28.04.2022 – Kategorie: Kommunikation
Mitarbeiterentwicklung: Warum Unternehmen in das Thema Nachhaltigkeit investieren
Nachhaltigkeit wird für immer mehr Unternehmen zu einer strategischen Notwendigkeit. Aktuelle Daten von Skillsoft zeigen, dass sie bei der Mitarbeiterentwicklung in Qualifikationen zur Nachhaltigkeit investieren.
Der Druck auf Unternehmen und Organisationen wächst, sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltiger zu sein. Häufig mit dem ultimativen Ziel, eine Netto-Null-Emission zu erreichen. Dies ist jedoch keine leichte Aufgabe. McKinsey schätzt die dafür notwendigen Investitionen in Materialien und Sachwerte bis 2050 auf jährlich 9,2 Billionen US-Dollar. Aber nicht nur Investitionen in Sachwerte sind notwendig. Eine wichtige Rolle spielt auch die Mitarbeiterentwicklung, dass also Fachkräfte die benötigten Fähigkeiten erwerben. Diese geht auch aus dem neuen IPCC-Report des WWF hervor.
Mitarbeiterentwicklung in Nachhaltigkeit und weiteren Umweltthemen
Ein Beitrag des Weltwirtschaftsforums zeigt, dass die Zahl der Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse in der Nachhaltigkeit eingestellt wurden, seit 2016 um 40 Prozent zugenommen hat. Auch Skillsoft, spezialisiert auf Mitarbeiterentwicklung und E-Learning, bestätigt, dass die Nachfrage nach Qualifizierungen und Kursen in diesem Themenfeld stark zugenommen hat. Zum Earth Day 2022 hat Skillsoft Daten von Tausenden von Organisationen und Nutzern von E-Learning-Content untersucht. Damit soll aufgezeigt werden, welche Entwicklungen es bei Qualifizierungen sowie Inhalten zu Nachhaltigkeit, Klimawandel, Energieeffizienz und ähnlichen „grünen Themen“ gibt.
Mitarbeiterentwicklung: Nachhaltigkeits-Themen im Trend
Um effizientere und verantwortungsbewusstere Wirtschafts- und Sozialsysteme aufzubauen, muss es einen grundlegenden Wandel in den Verhaltensweisen in Unternehmen geben. Das fängt ganz oben an. Entscheidet sich beispielsweise ein Unternehmen für den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf sauberere Energiequellen, hat dies Auswirkungen auf die gesamte Belegschaft. Um in diesen Momenten des Wandels erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen und ihre Führungskräfte sicherstellen, dass Mitarbeiter mit den erforderlichen Fähigkeiten ausgestattet sind.
Digitales Lernen ist eine treibende Kraft, sowohl, um das Bewusstsein für Faktoren zu schärfen, die zum Klimawandel beitragen, als auch um Arbeitskräfte mit den Fähigkeiten auszustatten, die für eine „grünere“ Arbeitsweise erforderlich sind. Die Datenanalyse von Skillsoft zeigt, dass Organisationen „grünes“ Lernen und Mitarbeiterentwicklung (L&D) in den letzten 12 Monaten zu einer viel höheren Priorität gemacht haben. Beim Vergleich der Nutzung von „grünen Lerninhalten“ auf der Lernplattform Percipio zeigen sich im Vergleich 2021 zu 2020 folgende Veränderungen:
- 73 Prozent mehr Unternehmen und Organisationen greifen auf „grüne“ Inhalte zu
- 237 Prozent mehr Nutzer bei Kursen und Inhalten rund um das Thema Nachhaltigkeit
- 218 Prozent mehr Abschlüsse in Kursen rund um „grüne“ Themen
- 134 Prozent Anstieg bei der Suche nach grünen Inhalten
- 131 Prozent Steigerung der Gesamtzahl an Stunden, die Nutzer für Kurse und Lehrinhalte zu Themen im Bereich Nachhaltigkeit investiert haben
Welche Organisationen grüne Lerninhalte nutzen
Bei der Untersuchung der Branchen, in denen sich die meisten Lernenden mit grünen Inhalten und Kursen befassen, hat Skillsoft festgestellt, dass sich die Liste im Vergleich zum Vorjahr etwas verändert hat. Energie- und Versorgungsunternehmen sprangen um fünf Plätze auf Platz 1 der Liste, Regierungsorganisationen rückten auf Platz 2 vor, nachdem sie es 2020 nicht mal unter die Top 10 geschafft hatten. IT-Firmen hingegen fielen von Platz 2 auf Platz 8, während Bau- und Ingenieurunternehmen erstmals in den Top 10 landeten. Letzteres ist wahrscheinlich auf die Zunahme umweltfreundlicher Baupraktiken zurückzuführen.
