13.06.2013 – Kategorie: IT
Kriterien für eine zukunftssichere Webhosting-Lösung
Für die Einrichtung von Business-Websites gibt es heute ein geradezu unübersichtliches Angebot, gleichgültig, ob man eine statische Webpräsenz mit Kontaktangaben oder eine hochprofessionelle Online-Lösung – zum Beispiel für einen großen Shop – realisieren möchte. Etliche Anbieter werben mit kostenlosen Webhosting-Paketen um Kunden. Was zunächst einmal lukrativ klingt, kann sich bei näherem Betrachten schnell als unzureichend herausstellen. Bei der Entscheidung für eine konkrete Lösung müssen einige Gesichtspunkte berücksichtigt werden, um auch für die Zukunft gut gerüstet zu sein.
1. Einfache Einrichtung
Eine eigene Website sollte für einen Anwender ohne Vorkenntnisse einfach einzurichten sein. Idealerweise kann der Anwender sie direkt über einen aktuellen Internetbrowser erstellen, ohne eine Software installieren zu müssen. Für die Einrichtung und Pflege der Website sollten benutzerfreundliche Tools zur Verfügung stehen: zum Beispiel ein Einrichtungsassistent, mit dem man auch ohne HTML- oder Programmierkenntnisse Schritt für Schritt die wichtigsten Einstellungen vornehmen und zunächst ein Grundlayout festlegen kann. Idealerweise offeriert der Webhosting-Anbieter hier mehrere Designvorlagen, die zum Beispiel nach Branchen gegliedert sind. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass auch die Flexibilität nicht zu kurz kommt. Das heißt, es sollten individuelle Gestaltungsmöglichkeiten vorhanden sein, um die gewählte Designvorlage nach Belieben an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, beispielsweise mit der Möglichkeit, Seitenelemente auszublenden, die Hintergrundfarbe zu wechseln, Hintergrundbilder einzufügen oder Formatierungen zu ändern. Auch sollten benutzerdefinierte Navigationselemente an verschiedenen Stellen der Website zu integrieren sein, zum Beispiel Verknüpfungen zum Impressum oder zu den AGB.
2. Ausstattung
Bei der Ausstattung kommt es entscheidend darauf an, wofür man die Website einsetzen will: als reine Firmenpräsentation, als Buchungs- und Reservierungsoberfläche oder als Online-Shop. Eine grundlegende Frage, die man sich aber auf jeden Fall stellen muss, betrifft die Größenordnung, die man benötigt und die man mit der Lösung realisieren kann. Hier sollte man auch darauf achten, dass die Website skalierbar ist, so dass sie auch steigende Anforderungen problemlos abdecken kann.
Bei der Auswahl eines Webhosting-Angebots mit Buchungs- und Reservierungssystem sollte man auf die maximale Anzahl unterschiedlicher Objekte – zum Beispiel einzelne Ferienwohnungen, Restauranttische, Fahrräder – achten, für die man Termine verwalten kann. Für die meisten Anwender ist es zudem hilfreich, wenn Lösungen dieser Art auf Deutsch und Englisch ausgelegt sind. Will man einen Online-Shop realisieren und dafür eine Shop-Website mit Einrichtungsassistent mieten, muss man überprüfen, wie viele Produkte man maximal anlegen kann. Zudem ist es erforderlich, dass pro Produkt mehrere Attribute vergeben werden können. Zwei weitere hilfreiche Funktionen sind hier Produkt-Bundles und -vergleiche. Bei Bundles werden beliebige Produkte kombiniert, denen dann beispielsweise ein separater günstigerer Preis zugeordnet werden kann. Auch sollte die Möglichkeit zu Produktvergleichen bestehen, damit die Kunden ausgewählte Produkte in einer Tabelle mit allen sichtbaren Attributen einander gegenüberstellen können.
3. Features
Webseiten mit hoher Besucherzahl verfügen in der Regel über Kommunikations-Tools, mit denen die Interaktivität der User gefördert wird. Die Lösung sollte deshalb die Möglichkeit bieten, Features wie Blogs, Foren, Gästebücher oder Produktbewertungen durch Kunden zu integrieren. Im Blog sollte man den Besuchern der Website regelmäßig neue Informationen zukommen lassen. Über ein Gästebuch haben die Besucher die Möglichkeit, Beiträge auf der Seite zu veröffentlichen. Und in einem Forum können sie sich über verschiedene Themen austauschen. Eine Erhöhung der Interaktivität bieten auch Kundenbewertungen und eine „Tell-a-Friend“-Funktion, mit der Besucher die Seite, Produkte oder Services auch an Freunde und Bekannte weiterempfehlen können.
