30.05.2023 – Kategorie: Handel
Kostensenkung: 5 Strategien, die im Einzelhandel zum Erfolg führen
Die Kosten steigen aufgrund der Inflation und der aktuellen Probleme bei der Lieferkette. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat festgestellt, dass die Lebensmittelpreise weltweit um 65 Prozent gestiegen sind. In dieser Lage suchen Handelsunternehmen nach Möglichkeiten zur Kostensenkung.
Der übliche Weg zur Kostensenkung besteht darin, die Ausgaben zu reduzieren, indem man die Kosten der Geschäftstätigkeit bewertet und senkt. Auf diese Weise können Einzelhändler ihre Preise erschwinglich und wettbewerbsfähig halten. Dies könnte sich jedoch negativ auf das Geschäft und die Produktqualität auswirken und Kunden vergraulen. Es gibt fünf mögliche Strategien der Kostensenkung für Einzelhändler, ohne negative Auswirkungen auf das Produkt. Viele unserer Kunden haben diese Strategien erfolgreich umgesetzt und sich dabei auf die digitalen Lösungen von DataArt verlassen.
1. Automatisierung führt zur Kostensenkung
Durch die Automatisierung von Geschäftsprozessen können Unternehmen ihre Ressourcen freisetzen und den Druck auf das Personal verringern. Diese Automatisierung könnte KI beinhalten – zum Beispiel Chatbots und Verpackungsroboter – um manuelle Aufgaben wie Kundenservice und Bestandsmanagement zu unterstützen. Die Chatbots können als Callcenter eingesetzt werden – die Kunden können sich mit dem Bot verbinden und mit ihm wie mit einem Menschen sprechen. Systeme wie Point-of-Sale (POS)-Software können dabei helfen, die Verwaltung von Verkäufen zu automatisieren und Kassenvorgänge online abzuwickeln. Ihre Mitarbeiter können sich anderen Aufgaben widmen, was die Gesamteffizienz und die Arbeitsmoral verbessert.
2. Nachfrageprognose erstellen
Unternehmen benötigen einen einfachen Zugang zu Daten, um sich auf dem sich verändernden Markt besser zurechtzufinden und die Nachfrage vorherzusagen. Außerdem führt die systematische Erfassung und Beschaffung von Daten über die gesamte Customer Journey zu einem besseren Verständnis Ihrer Zielgruppe und senkt die Kosten. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Nachfrageprognose.
Bei diesem Ansatz untersuchen Sie den Markt, um herauszufinden, welche Produkte besonders gefragt sein werden, und erstellen eine Umsatzschätzung. Wenn Sie wissen, wie viel Sie voraussichtlich verkaufen werden und daher produzieren müssen, können Sie die Produktionskosten senken. Darüber hinaus können Sie auch die Transport- und Lagerkosten senken, da Sie genauer wissen, welche Mengen Ihres Produkts transportiert und gelagert werden müssen. Wenn es sich bei dem Produkt um ein langlebiges Produkt handelt, wie bei FMCG-Marken, kann die Nachfrageprognose dazu beitragen, einen illiquiden Markt zu vermeiden, auf dem Sie erhebliche Preisnachlässe anbieten müssen, um die Artikel schnell zu verkaufen.
Auch Ihre Marketing- und Produktstrategie wird davon profitieren. Trend Scouting – eine Methode zur Vorhersage von Trends und der Verbrauchernachfrage in der nahen Zukunft – hilft Ihnen, Ihre Produktstrategie richtig zu planen. Hätten zum Beispiel große Bierhersteller Zugang zu Trend-Scouting-Tools, stünden sie nicht in einem solchen Wettbewerb mit Handwerksbrauereien, da auch sie in der Lage wären, neue Geschmacksrichtungen herauszubringen. Das Wissen um künftige Trends bedeutet auch, dass Sie eine dynamische Preisgestaltung erkunden und sich an Marktveränderungen anpassen können. Zu diesen Veränderungen könnten Gaspreiserhöhungen, Schwankungen bei den Inputkosten, ein neuer Lieferant und steigende Logistikkosten gehören, oder auch die Frage, auf welche Rabatte sich die Konkurrenz einigen könnte.
3. Personalisierung unterstützt Kostensenkung
Wenn Sie Ihr Publikum verstehen, können Sie Ihr Marketing verbessern, die Konversionsrate erhöhen und die Kundenbindung stärken. Anhand von Daten können Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen individuell anpassen und die Relevanz ihrer Botschaften sicherstellen. Eine solche intelligente Kundensegmentierung erleichtert die Planung von Rabatten und Preisentscheidungen. Unternehmen sind in der Lage, auf bestimmte Zielgruppen einzugehen und verschiedenen Kundengruppen auf der Grundlage ihres Verhaltens und ihrer Vorlieben unterschiedliche Angebote zu unterbreiten.
