17.10.2022 – Kategorie: Handel
Lagerautomatisierung: Was tun, wenn die Lieferketten unter Druck stehen?
Seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren sind die Lieferketten mächtig unter Druck geraten – jetzt verschärfen die Ukraine-Krise und das neue Lieferkettengesetz diese Situation um ein Vielfaches. Die Auswirkungen der Pandemie fielen auf einen Boden, der durch die Globalisierung bereits gelitten hatte. Die Struktur der Supply Chains zeigt sich als besonders störanfällig für unerwartete Ereignisse. Länger werdende Durchlaufzeiten sind die Folge – die Produktion hat mit überbelegten Maschinen und Lieferproblemen arg zu kämpfen. Um dem entgegen zu wirken wird Herstellern und Händlern empfohlen, auf die Lagerautomatisierung zurück zu greifen.
Doch wie lässt sich dieser Situation Herr werden? Was können Unternehmen tun, um die Probleme wenigstens abzumildern? Diese Fragen benötigen nun drängender denn je gute, belastbare Antworten. Immer mal wieder wird da der Ruf nach dem Produktionsstandort Deutschland laut. So sehr damit manch einer liebäugelt, so unrealistisch ist diese Idee in heutigen Zeiten. Produktion oder Teilproduktion im Ausland beherrscht auch in Zukunft die globalisierte Wirtschaft. Der Trend entwickelt sich eher dahingehend, dass Unternehmen nicht mehr so stark auf das Prinzip Just-in-Time setzen. In Zeiten von Lieferproblematiken ist es sinnlos, Produktionsteile direkt ans Band zu liefern. Zeitlich eng ineinandergreifende Prozesse machen in diesem Zuge mehr Probleme, als dass sie sich momentan noch lohnen. Hier müssen nun viele Produzenten und Unternehmen umdenken. Dieser Schritt zurück in „alte“ Zeiten hat jedoch immense Auswirkungen auf die Lieferketten, die Logistik und auch auf die Produktionskosten. Da die Komponenten nicht mehr direkt ans Band geliefert werden und in die Weiterverarbeitung fließen, müssen sie zumindest kurze Zeit gelagert werden. Diese Notwendigkeit macht eine Ausweitung der Lagerfläche unabdingbar. Nur so lassen sich noch die Produktion angemessen versorgen und die Lieferketten belastbar halten.
Lagerautomatisierung – Fazit
Doch was bedeutet dies im Umkehrschluss? Aus mehr Lagerfläche resultieren höhere Kosten, mehr personeller Aufwand und ein größerer Platzbedarf. Hier setzt die Lagerautomatisierung an, die einen Teil der Problematiken auffangen kann. Hersteller und Händler profitieren bereits jetzt von einer effizienten Automatisierung in diesem Bereich. Schon länger nimmt das Thema Fahrt auf, es ist davon auszugehen, dass die aktuellen Hürden diese Entwicklung nur noch beschleunigen – mit vielen positiven Auswirkungen auf das Performance-Level, Produktivitätssteigerungen, Kostensenkung und die Reduzierung von Fehlerpotenzialen. Ob die aktuellen Krisen einen nachhaltigen Effekt auf die Supply Chains haben oder ob die Veränderungen nur von kurzer Dauer sind, lässt sich noch nicht sicher beurteilen. Klar ist aber: Selten standen alle Lieferketten-Beteiligten vor einer ähnlich großen Herausforderung – obwohl die Branche Kummer gewohnt ist. Gerade deswegen bin ich der Meinung, dass sich diese große Aufgabe schlussendlich mit Flexibilität und Weitsicht meistern lässt. Ob sich die Probleme über kurz oder lang von alleine wieder lösen, steht in den Sternen. Unternehmer und Produzenten müssen vorbereitet sein und sollten nicht nur darauf hoffen, dass sich die Lieferketten von selbst erholen – bestenfalls durch die Lagerautomatisierung.
Über…
Rainer Schulz ist Geschäftsführer der Sysmat GmbH aus Mainhausen und beschäftigt sich seit rund 25 Jahren mit Automatisierung von Lagern.
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