich 25 Millionen Tonnen CO2 einsparen
Kürzere Lieferrouten, kluge Ampelschaltungen, weniger Staus: Intelligente Mobilität kann Millionen Tonnen CO2 einsparen und den Klimaschutz unterstützen So lassen sich 2030 bei einem Einsatz digitaler Technologien in Deutschland bis zu 25 Millionen Tonnen CO2 einsparen, belegt eine neue Studie des Bitkom.
- Der Bitkom hat die neue Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ anlässlich des ITS Weltkongress in Hamburg vorgestellt.
- Größtes Einsparpotenzial durch digitale Technologien bietet der Einsatz intelligenter Verkehrssteuerung.
- In der Logistik können bis zu acht Millionen Tonnen CO2 eingespart werden durch Einsatz intelligenter Technologien.
In der Bitkom-Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ wurde das Einsparpotenzial digitaler Technologien unter anderem im Bereich Mobilität untersucht. „Digitale Maßnahmen können einen immensen Beitrag zur Verkehrswende und zum Klimaschutz leisten. Sie sollten von der neuen Bundesregierung viel stärker berücksichtigt werden“, erklärt Achim Berg, Präsident des Bitkom. „Durch intelligente Mobilität können wir unseren CO2-Fußabdruck stark reduzieren, indem wir nicht nur in Asphalt und Beton, sondern ebenso in Bits und Bytes investieren. Nur so können wir die Klimaziele 2030 erreichen.“
Intelligente Mobilität: GPS-Systeme und IoT-Sensoren
Allein in der Mobilität kann Deutschland bis 2030 mit beschleunigter Digitalisierung sieben Prozent der insgesamt geplanten CO2-Einsparung erreichen. Den größten Hebel besitzt dabei eine intelligente Verkehrssteuerung, durch die in Deutschland bis zu 13 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden können. Darunter fallen Technologien wie GPS-Systeme und IoT-Sensoren, die Verkehrs- und Umweltdaten erfassen und in Echtzeit auf einer Plattform zusammenführen.
So wird eine effiziente Streckenführung ermöglicht, die an die aktuelle Verkehrslage angepasst ist. Das macht einzelne Fahrten nicht nur schneller und sicherer, sondern reduziert auch Staus und Stop-and-Go-Verkehr. Dies sorgt für eine geringere Verkehrsbelastung an stark frequentierten Orten und erhöht gleichzeitig die Lebensdauer der eingesetzten Fahrzeuge. Des Weiteren können digitale Echtzeitinformationen, digitale Fahrscheine oder freies WLAN die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs deutlich erhöhen.
Intelligente Mobilität: Warenströme effizienter steuern und verteilen
In der Logistik können bis zu acht Millionen Tonnen CO2 eingespart werden – besonders durch intelligente Mobilität und Technologien, die Warenströme effizienter planen, steuern und verteilen. Das sind etwa IoT-Sensoren, Big Data, digitalisierte Lagerhäuser oder umfassende Verkehrsmanagement-Plattformen. Dadurch können Logistikunternehmen Fahrerinnen und Fahrer basierend auf Faktoren wie Standortnähe, Fahrfähigkeiten oder LKW-Typ automatisch zuteilen. Außerdem können Lieferrouten auf Basis von Echtzeitdaten und Verkehrsanalysen effizienter gestaltet werden. Das führt zu kürzeren Strecken, weniger Verkehr und geringeren Verzögerungen.
Auch ein vernetzter Individualverkehr kann für eine effizientere und ressourcenschonendere Mobilität sorgen – und bis zu 4 Millionen Tonnen CO2 einsparen. In der sogenannten Sharing Mobility werden Fahrzeuge von privaten, öffentlichen und kommerziellen Anbietern als flexibel einsetzbares Transportmittel zur Verfügung gestellt. Dies umfasst das Car-Sharing, bei dem ein Fahrzeug von verschiedenen Personen genutzt wird, sowie das Ride-Sharing, bei dem sich mehrere Fahrgäste mit ähnlicher Zielrichtung ein Fahrzeug teilen. Das führt zu einer verbesserten Verkehrsanbindung, reduziert die Verkehrsbelastung und optimiert die Fahrzeugwartung.
CO2-Einsparpotenzial durch digitale Technologien nutzen
Die Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ des Bitkom untersucht das CO2-Ensparpotenzial verschiedener digitaler Technologien in sieben unterschiedlichen Bereichen: Fertigung, Mobilität, Energie, Gebäude, Arbeit und Business, Landwirtschaft und Gesundheit. Damit unterstützt sie den Weg zum Klimaziel 2030. Die Studie berücksichtigt dabei auch den eigenen CO2-Fußabdruck der Digitalisierung.
Zur Methodik der Studie: In der Studie des Digitalverbands Bitkom haben die Autoren zwei Szenarien bei unterschiedlich schneller Digitalisierung miteinander verglichen. Im moderaten Szenario entwickelt sich die Marktdurchdringung digitaler Technologien in Deutschland im jeweiligen Anwendungsbereich so wie bisher bzw. wie bis 2030 geplant. Im beschleunigten Szenario orientiert sich die Marktdurchdringung digitaler Technologien an vergleichbaren Ländern, die beim Einsatz einer oder mehrerer Technologien führend sind. Ziel des Vergleichs ist, besser zu verstehen, welches CO2-Einsparpotenzial in Deutschland sich realisieren lässt, wenn man jetzt in die digitale Transformation investiert. (sg)
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