03.02.2023 – Kategorie: Marketing
Kaufverhalten: Darauf achten Verbraucher jetzt beim Einkaufen
Bequemlichkeit, Zuverlässigkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese drei Kriterien beeinflussen derzeit das Kaufverhalten der Verbraucher am meisten. Da sie das laut eigenen Aussagen eher online finden, planen laut einer aktuellen Studie von Mirakl drei Viertel der Verbraucher, künftig mehr Geld im Onlinehandel auszugeben.
- Wie eine Studie von Mirakl zeigt, sind 83 Prozent der deutschen Verbraucher weiterhin der Meinung, dass Marktplätze die bequemste Art des Online-Shoppings sind. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
- Zudem stellt die Mehrheit der Verbraucher den Preis über die Markentreue, was den Einzelhandel unter Druck setzt, sich anzupassen.
Marktplätze erfreuten sich auch im Jahr 2022 großer Beliebtheit, doch die wirtschaftliche Lage hat deutliche Spuren hinterlassen. Wie die Studie „Verbraucherpräferenzen im Digital-First-Zeitalter“ von Mirakl zeigt, geben 92 Prozent der deutschen Verbraucher an, dass die Inflation sie dazu veranlasst, beim Einkaufen auf ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten. 68 Prozent wollen deshalb in den nächsten zwölf Monaten einen größeren Teil ihrer Ausgaben online tätigen. Unternehmen mit Kundenkontakt müssen ihren Fokus darauf legen, mehr Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, um auf das veränderte Kaufverhalten zu reagieren und die Treue ihrer Kunden zu sichern.
Für die Studie „Verbraucherpräferenzen im Digital-First-Zeitalter“ hat Mirakl, Anbieter einer SaaS-Plattform für Enterprise-Marktplätze, weltweit 9.600 Verbraucher zu ihren Vorlieben und Gewohnheiten beim lokalen Shopping und Online-Einkauf befragt, darunter 700 in Deutschland. 83 Prozent der deutschen Verbraucher geben an, dass Online-Marktplätze für sie die bequemste Art des Einkaufens sind – damit liegt diese Zahl zehn Prozent höher als noch im Vorjahr.
Kaufverhalten: Kunden ziehen gute Angebote der Markentreue vor
Der herrschende wirtschaftliche Druck veranlasst selbst die treuesten Kunden einer Marke dazu, ihre Geschäftsbeziehungen zu überdenken und sich nach besseren Angeboten umzusehen. Laut der Studie haben weltweit mehr als vier von zehn Befragten (43 Prozent) aufgrund steigender Preise aufgehört, bei einem bestimmten Einzelhändler einzukaufen – in Deutschland sind es sogar 47 Prozent. Nur 13 Prozent der deutschen Befragten kaufen unabhängig vom Preis weiterhin bei den Marken ein, denen sie vertrauen. Dies setzt Marken, die auf die Loyalität ihrer Kunden angewiesen sind, stark unter Druck. Sie müssen ihre Produkt- und Preisstrategie flexibel an das Kaufverhalten anpassen, um ihr Wachstum weiterhin zu sichern.
„Die Erwartungen der Verbraucher steigen weiter, während es für den Einzelhandel immer schwieriger wird. Unsere Daten zeigen deutlich, dass sich die Mehrheit der Kunden auf den Preis und die Bequemlichkeit konzentriert. Nur wenige Verbraucher sind ihren Lieblingsmarken bedingungslos treu, während die Preise in die Höhe schnellen. In diesem wirtschaftlichen Umfeld verlassen sie sich mehr denn je auf Marktplätze, um das von ihnen erwartete Einkaufserlebnis zu erhalten“, sagt Adrien Nussenbaum, Mitbegründer und Co-CEO von Mirakl.
„Das erhöht den Druck auf jeden Einzelhändler, eine klare Marktplatz-Strategie zu entwickeln. Von Einzelhändlern wird erwartet, dass sie alles anbieten – von erweiterten Sortimenten und günstigeren Preisen bis hin zu besseren Versandoptionen – ohne dabei Kompromisse bei ihrem Markenerlebnis einzugehen. Unternehmensverantwortliche müssen heute kluge strategische Entscheidungen treffen, um weiterhin die Nase vorn zu haben“, so Nussenbaum.
