19.11.2021 – Kategorie: eCommerce
Kreditkartenzahlung bei Amazon UK: Das Aus für Visa
Ab Mitte Januar kann mit Visa-Kreditkarten nicht mehr gezahlt werden. Amazon UK verweist auf die hohen Gebühren bei der Zahlungsabwicklung.
Der Online-Gigant Amazon will in Großbritannien künftig keine Kreditkartenzahlung mehr mit Visa-Kreditkarten akzeptieren. Das kündigte das Unternehmen am Mittwoch in einer E-Mail an seine Kunden an.
Hohe Gebühren bei Kreditkartenzahlung
Grund seien „die hohen Gebühren, die Visa für die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen verlangt“, so das Schreiben. In einer Amazon-Mitteilung, aus der die BBC zitierte, hieß es zudem, die Transaktionskosten sollten durch den technologischen Fortschritt eigentlich sinken, sie blieben aber hoch oder würden sogar steigen.
Vom 19. Januar an seien daher nur noch Zahlungen mit EC-Karten von Visa und den Kreditkarten anderer Anbieter möglich, hieß es in der Email weiter. Amazon-Kunden wurden aufgefordert, ihre Zahlungsart zu ändern. Nicht betroffen von dem Bann sind hingegen Visa-Kreditkarten, die in einem anderen Land ausgestellt wurden.
Das Kreditkartenunternehmen reagierte mit Unverständnis. „Wir sind sehr enttäuscht, dass Amazon damit droht, die Auswahl der Verbraucher in Zukunft einzuschränken“, sagte ein Visa-Sprecher. Dabei gebe es keine Gewinner. Visa verbinde eine lange Beziehung mit Amazon und man werde weiter an einer Lösung arbeiten, damit Kunden ihre Kreditkarten auch in Zukunft bei Amazon nutzen könnten, so der Sprecher weiter.
Ralf Gladis, Geschäftsführer von Computop, kommentiert die aktuelle Erklärung von Amazon, ab dem 19. Januar in UK keine Visa-Kreditkarten mehr zu akzeptieren:
„Die Ankündigung von Amazon, ab Januar 2022 keine VISA-Kreditkarten in UK mehr zu akzeptieren, sieht nach einem wohlkalkulierten Konflikt aus. Wer wäre besser geeignet, Visa herauszufordern, als ein anderer Gigant wie Amazon? Es ist gut, dass das Thema Kreditkartengebühren in der Branchenöffentlichkeit diskutiert wird, aber es sollte nicht dazu führen, dass Amazon jetzt nur für sich Sonderkonditionen heraushandelt, vielmehr sollte die ganze Branche etwas davon haben. Genauer betrachtet spielen Kreditkarten immer noch eine wichtige Rolle: kein anderes Zahlungsmittel ist so global verwendbar und in so vielen Branchen etabliert wie die Kreditkarte. Auch die Akzeptanz- und Issuing-Netzwerke sind so umfassend wie sonst nirgends, das hat eine große Bedeutung für Händler wie für Konsumenten. Debitkarten sind in den nächsten 5 bis 10 Jahren noch kein adäquater Ersatz, da die globalen Standards fehlen.“
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