18.01.2011 – Kategorie: IT, Management, Marketing, Technik, eCommerce

Managed VPS für Webssite-Hosting

Viele Unternehmen, die ihre Website nicht mehr selbst betreiben wollen, nutzen das Hosting-Angebot eines Internetdienstleisters. Dabei entscheiden sie sich vielfach für eine Dedicated-Server-Variante. Eine solche Lösung ist aber für viele Anwender völlig überdimensioniert und zudem zu teuer. Eine performante Alternative hierzu sind gemanagte virtuelle Server, sogenannte VPS (Virtual Private Server). Sie bieten die Vorteile einer Dedicated-Hosting-Variante, sind aber deutlich kostengünstiger.

Managed Hosting auf virtuellen Servern: Für Anwender heißt das, eine Website mit hoher Funktionalität und Ausfallsicherheit zu betreiben. Viele Unternehmen sehen sich heute mit der Aufgabe kon-frontiert, die Performance ihrer Website aufgrund des hohen Besucheraufkommens steigern zu müssen. Das betrifft zum Beispiel solche, die einen Shop, Blogs, Online-Communities oder Foren betreiben. In der Regel können sie dabei jedoch nicht automatisch auch ihr IT-Team und die erforderliche IT-Infrastruktur entsprechend anpassen.

Eine interessante Alternative ist die Nutzung eines Managed Virtual Private Server (Managed VPS) bei einem Webhoster. Denn ein virtueller Server bietet nahezu das gleiche Leistungsspektrum einer Dedicated-Hosting-Variante, aber zu einem deutlich niedrigeren Preis.

Auch wenn die Vorteile einer Dedicated-Server-Lösung wie hohe Performance, individuell abgestimmte Hardware oder Root-Zugriffsrechte auf der Hand liegen: Für viele Anwender ist ein eigener (dedizierter) Webserver mit individuellen Firewall- oder DNS-Services völlig überdimensioniert. Sinnvoll ist er lediglich für Unternehmen, die ressourcenintensive Websites mit umfangreichen Datenbanken betreiben oder Administrationsaufgaben selbst erledigen wollen.

Virtuelle Server werden auf Internet-Servern mit Hochleistungska-pazität gehostet. Jeder VPS ist ein privater, geschützter Bereich, der als unabhängiges System gemeinsam mit anderen unabhängigen Sys-temen auf einem physikalischen Server agiert. Dabei hat jeder VPS seine eigene Directory-Struktur und seine eigenen Applikationen wie Webserver oder Mailserver. Auf diese Weise verteilen sich bei den VPS-Lösungen die Kosten für Hardware und Netzwerk-verbindungen auf mehrere Kunden, ohne dass diese Abstriche bei Performance oder Qualität machen müssen. Jeder Virtual Private Server Shell Account kann dabei individuell gestartet, gestoppt und neu gestartet (Reboot) werden, ohne die anderen Accounts auf dem physikalischen Server dadurch zu beeinträchtigen.

Ein zentraler Nutzen einer Managed-VPS-Lösung ist für den Anwender die schnelle Implementierungszeit. Sie lässt sich innerhalb weniger Minuten in Betrieb nehmen. Mit einem Managed VPS kann der Anwender dann sofort starten – ohne dass spezielle Konfigurationen für die Kernservices erforderlich wären. Falls das System aufgrund hoher Zugriffs- oder Nutzerzahlen einmal an seine Grenzen stößt, können innerhalb kürzester Zeit weitere VPS bereitgestellt werden.

Auswahl des Webhosting-Providers

Webhosting-Angebote finden sich heute in großer Zahl auf dem Markt. Bei der Lösungsauswahl muss der Kunde deshalb den konkreten Leistungsumfang genau überprüfen und auf einige Anforderungen achten, die ein State-of-the-Art-Hosting mit Managed Virtual Private Server erfüllen muss.

