Dr. Hubert Staudt, Vorstand der top itservices AG, spricht mit dem e-commerce Magazin über die Vorteile von Zeitarbeit:
ECM: Wie nutzen die IT-Experten die Zeitarbeit als Karrieretool?
Dr. Hubert Staudt: Für viele Experten ist eine Beschäftigung in Form der Arbeitnehmerüberlassung ein perfekter Einstieg ins Berufsleben. Für Experten, die Wert auf Abwechslung legen, ist es eine Möglichkeit die Selbständigkeit zu umgehen. Durch eine Anstellung im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung haben sie Zugriff auf tolle Projekte, die später im Lebenslauf für sich sprechen. Für viele unserer Mitarbeiter fungieren wir gleichzeitig als Karrierenavigator: Wir können entsprechend vorhandener oder zu entwickelnder Skills passgenaue Projekte vermitteln und achten so darauf, dass sich unsere Mitarbeiter stetig weiterentwickeln können. Am Ende des Tages ist die Arbeitnehmerüberlassung auch ein Eintritt in einen direkten Arbeitsvertrag mit nahmhaften Unternehmen. Bei uns nimmt dies jedenfalls jährlich zu. Auch für Kandidaten mit nicht ganz so gradlinigen Lebensläufen ist die Arbeitnehmerüberlassung eine gute Möglichkeit Projekterfahrung zu sammeln, sich klar zu positionieren und so den Lebenslauf auf Kurs zu bringen.
ECM: Wie lange bleiben Ihre Arbeitnehmer durchschnittlich in den Projekten?
Dr. Hubert Staudt: Viele der Projekte sind langfristig und so sind 50 Prozent unserer Mitarbeiter aus der Arbeitnehmerüberlassung länger als 18 Monate in einem Projekt, weitere 30 Prozent bleiben bis zu einem Jahr. Kürzere Verleihdauern sind eher die Ausnahme.
ECM: Wie halten Sie qualifizierte Mitarbeiter?
Dr. Hubert Staudt: Es gibt keine großen Unterschiede zu jeder anderen Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Situation. Unsere Top-Leute sind sich ihrer Qualitäten bewusst und wir sind es auch. Sie wollen gut behandelt, geschätzt und informiert sein. Sie möchten Jobs mit Perspektive, die Möglichkeit zur Mitsprache und vernünftige Verträge. Die von uns betreuten Freelancer haben zudem die Möglichkeit, ihre Rechnungen schon nach einer Arbeitswoche zu stellen und nicht erst am Monatsende. Wirtschaftlich gesehen ist das für viele ein wichtiger Faktor.
ECM: In welchen Bereichen sehen Sie derzeit das größte Wachstum?
Dr. Hubert Staudt: 30 Prozent unserer Mitarbeiter sind Experten und 61 Prozent Fachkräfte. Im Bereich der hochqualifizierten Mitarbeiter sehen wir die größte Nachfrage und das meiste Potenzial. Unternehmen können es sich immer weniger leisten, wichtige und häufig geschäftskritische IT-Projekte allein aus den eigenen Reihen zu besetzen. Da viele Unternehmen den digitalen Wandel noch gar nicht eingeleitet haben, wird das Sourcing von IT-Fachkräften auch in den nächsten Jahren noch deutlich ansteigen. Die Arbeitnehmerüberlassung wird innerhalb dieser Entwicklung an Wichtigkeit gewinnen. Diese Vertragsform bedeutet für Unternehmen weniger administrativen Aufwand und weniger rechtliches Risiko, als beispielsweise die Beschäftigung von Freelancern.