18.06.2019 – Kategorie: Digitale Transformation, Kommunikation, Marketing

Mehrheit wünscht sich digitale Plattformen aus Deutschland

Ob bei der Suche nach einer neuen Wohnung, bei der Jobsuche, beim Online-Shopping oder Austausch mit Freunden in sozialen Netzwerken – digitale Plattformen sind in nahezu allen Lebensbereichen präsent. Aber auch Industrieunternehmen nutzen verstärkt solche Plattformen für Geschäftskunden, um dort Produkte, Dienstleistungen und Herstellungsprozesse zusammenzubringen.

Ob bei der Suche nach einer neuen Wohnung, bei der Jobsuche, beim Online-Shopping oder Austausch mit Freunden in sozialen Netzwerken – digitale Plattformen sind in nahezu allen Lebensbereichen präsent. Aber auch Industrieunternehmen nutzen verstärkt solche Plattformen für Geschäftskunden, um dort Produkte, Dienstleistungen und Herstellungsprozesse zusammenzubringen. Laut einer Befragung des Bitkom wünscht sich die Mehrheit der Bürger auch deutsche Plattformen.

73 Prozent der befragten Bundesbürger erklärten, dass deutsche Unternehmen selbst zu Plattformanbietern werden sollten. Und 90 Prozent sind der Meinung, dass die Politik den Aufbau deutscher und europäischer digitaler Plattformen stärker fördern sollte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.003 Bundesbürgern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

Gleichzeitig wünschen sich 45 Prozent, dass digitale Plattformen stärker als bislang reguliert werden sollten. Allerdings gibt es dabei deutliche Unterschiede zwischen den Generationen. So sprechen sich jeweils sechs von zehn der Befragten zwischen 50- und 64 Jahre sowie 58 Prozent ab 65 Jahre für mehr Regulierung aus, aber nur eine Minderheit in der Altersgruppe 30 bis 49 Jahre (33 Prozent) und 16 bis 29 Jahre (29 Prozent).

Zum Vorreiter der Plattformökonomie werden

„Deutschland muss vom Nachzügler zu einem Vorreiter der Plattformökonomie werden“, sagt Achim Berg, Präsident des Bitkom. „Es lohnt sich in der Diskussion über die Plattformökonomie einmal mehr, auf die junge Generation zu hören. Wir müssen weg von einer Verhinderungs- und Verbotsdebatte hin zu einer smarten Regulierung, die Innovationen ermöglicht und unterstützt.“ Digitale Plattformen und Plattformökonomie sind auch zentrale Themen des nächsten Digital-Gipfels der Bundesregierung am 28. und 29. Oktober 2019 in Dortmund.

Wie eine smarte Regulierung digitaler Plattformen aussehen könnte, hat Bitkom in zehn Schritten zusammengefasst und jetzt veröffentlicht. Unter anderem seien in der Gesetzgebung ein Innovationscheck oder die stärkere Einbindung von Digitalexperten notwendig. Zudem sei erforderlich, Plattformen differenzierter zu betrachten, da sie eine große Bandbreite an unterschiedlichen Geschäftsmodellen aufweisen und auf sehr unterschiedlichen Märkten aktiv sind. „Auch in der Plattformökonomie gilt das Fundamentalprinzip, Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln“, heißt es in dem Positionspapier. Wichtig sei eine kontinuierliche Marktbeobachtung, da Regulierung grundsätzlich kein Selbstzweck sein dürfe, sondern nur bei konkretem Marktversagen in Frage komme. Und dann müsse jedes mögliche Instrument der Regulierung dahingehend geprüft werden, ob damit das gewünschte Ziel erreicht wird oder ob alternative Maßnahmen besser geeignet sind.

Plattformen stehen unter Wettbewerbsdruck

Eine unangemessene Regulierung könne einerseits in ihrem Zielbereich wirkungslos bleiben, andererseits unbeabsichtigte Folgen haben. Zu selten beachtet werde, dass gerade erfolgreiche Plattformen unter starkem Wettbewerbsdruck stehen. „Regulierung gehört zur traditionellen deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik, eine smarte Regulierung gehört zur digitalen Welt. Diese Regulierung muss die Wettbewerbsfähigkeit und den Markteintritt deutscher und europäischer Plattformanbieter unterstützen“, erklärt Berg.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Bundesbürger ab 16 Jahren telefonisch befragt. (sg)


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