Wichtig sind dabei vor allem die Themen Sicherheit und Datenschutz. Der Webhoster muss über ein Hochsicherheits-Rechenzentrum verfügen, das eine redundante, unterbrechungsfreie Stromversorgung, Brandschutztüren sowie mehrere Sicherheitsstufen bei der Zugangskontrolle bietet. Nur so ist ein zuverlässiger Schutz aller Informationen – zum Beispiel sensibler Kundendaten – vor Verlust, Diebstahl, Feuer oder Wasserschäden gegeben. Darauf sollten Anwender auch aus Datenschutzgründen unbedingt achten. Beim Provider muss zudem eine Serverüberwachung rund um die Uhr stattfinden. Hierbei sollten auf jeden Fall Bereiche wie verwendeter Speicherplatz, CPU, Swap, Disk I/O, Bandbreite und Netzwerk-Traffic überwacht werden. Außerdem muss der Provider ein mehrstufiges Daten-Backup im Bereich Managed VPS durchführen. So sollte die Hauptfestplatte des Managed VPS permanent auf eine zweite Platte gespiegelt werden (RAID). Zusätzlichen Schutz bietet die kontinuierliche Sicherung auf ein drittes Laufwerk im gleichen Server. Schließlich ist es unabdingbar, den gesamten Kunden-Account in regelmäßigen Abständen auch auf Band zu sichern.

Darüber hinaus sollte der Anwender darauf achten, dass er bei seiner Entscheidung für eine bestimmte Webhosting-Variante nicht seine Flexibilität verliert. Das heißt, das Angebot sollte auch verschiedene Tools für die wichtigsten Aufgaben von Systemadministratoren enthalten, zum Beispiel für die Konfiguration von E-Mail- und User-Accounts, die Erstellung von Subhosts oder die Überwachung der Speicherplatz-Nutzung. Außerdem ist es von Vorteil, wenn der Webhosting-Provider seinen Kunden auch eine Auswahl an vorkonfigurierten Softwarepaketen für die VPS-Umgebung anbietet. Die Applikationen können so einfach und schnell installiert werden. Sinnvolle Applikationen und Programme sind zum Beispiel MySQL, PHP, ClamAV, SpamAssassin, Java, Python, WordPress oder Zope.

Die Einsatzmöglichkeiten einer VPS-Lösung sind nahezu unbe-grenzt, denn sie kann nicht nur für den Betrieb einer Website oder des Intranets genutzt werden, sondern für unterschiedlichste Systeme. So kann ein VPS zum Beispiel perfekt als Applikations-, Daten-bank-, Groupware- oder E-Mail-Server verwendet werden. Eine Nutzung für CRM- und CMS-Anwendungen ist ebenso möglich. Weitere denkbare Anwendungsfelder für den Einsatz einer VPS-Plattform sind Multimedia-Applikationen, Blogs oder Online-Newsletter. Auch für Betreiber von E-Commerce-Plattformen ist eine hochperformante und -skalierbare VPS-Lösung die richtige Wahl. Und nicht zuletzt nutzen viele Anwender einen VPS auch als Entwicklungsplattform.

Insgesamt verbindet eine VPS-Lösung die Vorteile der Flexibilität eines eigenen Servers mit den niedrigeren Kosten einer Shared-Hosting-Variante. Bei der Entscheidung für eine Lösung muss der Kunde aber auf jeden Fall das Hosting-Angebot des Providers im Hinblick auf das konkrete Leistungsspektrum und vor allem auch die Skalierbarkeit exakt überprüfen. Dabei ist es beispielsweise sehr wichtig, dass nicht nur Speicherplatz und Rechenleistung zur Verfügung gestellt werden, sondern dass auch Monitoring, Backup und Sicherheitspatches zum Standardleistungsumfang gehören. Nur so kann vermieden werden, dass sich der Kostenvorteil auf Kundenseite durch einen zusätzlichen Wartungsaufwand wieder reduziert.

(Christiane Aumeier, Senior Manager Marketing Europe bei Verio)

 

Info: www.verio.de



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