07.06.2021 – Kategorie: Handel
Klimaneutralität im Unternehmen – Wie ein Payment Service Provider jetzt seinen CO2-Ausstoß reduziert
Wie kommt es, dass sich ein Payment Service Provider mit Öfen in Peru beschäftigt? Computop führt das klimaneutrale Bezahlen ein und analysiert den CO2-Ausstoß des eigenen Unternehmens.
Als Mitglied von Leaders for Climate Action hat es sich Ralf Gladis, CEO und Mitgründer von Computop, zur Aufgabe gemacht, die Klimaneutralität im eigenen Unternehmen zu fördern. Dazu möchte er den CO2-Ausstoß seines Unternehmens nicht nur zu analysieren, sondern auch zu kompensieren. Leaders for Climate Action ist eine Organisation, die erkannt hat, dass es auch in der Digitalwirtschaft viel Nachholbedarf gibt. Denn wir besitzen keinen Planeten B. Das Ziel ist die CO2-Kompensation und -Reduktion. Das Thema „Klimaneutralität“ bringt man nicht unbedingt mit der Payment-Branche in Verbindung, da hier keine physischen Güter gehandelt werden. Bei genauerem Hinsehen und mit zielgerichteter Analyse gibt es aber auch in diesem Bereich Handlungsbedarf, denn auch der reine Transport von Daten ist mit einem CO2-Ausstoß verbunden.
Klimaneutralität in Unternehmen: Mobilität ist Hauptfaktor für CO2-Ausstoß
Damit ein Unternehmen mit der Kompensierung beginnen kann, muss es den CO2-Ausstoß genauer analysieren. Mit Hilfe der Experten von Climate Partner ist die Analyse des CO2-Ausstoßes für jedes Unternehmen möglich. Erstaunlicherweise ist es nicht der Rechenzentrumsbetrieb, also die Abwicklung des Zahlungsverkehrs selbst, der die meisten Emissionen verursacht – mit 0,5 Prozent liegt dieser Posten weit abgeschlagen auf Platz 9.
Bei Computop sind es die Mitarbeiter, die den größten Anteil der Emissionen verursachen: Reisen zu Kundenterminen und Netzwerkterminen oder Events. Firmenfahrzeuge und deren Benzinverbrauch waren 2019 die größten Posten an direkten Emissionen. Im Kleinen ist es schon der Weg zur Arbeit, der einen CO2-Ausstoß hervorbringt – mit großer Wirkung: Die Anfahrt der Mitarbeiter wirkt sich fast mit einem Drittel aller Emissionen auf die Klimabilanz aus. Auch im Büro gibt es viele Faktoren, die zu einem großen ökologischen Fußabdruck für Unternehmen führen können. Platz vier im CO2-Ranking, mit unter zehn Prozent, belegt die Wärmeerzeugung. Weitere Faktoren, die CO2 emittieren, sind die Vorlieferanten zum Kraftstoffverbrauch, die Bahnfahrten und auch der Kaffee, der im Unternehmen getrunken wird.
Nach der Berechnung von Climate Partner muss Computop aktuell 488 Tonnen CO2 ausgleichen. Climate Partner rechnet diesen Wert aber nicht nur aus, sondern unterstützt Unternehmen dabei, das richtige Projekt zur Klimaneutralität finden und somit das Klima zu schützen.
Neue Öfen in Peru reduzieren den CO2 Ausstoß
Das französisch-peruanische Projekt Microsol unterstützt Bauern in Peru dabei, einfache Kochöfen einzubauen, die mit viel geringerem Holzbedarf besser heizen und kochen. Über 100.000 dieser Öfen konnten schon gebaut werden, was zu einer jährlichen Einsparung von 250.000 Tonnen CO2 führt. Computop unterstützt dieses Projekt und leistet somit einen wertvollen Beitrag, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Aber auch die UN-Entwicklungsziele wie höhere Gesundheit (durch bessere Ableitung des Rauchs) oder Vermeidung von Kinderarbeit (durch weniger Holzsammeln) werden durch das Projekt gefördert. Ohne die Finanzierung durch viele Unternehmen (und auch Privatpersonen) wäre diese Einsparung nicht möglich.
Computop – zur Aufgabe gemacht, den eigenen CO2-Ausstoß zu kompensieren. Bild: ©Computop
Drei Fragen an Ralf Gladis
Was war Ihr Hauptgrund, sich den „Leaders for Climate Action“ anzuschließen?
Eine Erderwärmung über zwei Grad hinaus wäre für unser Ökosystem eine Katastrophe. Das bestätigt die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler. Deshalb sollte jeder von uns privat, beruflich und politisch mithelfen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Computop arbeitet als Unternehmen mit „Leaders for Climate Action“ zusammen, weil dort sehr zielgerichtet gearbeitet wird und die Mitglieder bei der Analyse, Reduktion und Kompensation von CO2 konkrete Unterstützung bekommen.
Warum sollte ein E-Commerce-Händler sich für klimaneutrales Bezahlen entscheiden?
Allein bei „Leaders for Climate Action“ sind aktuell rund 700 Firmen organisiert, die klimafreundlich wirtschaften wollen und deshalb 260.000 Tonnen CO2 reduziert und kompensiert haben. Den CO2-Ausstoß ständig zu verringern, ist nicht einfach. Die Payment-Kunden bei Computop können den CO2-Ausstoß für den Zahlungsverkehr mit 0 Tonnen CO2 kalkulieren. Das ist vielleicht nicht jedem wichtig, aber für alle, die sich für das Klima einsetzen, ist die CO2-Neutralität ein weiterer Vorteil bei Computop.
Nicht nur für Klimaneutralität im Unternehmen: Persönliche Klimabilanz ist ebenso relevant
Wie sieht Ihre persönliche Klimabilanz aus?
Mein eigener CO2-Footprint ist leider weniger gut als ich dachte: Wir nutzen Ökostrom, Solartechnik und eine Pelletsheizung. Wir reisen oft mit der Bahn, und wir fahren einen vollelektrischen BMW i3 sowie einen hybriden Volvo. Trotzdem liegt mein persönlicher CO2-Ausstoß laut WWF CO2-Rechnung mit 10,4 Tonnen nur 2 Tonnen unter dem Durchschnitt. Dazu teilte mir die WWF Internet-Seite mit: „Wir gratulieren! Wenn alle so vorbildlich wären, wie Du, Ralf, dann bräuchten wir nur 2,5 Erden.“ Ich muss mir also auch privat gut überlegen, wie ich meinen CO2-Ausstoß weiter verringern kann. Meine Kinder weigern sich zum Beispiel, weite Flugreisen zu unternehmen. Da sind die Kinder heute vernünftiger als viele Erwachsene. Lange Flugreisen sind privat vorerst ausgeschlossen.
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Über den Autor: Henning Brandt arbeitet als Head of Communication bei Computop.
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