Um diese Segmentierung vorzunehmen, können Sie Treueprogramme nutzen, deren Bedeutung deutlich zugenommen hat. Diese Programme berücksichtigen einzigartige Kundenmerkmale und sortieren sie in entsprechende Kategorien ein. Auf der Grundlage dieser Daten wie der Kaufhistorie können Sie eine effektivere Strategie zur Kundenbindung wählen und so die Kosten für die Kundenakquise senken. Intelligente Algorithmen des maschinellen Lernens helfen Ihnen bei der Auswahl der richtigen Kundenbindungsinstrumente. Zum Beispiel durch das Angebot von sofortigen und progressiven Rabatten oder kostenloser Lieferung, Geschenksets, Treuepunkten, auf bestimmte Kundenpräferenzen zugeschnittenen Produkten usw. Obwohl dies einige Investitionen erfordert, wird sich dieses System in Zukunft auszahlen und die Kosten weiter senken.
Sobald Sie über diese Informationen verfügen, können Sie sie nutzen, um den Customer Lifetime Value vorherzusagen und eine Kundendatenplattform aufzubauen – ein leistungsstarkes Tool, das die Customer Journey für das Unternehmen viel bequemer und profitabler machen kann. Wenn Sie den Kunden verstehen und über Kundenprofile verfügen, wissen Sie genau, welche Kommunikationskanäle und Botschaften am effektivsten wären. So können Sie den Kunden so lange wie möglich an sich binden.
4. Transaktionsdaten im Omnichannel nutzen
Investitionen in digitale Kanäle und Omnichannel, ein Modell, bei dem Unternehmen mit ihren Kunden persönlich und online interagieren, steigern den Umsatz. Es senkt auch die Kosten für die Geschäftsabwicklung. Zwar müssen die Kunden möglicherweise verschiedene Apps verwenden, aber Sie sammeln mehr Daten über sie und sind in der Lage, einen viel persönlicheren Kundenservice anzubieten. Die Kunden werden zufrieden sein, die Reaktionszeit wird sinken und Ihr Team wird produktiver sein und weniger unter Druck stehen.
Omnichannel bietet Unternehmen mehr Daten zu jedem Aspekt der Customer Journey. Durch den Zugriff auf Transaktionsdaten, die über Omnichannel gesammelt werden, können Sie beispielsweise die Retourenabwicklung einfacher verwalten, Kosten senken und Abläufe verbessern. Diese und andere gesammelte Daten ermöglichen auch eine stärkere Personalisierung, die neue Umsatzchancen eröffnet. Zum Beispiel durch fundierte Preisentscheidungen und die Gewinnung und Bindung von mehr Kunden.
5. Verlagerung der IT-Infrastruktur in die Cloud
Auch die Kosten für die IT-Infrastruktur können optimiert werden. Ein Wechsel in die Cloud könnte Ihnen dabei helfen – auch wenn die Skalierungskosten in der Cloud gestiegen sind und ein Wechsel des Cloud-Anbieters manchmal schwierig ist. Der Wechsel in die Cloud bedeutet, dass Sie nicht mehr viele Server kaufen und warten müssen. Stattdessen können Sie ad hoc arbeiten und zahlen nur für die Ressourcen, die Sie benötigen und nutzen. Langfristig bedeutet die Abhängigkeit von der Cloud wahrscheinlich auch, dass Ihr Unternehmen skalierbarer und umweltfreundlicher wird. Die Cloud bietet außerdem zahlreiche kostenlose (oder preisgünstige) verwaltete Dienste, so dass Sie kein Personal dafür einstellen müssen.
Kostensenkung ohne Einbußen bei der Produktqualität
In einer Zeit, in der eine Kostensenkung ohne Einbußen bei der Produktqualität für viele Einzelhändler unabdingbar sind, ist es wichtig, die vorhandenen Marketing- und Datenverwaltungsansätze zu analysieren. Die Automatisierung manueller Anfragen und die Einführung von Personalisierung und Multichannel-Marketing können die Kosten erheblich senken. Mit Hilfe von Nachfrageprognosen und Trendscouting zur Vorhersage kommender Marktveränderungen können Sie Ihre Lager- und Transportkosten deutlich senken und lernen, Ihr Produktangebot individuell zu gestalten, wodurch das Marketing effektiver wird. Und schließlich kann auch die Cloud-Architektur für einige Unternehmen die Kosten senken – zum Beispiel für solche, die keine eigene interne Cloud-Infrastruktur haben.
Über den Autor: Denis Baranov ist als Senior Vice President der Einzelhandelsabteilung bei DataArt. Das Unternehmen verbindet Technologien mit zutiefst menschlichen Werten, die das Geschäft und den Umgang mit Beziehungen bestimmen. Dazu zählen Neugierde, Einfühlungsvermögen, Vertrauen, Ehrlichkeit und Intuition. Diese Qualitäten unterstützen DataArt bei der Entwicklung hochwertiger Software. (sg)
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