27.06.2022 – Kategorie: Handel

Lebensmitteleinzelhandel: Supermärkte steigern ihren Umsatz auch 2021

Quelle: Minerva Studio - Adobe Stock

Der Lebensmitteleinzelhandel zählt seit Ausbruch der Corona-Pandemie als systemrelevante Branche zu den wenigen Gewinnern der Krise. Laut dem aktuellen Statistikkompendium „handelsdaten aktuell 2022“ des EHI hat sich dieser Trend auch 2021 fortgesetzt.

Wie die „handelsdaten aktuell“ des EHI zeigen, konnten Supermärkte ihren Umsatz im Jahr 2021 erneut leicht steigern. Das Wachstum beschränkt sich dabei in erster Linie auf Supermärkte und große Supermärkte in Deutschland. Ein „Supermarkt“ wird als ein Geschäft im Lebensmitteleinzelhandel mit einer Verkaufsfläche zwischen 400 und 2.500 qm klassifiziert, das ein Lebensmittelvollsortiment und Nonfood-I-Artikel und einen geringen Verkaufsflächenanteil an Nonfood-II aufweist. Unter „Großer Supermarkt“ wird ein Einzelhandelsgeschäft mit einer Verkaufsfläche zwischen 2.500 und 5.000 qm verstanden, das ein Lebensmittelvollsortiment bietet sowie Nonfood-I und Nonfood-II-Artikel führt.

„Durch die hohe Inflation erwarten wir für das kommende Jahr eine andere Entwicklung. Es ist davon auszugehen, dass einige Verbraucherinnen und Verbraucher nun wohl vermehrt die Discounter ansteuern werden“, erklärt Marco Atzberger, Mitglied der Geschäftsleitung beim EHI.

Umsatz der Supermärkte wächst weiter

Als einzige Geschäfte im Lebensmitteleinzelhandel steigerten im letzten Jahr die deutschen Supermärkte und großen Supermärkte* ihren Umsatz. So erzielten Supermärkte 2021 einen Gesamtumsatz von 58,8 Milliarden Euro (2020: 57,9 Milliarden Euro) und erreichten damit eine Umsatzsteigerung von 1,6 Prozent – bei größerer Verkaufsfläche, aber weniger Märkten als noch im Vorjahr. Große Supermärkte erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 20,3 Milliarden Euro (2020: 19 Milliarden Euro). Das entsprach einem Plus von 6,8 Prozent. Leichte Umsatzverluste mussten SB-Warenhäuser (minus 6,5 Prozent auf 18,6 Milliarden Euro) hinnehmen. Unterdessen blieb der Umsatz von Discountern (79,5 Milliarden Euro) und kleinen Lebensmittelgeschäften (4,8 Milliarden Euro) stabil.

Lebensmitteleinzelhandel
Große Supermärkte sind die einzigen Geschäfte im Lebensmitteleinzelhandel, deren Anzahl in der Corona-Pandemie gestiegen ist. (Bild: EHI Retail Institute)

Marktbereinigungen im Lebensmitteleinzelhandel

Die Entwicklung, wonach sich die Anzahl der kleinen Lebensmittelgeschäfte (< 400 qm) in den letzten Jahren stetig verringerte, erreicht langsam auch die Supermärkte. Ihre Anzahl ist auf 10.850 Märkte geschrumpft, das ist ein Rückgang von 1,5 Prozent. Die Anzahl von großen Supermärkten ist leicht auf 1.256 gestiegen. Die größte Anzahl an Filialen weisen die Discounter mit 15.910 auf und bleiben damit stabil. Sondereffekte ließen sich bei den SB-Warenhäusern (> 5.000 qm) feststellen. Hier hat sich die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 59 Märkte auf 730 reduziert. Dies ist unter anderem mit Schließungen und vorübergehenden Sanierungen von Märkten des Lebensmitteleinzelhändlers Real zu erklären.

Volkswirtschaftliche Basisdaten, umfassende Strukturdaten, Kosten- und Leistungskennzahlen zum Handel und seiner einzelnen Branchen der Länder Deutschland, Österreich und Schweiz und die aktuellen Ergebnisse aus den EHI-Forschungsbereichen wurden jetzt in Ergänzung zur Online-Statistik-Datenbank handelsdaten.de als Buch EHI handelsdaten aktuell 2022 veröffentlicht.

Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 80 Mitarbeitern. Sein internationales Netzwerk umfasst rund 850 Mitgliedsunternehmen aus Handel, Konsum- und Investitionsgüterindustrie sowie Dienstleister. Das EHI erhebt Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. Die GS1 Germany ist eine Tochtergesellschaft des EHI und des Markenverbandes und koordiniert die Vergabe der Global Trading Item Number (GTIN, ehem. EAN) in Deutschland. (sg)

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