4. Vertrieb
Unter vertrieblichen Gesichtspunkten sollte bei einem Online-Shop eine Verknüpfung mit Produkt- und Preisvergleichsportalen wie Ciao!, Pangora, Guenstiger.de, Preissuchmaschine.de oder Shop-ping.com und dem C2C- und B2C-Marktplatz eBay vorhanden sein. Insbesondere eine umfassende eBay-Integration ist sehr hilfreich. Man sollte dabei die Produkte seines Shops direkt aus dem Backoffice heraus zum eBay-Marktplatz hochladen können.
Von Vorteil ist es zudem, wenn die Lösung ein automatisches Cross Selling bietet. Aus vorhandenen Bestellungen werden dann Daten für die automatische Bereitstellung von Empfehlungen generiert („Kunden, die dieses Produkt gekauft haben, kauften auch…“). Auch ein Trusted-Shops-Gütesiegel und Produktbewertungsmöglichkeiten für Kunden können sich verkaufsfördernd auswirken.
5. Backoffice
Ein zentrales Kriterium für den Erfolg einer Website ist die Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Das heißt, auch die „Auffindbarkeit“ muss bei der Konzeption der eigenen Website unbedingt beachtet werden. Wichtig ist hier vor allem, dass die Webhosting-Lösung die Möglichkeit einer einfachen Registrierung der eigenen Website bei Google direkt aus dem Administrationsbereich heraus bietet. Zudem ist darauf zu achten, dass das Erstellen einer XML-Sitemap möglich ist, die dann beispielsweise auch an Google übertragen werden kann. Dies stellt sicher, dass alle Seiten bekannt sind und regelmäßig indexiert werden.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Shop- oder Buchungslösungen möglichst viele Automatismen bieten: Zum Beispiel sollten bei Online-Shops Mengen- oder Werte-Rabatte angelegt werden können. Auch die Erstellung von Terminbestätigungen und Rechnungen sollte automatisiert mit Integration vorhandener Daten wie Kundenanschrift und bestellte Produkte erfolgen.
6. Aktuelle Technologie
In technischer Hinsicht ist ein schneller Seitenaufbau von essenzieller Bedeutung. Bei Produktfotos für einen Shop ist zum Beispiel auf optimale Dateigrößen für eine gute Internetdarstellung zu achten. Wer sich mit diesem Thema nicht intensiver auseinandersetzen möchte, wählt am besten einen Anbieter mit einem geeigneten „All-in-One-Produkt“, das hier unterstützende Tools bietet, zum Beispiel eine im Shop integrierte automatische Bildgrößenbestimmung und -umrechnung.
7. Verfügbarkeit der Website
Ein zentraler Aspekt jeder Internetpräsenz ist die Verfügbarkeit der Seite. Das heißt, man muss darauf achten, dass der Webhoster entsprechende SLAs (Service Level Agreements) anbietet, die eine Mindestverfügbarkeit der Website garantieren. In den SLAs sollte geregelt sein, dass bei Unterschreitung bestimmter Werte – zum Beispiel einer monatlichen Verfügbarkeit der Website von mindestens 99,9 Prozent – Vertragsstrafen fällig werden oder Mietzahlungen zurückerstattet werden.
8. Sicherheit und Datenschutz
Im Blick auf Datensicherheit und -schutz muss der Webhoster über ein Hochsicherheitsrechenzentrum verfügen, das unter anderem eine redundante, unterbrechungsfreie Stromversorgung, Brandschutztüren, Luftfeuchtigkeitskontrollen und mehrere Sicherheitsstufen bei der Zugangskontrolle bietet. Nur so ist ein zuverlässiger Schutz aller Informationen – zum Beispiel auch der Kundendaten – vor Verlust, Diebstahl, Feuer oder Wasserschäden gegeben. Darauf sollten Anwender allein schon aus Datenschutzgründen unbedingt achten.