Was treibt diese Veränderungen an? Eine Vielzahl von Faktoren kommt in Frage. Unternehmen werden von Aktionären, Mitarbeitern, Kunden und Partnern aufgefordert, mehr zu tun, um ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Mitarbeitern mit „Green Skills“ zur Unterstützung dieser Bemühungen. Das sorgt für einen Aufschwung, denn diese Anstrengungen gehen heute weit über die traditionellen Konzepte von Solarenergie und die Vermeidung von Umweltverschmutzung hinaus – jeder hat die Möglichkeit, umweltfreundlicher zu arbeiten.
Mitarbeiterentwicklung – die am stärksten nachgefragten Themen
Betrachtet man die Top-Trends im Zusammenhang mit Umweltthemen auf der Lernplattform Percipio, ist es nicht überraschend, dass „Nachhaltigkeit“ mit großem Abstand die Position Nr. 1 einnimmt. Überraschend ist jedoch das Volumen der Suchanfragen im Vergleich zum Vorjahr. Hier wurde ein Anstieg um 214 Prozent im Jahresvergleich festgestellt. Nachhaltigkeit ist nicht der einzige Trendbegriff. Themen wie „Umweltbewusstsein“ (200 Prozent), „Klimawandel“ (169 Prozent) und „nachhaltiges Wachstum“ (100 Prozent) haben ebenfalls einen dramatischen Anstieg des Suchvolumens erlebt*.
Besonders stark gefragt sind Kurse, die sich auf Geschäftsstrategien und Personalführung beziehen. Greenwashing ist stark in die Kritik geraten. Daher arbeiten Führungskräfte daran, lokale Vorschriften und globale Vereinbarungen, die sich auf die Funktionsweise von Unternehmen auswirken, auch wirklich umzusetzen und nachhaltige Praktiken in der Mitarbeiterentwicklung zu schaffen. Der Kurs „The Effects of Environmental Change on Business“ ist zum zweiten Mal in Folge unter den drei am häufigsten abgeschlossenen grünen Kursen. „Building a Strategic Commitment to Sustainability“ den ersten Platz belegt.
Organisationen, die sich zu Netto-Null-Emissionen verpflichten oder schrittweise umweltfreundlicher werden, benötigen erhebliche Veränderungen, die Führungskräfte zwingen, die Vor- und Nachteile abzuwägen. Infolgedessen sieht Skillsoft im zweiten Jahr in Folge den Kurs „Abwägung von Risiken und Chancen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen“ unter den Top 3.
Jedes Unternehmen kann einen Beitrag leisten
Überall auf der Welt leben Menschen in einer Ära beispielloser Umwälzungen. Neben den Herausforderungen entstehen dabei aber auch Chancen, um neue Arbeits-, Lebens- und Denkweisen umzusetzen. Der Übergang zu einer grüneren Arbeitswelt erfordert eine Weiterentwicklung von Belegschaften und Fähigkeiten. Laut des eingangs erwähnten IPCC-Berichts kann die Art und Weise wie Menschen leben und arbeiten 40 bis 70 Prozent Prozent Einfluss auf die Reduzierung von Emissionen haben. Ob jemand in der Verwaltung, im Bauwesen oder in der Technik tätig ist, jeder Einzelne kann bei diesen Bemühungen eine Rolle spielen. Für alle Organisationen beginnt dieser Prozess mit dem Aufbau einer Kultur des Lernens. Hinzu kommt die Bewertung von Möglichkeiten, nachhaltiger zu wirtschaften. Zu den dazu nötigen Schritten gehören folgende Maßnahmen der Mitarbeiterschulung:
- Organisationsziele definieren und wissen, welche Fähigkeiten dazu benötigt werden
- Rekrutierung und Einstellung von Personal mit spezifischen Fähigkeiten
- Schulung und Qualifizierung der bestehenden Belegschaft
- Kontinuierliche Kompetenzentwicklung und Anerkennung von Engagement und Qualifizierungen der Mitarbeiter
Mitarbeiter sind stolz darauf, sich für Nachhaltigkeitsthemen einzusetzen und zu qualifizieren. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass sie ihre Anschlüsse stolz auf Social-Media-Kanälen teilen. Bei den Top-3-Kursen beobachtete Skillsoft im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 einen Anstieg der erreichten „Badges“ für Kursabschlüsse um 362 Prozent, 142 Prozent beziehungswiese 111 Prozent. Es ist also an der Zeit, dass Unternehmen in die Weiterbildung investieren. Nur so können sie ihren Teil dazu beitragen, den kollektiven Wandel voranzutreiben. (sg)
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Aufmacherbild: stockpics – Adobe Stock
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