01.05.2022 – Kategorie: Kommunikation

Krisenmanagement im Unternehmen: „Entscheidungen mussten auf einmal schnell getroffen werden“

Die Corona-Krise hat den Handel auf den Kopf gestellt. Wir haben bei Dr. Susanne Linn-Kustermann, Caspar Friedrich Brauckmann und André Garcia, den Geschäftsführern des Münchner Traditionsunternehmens Kustermann nachgefragt, was sich seitdem verändert hat.

Krisenmanagement im Unternehmen ist seit jeher ein Thema von großer Bedeutung. Welche Vorkehrungen haben Sie in Ihrem Unternehmen getroffen, um Krisen nachhaltig abwehren zu können?

Dr. Susanne Linn-Kustermann: Durch regelmäßigen offenen Austausch untereinander sowie einen offenen Blick für das Geschehen. Als Unternehmen agieren wir in einem äußerst dy­namischen Umfeld und haben natürlich neben der Gegenwart auch immer die Zukunft im Blick.

Caspar-Friedrich Brauckmann: Wir setzen auf unsere einsatz­bereiten Mitarbeiter, treuen Stammkunden und langjährigen Partner. Wir bilden eine Gemeinschaft, die uns auch sehr herausfordernde Zeiten gemeinsam meistern lässt. Ich denke, das zeigt auch unsere Historie: in den über 222 Jahren, die dieses Familienunternehmen nun existiert, sind wir mehrfach krisenerprobt.

Innerhalb kürzester Zeit zum Omni-Channel-Unternehmen

Wie konnten Sie davon während der Corona-Krise profitieren?

André Garcia: Profitieren ist vielleicht das falsche Wort. Aber wir konnten uns innerhalb kürzester Zeit von einem zu 100% rein stationär agierenden Unternehmen in ein Omni-Channel-Unternehmen wandeln. Konkret bedeutet das, dass wir im letzten Jahr mit einem eigenen Onlineshop live gegangen sind und nun unseren Kunden Click&Collect sowie Call&Collect anbieten können.

Wie hatte sich während der Krise das Verhalten Ihrer Kunden verändert?

AG: Das Verhalten unserer Kunden hat sich nicht grund­legend geändert. Vielleicht hat sich die Wertschätzung einer guten Beratung gegenüber und einer physisch, zu erlebenden Auswahl, im Haus noch etwas verstärkt. Unsere Kunden sind zudem aktuell äußerst positiv im Haus unterwegs und sie schätzen unsere neuen digitalen Services – die sich auch stetig wachsender Beliebtheit erfreuen.

Was sind Ihre Learnings aus der Krise?

LK: Entscheidungen und Prozesse mussten auf einmal schnell getroffen und realisiert werden. Das war eine enorme Kraftanstrengung für die Mitarbeitenden und das Unternehmen generell, die wir gemeinsam gemeistert haben. Dieses Gemeinschaftsgefühl und die Fähigkeit zu schnellen Entscheidungen sind ein hohes Gut, das wir aus den Erfahrungen der letzten eineinhalb Jahre mitnehmen. Und wir lernen als Organisation immer noch jeden Tag durch die neuen digitalen Kanäle dazu.

AG: Außerdem wollen wir zukünftig noch viel stärker ein Ort des Erlebens werden, nicht nur ein kompetenter und service­orientierter Anbieter von Waren in der Münchner Innenstadt. Ein Ort des Kochens, Genießens, Lernens und des gemeinsamen Austauschs – wenn dies wieder vollumfänglich möglich ist.

Krisenmanagement im Unternehmen: „Man sollte immer versuchen, das Positive zu sehen“

Was empfehlen Sie Ihren Kunden in Krisenzeiten?

CFB: Bei allen großen Herausforderungen und Unsicherheiten, sollte man auch immer versuchen, das Positive zu sehen und flexibel zu bleiben, um sich auf Herausforderungen einstellen zu können und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Gerade der große Wert eines schönen Zuhauses, eines familiäreren Rückzugsorts ist uns allen in der Pandemie noch bewusster geworden.

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Krisenmanagement im Unternehmen: Familienunternehmen Kustermann
Dr. Susanne Linn-Kustermann, André Garcia und Caspar Friedrich Brauckmann (v.l.) sind die Geschäftsführer des traditionsreichen Münchner Familienunternehmens Kustermann. Als größtes Fachgeschäft für Haushaltswaren im deutschsprachigen Raum feierte Kustermann vergangenes Jahr sein 222-jähriges Jubiläum. Bild: F.S. Kustermann

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