21.02.2022 – Kategorie: Handel
Liefergrün: Emissionsfreier Lieferdienst sichert sich weitere Finanzierungsrunde
Beim Paketversand entstehen 70 Prozent der CO2-Emissionen auf der letzten Meile. Liefergrün ermöglicht jetzt klimaneutrale Lieferungen im E-Commerce. Für die weitere Expansion konnte sich das Start-up jetzt eine neue Finanzierungsrunde von drei Millionen Euro sichern.
70 Prozent aller Emissionen im Paketversand entstehen in der städtischen Logistik und damit auf der letzten Meile. Neben Verpackungsmüll ist es genau diese Tatsache, die bei Verbrauchern die sogenannte “Paketscham” hervorruft. Während sich das Einkaufsverhalten nicht zuletzt durch die Pandemie in Richtung Onlinehandel und Lieferung verschoben hat, stellt sich vielen Verbrauchern beim Onlineshopping ein schlechtes Gewissen ein. Liefergrün ist mit dem Ziel angetreten, die Ökobilanz der letzten Meile in den neutralen Bereich zu bewegen und Verbraucher guten Gewissens bestellen zu lassen. Ihr Ziel: Nachhaltige und klimafreundliche Lieferungen für Waren, Lebensmittel und mehr.
Dafür setzt die Last-Mile-Plattform auf Next-Day-Lieferungen durch Fahrräder, Lastenräder und auch mal E-Autos. Dadurch verhindert Liefergrün pro Lieferung rund 420 Gramm CO2-Emissionen. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 gab es allein in Deutschland 4,05 Milliarden Online-Lieferungen, die 2,43 Millionen Tonnen CO2 beziehungsweise 600 Gramm pro Lieferung verursachten. Würde der nachhaltige Ansatz von Liefergrün deutschlandweit angewandt, würden sich die Emissionen bei der Paketzustellung um mehr als die Hälfte, nämlich um 1,7 Millionen Tonnen CO2, verringern – das entspricht der Einsparung von fast 370.000 Autos pro Jahr.
Liefergrün: Neues Lieferkonzept verhindert CO2-Emissionen
Mit seinen Lieferkonzepten sagt Liefergrün den durch Auslieferungen entstehenden Emissionen, der Lärmbelästigung und Staus den Kampf an, und zwar künftig europaweit. Denn mit einer neuen Finanzierung in Höhe von drei Millionen Euro verkündet Liefergrün ambitionierte Wachstumspläne außerhalb Deutschlands. Mithilfe der von Speedinvest angeführten und von Norrsken VC unterstützten Runde kann Liefergrün nicht nur sein Team vergrößern, sondern auch seine Fühler ins Ausland ausstrecken, um langfristig den eigenen Dienst in europäischen Großstädten wie London, Paris und Madrid einzuführen.
Mathias Ockenfels, General Partner bei Speedinvest, erklärt: „Viele Metropolen weltweit stehen vor der gleichen Herausforderung. Nämlich der, die Flut an Lieferungen und die Folgen immer voller werdender Städte in den Griff zu bekommen. Der größte Hebel für emissionsarme, ruhigere und damit lebenswertere Städte ist dabei die Logistik der letzten Meile. Sie 100 Prozent grün zu gestalten ist der aktuell wichtigste Schritt.“
Fabian Erici, Investment Manager bei Norrsken VC, ergänzt: „Die innerstädtische Verkehrsüberlastung ist ein ernstes Problem. Sie führt zu noch mehr Umweltverschmutzung, was wiederum gesundheitliche Probleme verursacht und die bereits überlasteten Gesundheitssysteme weiter unter Druck setzt. Der boomende E-Commerce-Markt verschärft das Stauproblem noch weiter, da die letzte Meile immer noch hauptsächlich mit Verbrennern zurückgelegt wird. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen erkennen, wie ineffizient dies ist, und fordern zu Recht Alternativen. Wir unterstützen daher die Mission von Liefergrün, um unsere Städte durch eine umweltfreundliche Zustellung auf der letzten Meile zu entkarbonisieren.“
Nachhaltige Gestaltung des E-Commerce
Mit der geplanten Europa-Expansion setzt sich das rasante Wachstum des Start-ups fort. Schon heute ist Liefergrün knapp zwölf Monate nach dem Start bereits in mehr als 30 deutschen Städten unterwegs und beweist damit, dass das eigene Konzept sowohl bei Verbrauchern als auch bei Händlern ankommt.
„Der E-Commerce ist in den letzten zwei Jahren explodiert. Mehr als 75 Prozent der Deutschen kaufen regelmäßig Produkte online ein. Diese Bequemlichkeit hat jedoch ihren Preis – sie verursacht eine enorme Menge an Emissionen. Dies trägt nicht nur zum Klimawandel bei, sondern verschlimmert auch die Umwelt- und Lärmverschmutzung sowie Platzprobleme in unseren Städten und Gemeinden. Es reicht nicht aus, den Menschen zu sagen, dass sie weniger kaufen sollen, um das Problem zu lösen. Wir müssen den Online-Handel nachhaltig gestalten. Ein wichtiger Teil davon ist, die letzte Meile der Lieferung in Angriff zu nehmen“, erklärt Niklas Tauch, Mitgründer von Lieferdienst.
Mitgründer Robin Wingenbach ergänzt: „Verbraucher wünschen sich echte Taten statt bloßem Greenwashing. Statt Logistik-Emissionen also nur und zum Teil mit fragwürdigen Konzepten zu kompensieren, gilt es sie gleich ganz zu vermeiden. Gleichzeitig sind Versand und Lieferung wichtige Elemente des Shopping-Erlebnisses. Es geht bei Liefergrün also darum, eine grüne Zustelllösung zu schaffen, die keine Kompromisse bei Service und Komfort eingeht.”
Liefergrün bietet planbare Lieferungen zum nächsten Tag
Ob für Elektronik, Medikamente, Mode oder Kochboxen: Liefergrün bietet Händlern und Verbraucher daher sicher planbare Lieferungen zum nächsten Tag in zweistündig buchbaren Lieferzeitfenstern mit Echtzeitverfolgung der Sendung. Ein Service, der an die Bedürfnisse beider Seiten angepasst ist. Denn nicht immer ist die schnellste Lieferung die gefragte, sondern die am besten planbare und zuverlässig eintreffende. Einschließlich fair bezahlter und nicht gestresster Lieferanten. Marken wie adidas, dyson, Every setzen daher bereits auf Liefergrün, um den Ansprüchen ihrer Kundschaft an Nachhaltigkeit, Fairness und Komfort gerecht zu werden und die eigene Ökobilanz zu verbessern.
Liefergrün ist Anbieter nachhaltiger Lieferungen in Deutschland. 2020 von Niklas Tauch, Max Schleper und Robin Wingenbach gegründet, macht Liefergrün die letzte Meile der Logistik emissionsfrei, fair und sozial. Dafür setzt das in Münster gegründete Unternehmen auf Lieferung via (Lasten)rad und E-Vans. Liefergrün ist bereits in 17 der 25 größten deutschen Städte und für Marken wie adidas, dyson und Every im Einsatz. Liefergrün plant, sein Angebot auch in anderen europäischen Metropolen wie London, Paris und Madrid einzuführen. (sg)
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