23.05.2022 – Kategorie: eCommerce

Micro Fulfillment – Gut gerüstet für den Online-Lebensmittelhandel

Online Lebensmittel bestellen, ist Trend. Konsumenten erwarten den perfekten Service, eine schnelle Zustellung und einiges mehr. Klingt einfach, ist für Händler aber oftmals fordernd. Wie es trotzdem klappt und was dabei zu beachten ist.

Es ist bequem beim morgendlichen Kaffee, in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit oder am Vorabend von der Couch aus, Lebensmittel online einzukaufen. Bis zum Feierabend sind die Tüten mit frischen Back-, Wurst- und Fleischwaren, Obst und Gemüse gefüllt und abholbereit im Supermarkt. Kein langes Suchen in den Regalen, keine Wartezeiten an der Kasse. Was will man mehr?

Herausforderungen im Lebensmittel-E-Commerce

Konsumenten erwarten im virtuellen Supermarkt dieselben Vorteile, die sie aus anderen Branchen kennen: Ein breit gefächertes Sortiment, ständige Artikelverfügbarkeit, einfaches Navigieren durch den virtuellen Shop gepaart mit einer Por­tion User Experience. Einen perfekten Service, flexible und schnelle Abhol- oder Zustellmöglichkeiten. Zusätzlich zählt beim Lebensmitteleinkauf online und offline absolute Frische.

Viele Einzelhändler wollten schnell auf diesen E-Commerce-Trend aufspringen. Die Zusammenstellung der Bestellungen fand aber oftmals manuell statt, indem Mitarbeiter mit Einkaufswägen durch die Gänge fuhren und so die Aufträge zusammenstellten. Eine solche Lösung ist weder profitabel noch aufgrund der zunehmenden Anzahl an Bestellungen langfristig umzusetzen. Aber wie kann das Ganze schnell und wirtschaftlich zugleich funktionieren?

Micro Fulfillment: Frische Lebensmittel mit einem Klick

Die Idee zum Micro Fulfillment Center (MFC) wurde vor mehr als fünf Jahren geboren. Als Knapp das amerikanische Start-up Takeoff Technologies mit automatisierter Micro-Fulfillment-Technologie und Robotik für Lebensmittel ausstattete. Da das Plattform-Geschäftsmodell von Takeoff auf automa­tisierten MFC für die Lebensmittelabholung basiert. Das Ziel, Aufträge zusammenzustellen und direkt zu den Abholorten zu liefern.

Woolworths automatisiert mit Micro Fulfillment Centern

Inzwischen setzen bereits zahlreiche Supermarkt-Betreiber auf MFC. Eines der jüngsten realisierten Projekte wurde von Takeoff und Knapp gemeinsam mit dem australischen Supermarkt-Riesen Woolworths umgesetzt. Grund dafür war die schnell wachsende Nachfrage im Online-Segment in Melbourne, Victoria. Das Konzept macht die Prozesse im Online-Lebensmittelhandel schneller, reibungsloser und weniger fehleranfällig. Die Kunden von Woolworths im Südosten von Melbourne können aus über 15.000 Artikeln wählen.

Bei einer Online-Bestellung werden die Waren automatisch aus dem Lager- und Kommissioniersystem OSR Shuttle™ Evo abgerufen und den Mitarbeitern an ergonomischen Pick-it-Easy-Arbeitsplätzen zur Verfügung gestellt. Hier lassen sich bis zu vier Aufträge gleichzeitig bearbeiten. Mit der intuitiven Führung durch das System, landet jeder Artikel in der richtigen Einkaufstasche. Frisches Obst und Gemüse, sowie Fleisch- und Wurstwaren kommen aus dem Supermarkt hinzu. Dank der Kombination aus manuellen und automatisierten Prozessen, kommen die Bestellungen in kürzester Zeit beim Kunden zu Hause an. In einem MFC können fünf Mal mehr Online-Bestellungen verarbeitet werden als in einem herkömmlichen Online-Shop mit manueller Kommissionierung.

MFC rund um den Globus

Neben Woolworths vertrauen weitere namhafte Lebensmittelhändler rund um den Globus, wie beispielsweise Ahold Delhaize, Albertsons, Carrefour, Loblaws Sedanos oder Wakefern Foods auf MFCs von Knapp und Takeoff. Das weltweite MFC-Netzwerk der beiden Partner wickelt mittlerweile mehr als 45.000 Lebensmittel-Online-Bestellungen pro Woche ab. Bis Ende 2021 werden es über 100.000 pro Woche sein.

Was sind MFCs?

MFCs sind kleine automatisierte Lagersysteme direkt im Shop. Der Supermarkt funktioniert wie eine Filiale und bietet auch einen Online-Bestellservice. Mit MFCs können Lebensmittelhändler innerhalb weniger Wochen in den E-Commerce einsteigen und Online-Bestellungen rasch und zu niedrigen Kosten abwickeln.

Micro Fulfillment Center
Bild: ©Woolworths

Durch die Verbindung mit dem Supermarkt steht dem Konsumenten das gesamte Sortiment an Lebensmitteln zur Verfügung. Davon werden 90 Prozent automatisiert bearbeitet. Waren aus dem Frischesortiment kommen direkt aus den Regalen vom Shop hinzu. Die Lösung ermöglicht eine rasche und wirtschaftliche Zusammenstellung von Online-Bestellungen. Denn MFCs befinden sich sehr nahe am Konsumenten und eine Zustellung am selben Tag ist garantiert.

Woolworths ist der erste australische Lebensmittelhändler mit drei automatisierten MFCs in Australien und Neuseeland. An den Arbeitsplätzen kann alle sechs Sekunden ein Artikel bearbeitet werden.

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Micro Fulfillment, Amanda Bradwell
„Micro Fulfillment hilft uns, eine unvergleichliche Geschwindigkeit und Genauigkeit bei der Online-Kommissionierung zu erreichen, während wir gleichzeitig nah an unseren Kunden sind, um schneller und flexibler nach Hause liefern zu können.“ – Amanda Bradwell, Woolworths Group. Bild: ©Woolworths

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