24.06.2020 – Kategorie: IT

Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Corona-Virus: Neugier schlägt „German Angst“

Künstliche Intelligenz KI-LösungenQuelle: archy13/shutterstock

Künstliche Intelligenz wird von den Verbrauchern in Deutschland immer stärker akzeptiert. Wie eine aktuelle Studie von adesso zeigt, werden vor allem Vorteile von KI-Anwendungen beim Kampf gegen das Corona-Virus wahrgenommen.

Die deutschen Verbraucher sind davon überzeugt, dass künstliche Intelligenz ihr Leben durch neue Angebote und Services verbessern wird. Gleichzeitig sehen sie die Vorteile von KI-Anwendungen und Algorithmen im Kampf gegen das Corona-Virus. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des IT-Dienstleisters adesso. Trotz dieser grundsätzlich optimistischen Haltung zögern allerdings viele nach wie vor bei der Nutzung von KI-basierten Diensten wie etwa Chatbots.

Wie blicken die Deutschen auf künstliche Intelligenz

Die Studie von adesso ist auch der Frage nachgegangen, wie deutsche Verbraucher auf künstliche Intelligenz blicken. Die Erhebung von 1.000 Personen zeigt: Die Mehrheit hat keine Angst vor KI, 55 Prozent versprechen sich sogar persönliche Vorteile vom Einsatz der Technologie. 82 Prozent gehen davon aus, dass Roboter in der Zukunft lästige Aufgaben übernehmen und ihnen das Leben erleichtern. Und auch wenn 70 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass KI-gestützte Anwendungen viele Berufsbilder überflüssig machen werden – Angst um den eigenen Job haben lediglich zwölf Prozent.

Künstliche Intelligenz: German Angst ist kaum spürbar

„Von der sprichwörtlichen German Angst oder einer fundamentalen KI-Skepsis bei den Endkunden ist in unserer Umfrage wenig zu spüren. Im Gegenteil: Künstliche Intelligenz ist in den Köpfen der Verbraucher angekommen, sie verknüpfen mit der Technologie einen Gewinn an Bequemlichkeit und eine passgenauere Unterstützung“, berichtet Volker Gruhn, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer der adesso SE.

Große Hoffnung für die Pandemie-Bekämpfung 

In der Medizin wird KI bereits erfolgreich eingesetzt. Jetzt sollen KI-Anwendungen und Algorithmen im Kampf gegen Covid-19 helfen, beispielsweise beim Identifizieren von Risikogruppen oder der Vorhersage der Virusausbreitung. Knapp jeder zweite Befragte (47 Prozent) glaubt, dass KI bei der Bekämpfung von Corona eine wichtige Rolle spielt. 53 Prozent der Befrggten ist der Meinung, dass das Thema angesichts der aktuellen Krise in der Gesellschaft an Bedeutung gewinnen wird. 59 Prozent würden ein KI-gestütztes System wie eine App zur Nachverfolgung von Infektionen nutzen.

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz untestützt Beratung

Wie sieht es andererseits im eigenen Alltag aus? Welche KI-Systeme wie beispielsweise Chatbots würden Verbraucher nutzen? Einen Termin bei Behörden über so eine Anwendung zu vereinbaren, können sich aktuell zwei Drittel der Verbraucher (67 Prozent) vorstellen. An Beratung beim Online-Kauf wäre knapp jeder Zweite (46 Prozent) interessiert. Unterstützung beim Abschluss einer Versicherung oder der Kontoeröffnung bei einer Bank käme für jeden Dritten (38 Prozent beziehungsweise 33 Prozent) in Frage.

Die Akzeptanz für solche Systeme hängt, das zeigt die Umfrage, stark von dem einzelnen Anwendungsfall ab. Die Vorteile von KI-basierten Systemen wie die durchgängige Erreichbarkeit rund um die Uhr, keine oder kürzere Wartezeiten sowie das einfachere Finden von Informationen sieht allerdings eine überwältigende Mehrheit der Befragten. Und 59 Prozent der Verbraucher, die bereits Erfahrung mit einem Text-Chatbot gesammelt haben, bewerten den Dialog als durchaus positiv. Insbesondere überzeugte sie die Fähigkeit des Chatbots, schnell und präzise Antworten zu finden.

Datenschutz ist aus Verbrauchersicht wichtig

Wenn es um das Sammeln von Daten geht, ist die Mehrheit der Befragten kritisch. Weniger als ein Drittel findet es beispielsweise gut, wenn Unternehmen ihnen anhand ihrer bisherigen Einkäufe, besuchten Websites oder Aktivitäten in sozialen Netzwerken automatisiert individualisierte Angebote machen. „Unternehmen müssen die Datenschutz-Bedenken der Endkunden ernst nehmen. Zudem fehlen den Verbrauchern praktische Erfahrungen mit KI-Anwendungen. Das ist Herausforderung und Aufgabe gleichermaßen für die Firmen: Sie müssen das Potenzial von künstlicher Intelligenz stärker nutzen und überzeugende Angebote aufbauen. Dabei ist es wichtig, den Mehrwert der jeweiligen KI-Lösung für den Einzelnen auf den Punkt zu bringen“, ist Gruhn überzeugt.

Zur Methodik der Umfrage: adesso hat gemeinsam mit der Kölner Marktforschungsagentur heute & morgen im Zeitraum von Januar bis Mitte Februar 2020 eine Umfrage zum Thema Künstliche Intelligenz durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 318 Entscheider in Unternehmen sowie 1.000 Endverbraucher unterschiedlichster Altersgruppen in Deutschland befragt. Anfang Juni wurden die Verbraucher zu ausgewählten Punkten erneut befragt, um Trends oder Veränderungen in ihrer Einstellung zu KI durch die aktuelle Corona-Pandemie zu analysieren. (sg)

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