Neben der Sicherung aller Daten durch ein internes Backup-System ist auch ein 24×7-Network-Monitoring im Rechenzentrum unerlässlich, das heißt, beim Provider muss eine Serverüberwachung rund um die Uhr stattfinden. Hierbei sollten auf jeden Fall Bereiche wie verwendeter Speicherplatz, CPU, Swap, Disk I/O, Bandbreite und Netzwerk-Traffic überwacht werden.
9. Service und Support
Gerade bei Angeboten von Massenhostern sollte man ein besonderes Augenmerk auf das Thema Service und Support legen. Zu überprüfen ist, ob der Provider über Telefon, Fax und E-Mail erreichbar ist und schnelle Reaktionszeiten bietet: Anfragen sollten innerhalb weniger Stunden beantwortet werden.
10. Kosten
Nicht zuletzt spielt bei der Auswahl des Dienstleisters auch der Preis eine entscheidende Rolle – dabei muss man sowohl die einmalige Einrichtungsgebühr als auch die monatlichen Mietkosten im Auge behalten. Der Anwender sollte zudem überprüfen, ob der Webhoster neben der Einstiegslösung auch Möglichkeiten für problemlose Upgrades bietet. Sind diese zehn Kriterien erfüllt, hat man die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Webauftritt. Generell sollte man gerade bei zunächst kostenlosen Webhosting-Angeboten äußerst vorsichtig sein und die Lösung auf Herz und Nieren prüfen. Zu beachten ist zudem, dass es heute etliche Hosting-Angebote im Billigsegment gibt. Es handelt sich dabei in der Regel um standardisierte Lösungen, die kaum Individualisierungsmöglichkeiten bieten – und bei denen man teilweise Werbeeinblendungen akzeptieren muss. Hier hat der Anwender dann nicht die Möglichkeit, die Website im Blick auf seine konkreten Anforderungen hin zu gestalten und zu optimieren. Die Individualität geht so verloren und damit auch die Attraktivität für die Website-Besucher.
Autor: Christiane Aumeier, Senior Manager Marketing & PR Europe bei Verio Europe, spezialisiert auf den Geschäftsbereich Web Hosting für kleine und mittelständische Unternehmen. Als Teil von NTT Communications kann Verio ein Managed-Netzwerk innerhalb eines globalen IP-Netzwerks und eine Reihe von IT-Management Services bieten.
Sicherheit im Webhosting: Voraussetzungen, die zum Thema Sicherheit beim Webhosting-Provider erfüllt sein sollten.
- Datenschutzrichtlinie: Von zentraler Bedeutung ist, dass der Hosting-Anbieter in einer Datenschutzrichtlinie oder -erklärung klar darlegt, wie er persönliche Informationen von den Benutzern seiner Produkte und Dienste sammelt und verwendet. Insbesondere muss er erklären, dass er personenbezogene Daten eines Nutzers nur erhebt und nutzt, soweit sie für die Vertragsbegründung und -abwicklung sowie zu Abrechnungszwecken erforderlich sind.
- Schutz der Kundendaten: Es ist unerlässlich, dass der Hosting-Anbieter geeignete Maßnahmen zum Schutz der vom Kunden übermittelten Informationen ergreift, zum Beispiel im Blick auf Details zu Kreditkarte oder Rechnungsstellung. Dazu zählen unter anderem die Nutzung sicherer SSL-Datenübertragungen oder die Verschlüsselung vertraulicher Daten. 3. Hochsicherheits-Rechenzentrum : Eine State-of-the-Art-Ausstattung des Rechenzentrums und eine sichere Infrastruktur beim Webhoster sind für den zuverlässigen Schutz aller Daten unabdingbar.
- Permanente Serverüberwachung: Natürlich sollten Unternehmen im Blick auf die Verfügbarkeit der eigenen Website auch darauf achten, dass der Provider in seinem Rechenzentrum eine hochredundante Infrastruktur bereitstellt – vor allem, was die Server- und Speichersysteme betrifft. Um hier bei etwaigen Störfällen sofort reagieren zu können, sollte ein 24×7-Network-Monitoring im Rechenzentrum stattfinden, das heißt eine Serverüberwachung rund um die Uhr.
- Mehrfach redundantes Daten-Backup: Als Anwender sollte man darauf achten, dass der Provider ein mehrfach redundantes Daten-Backup durchführt. So sollte die Hauptfestplatte permanent auf eine zweite Platte gespiegelt werden (RAID).
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