Verbraucher achten auf Preis, Zuverlässigkeit und Komfort
Auch wenn Verbraucher nach wie vor in Geschäften einkaufen, erhöhen sie ihre Ausgaben im elektronischen Handel auf der Suche nach niedrigeren Preisen und einem besseren Kundenerlebnis. So planen drei Viertel (75 Prozent) der weltweit Befragten, in den nächsten zwölf Monaten mehr Geld im eCommerce ausgeben, da sie online ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis vorfinden. Um ihre Gewinne zu schützen, sollten Omnichannel-Unternehmen ihre E-Commerce-Investitionen deutlich erhöhen.
Weltweit halten Verbraucher E-Commerce-Kanäle für zuverlässiger, was die Produktverfügbarkeit angeht. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Verbraucher haben den Eindruck, dass die von ihnen benötigten Produkte in den letzten sechs Monaten in den Geschäften häufiger nicht vorrätig waren. Bei den deutschen Befragten sind es sogar 64 Prozent. Diese eher kurzfristigen Lieferengpässe sind ein weiterer Faktor, der zu langfristigen Verhaltensänderungen zugunsten des eCommerce beiträgt. Wenn ein Produkt, das sie normalerweise im Geschäft kaufen, nicht vorrätig ist, versucht die Hälfte (50 Prozent) der Käufer weltweit, es oft oder sehr oft online zu finden. Das wirkt sich auf das Kaufverhalten aus: Wenn sie fündig werden, kaufen 75 Prozent das Produkt beim nächsten Mal direkt online.
Kaufverhalten: Weitere wichtige Ergebnisse der Studie
- Der Online-Einkauf wird für die Verbraucher von heute zur Gewohnheit: Etwa die Hälfte (51 Prozent) der weltweit Befragten wird im Jahr 2023 wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich den Großteil ihrer Einkäufe online erledigen.
- Ausgaben auf Online-Marktplätzen nehmen weiter zu: Deutsche Konsumenten tätigten 51 Prozent ihrer Online-Einkäufe auf Marktplätzen, ein Anstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Online-Käufer empfinden Websites mit Marktplatz als bequemer: 83 Prozent der Verbraucher in Deutschland sind weiterhin der Meinung, dass Marktplätze die bequemste Art des Online-Einkaufs sind – ein Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 60 Prozent der weltweit befragten Verbraucher wünschen sich, dass mehr ihrer bevorzugten Einzelhändler einen Online-Marktplatz haben.
- Verbraucher wünschen sich neue Funktionen für die „Marktplätze der Zukunft“: Die Befragten nannten Treue- und Mitgliedschaftsprogramme (41 Prozent), Pop-ups in Geschäften, die die Produkte des Marktplatzes vor Ort zeigen (28 Prozent). Und die Integration des Einkaufs in die neusten Social-Media-Apps (20 Prozent) als die Funktionen, die sie sich für zukünftige Online-Marktplätze am meisten wünschen. Bei 15 Prozent der deutschen Verbraucher steht außerdem die Akzeptanz digitaler Währungen (Crypto, Stablecoin) hoch im Kurs.
Zur Methodik der Studie
Für die Studie „Verbraucherpräferenzen im Digital-First-Zeitalter“ befragte Mirakl weltweit 9.600 Verbraucher zu ihren Einkaufsgewohnheiten und ihrem Kaufverhalten. Die Befragten kamen aus Australien, Brasilien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Singapur, Spanien, Schweden, der Türkei, dem Vereinigten Königreich und den USA. Die Umfrage wurde im Oktober 2022 von der Schlesinger Group, einem unabhängigen Forschungsunternehmen, durchgeführt. Mirakl bietet eine SaaS-Plattform für Enterprise-Marktplätze, mit der Unternehmen von B2B- und B2C-Branchen Marktplätze schneller launchen, stärker skalieren und sicher betreiben können. Und können damit die steigenden Erwartungen von Kunden übertreffen. (sg)
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