24.08.2022 – Kategorie: Marketing
Mobile Marketers: Ist der Mai der neue November für E-Commerce?
Mobile Shopping erlebte zu Beginn der Pandemie einen enormen Aufschwung. Auch wenn mittlerweile die Geschäfte wieder geöffnet sind, steigen die Ausgaben über Online-Kanäle weiter an, weil die Verbraucher den Komfort des Onlinehandels zu schätzen wissen. Wie davon Mobile Marketers davon profitieren können.
Laut der Prognose von Shopify wird der E-Commerce-Umsatz bis Ende 2022 weltweite 5,42 Billionen US-Dollar erreichen. Gegenüber 4,9 Billionen US-Dollar im Jahr 2021. Mobile ist dabei der Haupttreiber dieses Wachstums. So wurden 2021 67 Prozent der E-Commerce-Käufe über mobile Endgeräte getätigt. Laut dem Mobile App Trends Report 2022 von Adjust erreichten die Umsätze des mobilen Einzelhandels 2021 3,56 Billionen US-Dollar. Insgesamt verbrachten die Verbraucher im vergangenen Jahr 100 Milliarden Stunden in Shopping-Apps. Von dieser Entwicklung können insbesondere Mobile Marketers profitieren.
Für diejenigen, die ihre mobilen Verkäufe optimieren wollen, bieten saisonale Trends einzigartige Möglichkeiten. Denn die Gewohnheiten und das Verhalten der Nutzer ändern sich von Tag zu Tag schnell. Der November ist seit langem der lukrativste Monat für E-Commerce, mit dem Black Friday und der starken vorweihnachtlichen Nachfrage. Doch nun hat ein neuer Herausforderer die Arena betreten. Daten von Adjust weisen darauf hin, dass sich nun der Mai zu einem der profitabelsten Monate für die E-Commerce-Branche entwickelt.
In-App-Käufer brachen im Mai 2021 Rekorde bei den Ausgaben
Um die Chancen für Vermarkter und insbesondere Mobile Marketers zu ermitteln, hat Adjust einen Blick auf die weltweiten App-Installationen, Sitzungen und In-App-Umsätze von E-Commerce-Apps im Mai der letzten drei Jahre geworfen. Ziel ist es, das jährliche Wachstum zu bestimmen und zu bewerten, wie die Daten im Vergleich zum Jahresdurchschnitt abschneiden. Dabei sticht heraus, dass E-Commerce im Mai 2021 die höchsten In-App-Umsätze aller Zeiten verzeichnete. Nämlich neun Prozent höher als der November 2021 und 18 Prozent höher als der Jahresdurchschnitt.
Im Vergleich zum Mai 2020, der ein starker Monat für die Branche war, stieg der In-App-Umsatz um 112 Prozent an. Dieser Trend setzt sich auch 2022 fort. Der Mai war auch in diesem Jahr wieder der beste Monat für E-Commerce-Apps, mit fünf Prozent mehr Installationen als im bisherigen Jahresdurchschnitt. Die Installationen im Mai 2022 lagen zudem zwei Prozent über dem Durchschnitt des letzten Jahres. Tatsächlich sind die weltweiten Installationen von E-Commerce-Apps jedes Jahr im Mai stetig gestiegen.
Was bedeutet das nun für Mobile Marketers?
Dieser Anstieg der E-Commerce-Umsätze im Mai wird, ähnlich wie im November, von allgemeinen Trends beeinflusst. Im Mai ist dies wahrscheinlich das Ergebnis der Einkäufe für den Sommer und der vielen weltweiten Feiertage in diesem Monat, darunter der Muttertag in den USA und Europa. Für Vermarkter sind diese Feiertage und Feierlichkeiten eine gute Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen und die Anzahl der Installationen und Verkäufe zu steigern.
Obwohl sich Apps auf bewährte Taktiken wie Rabatte und Werbecodes verlassen dürfen, können sie sich von anderen abheben, indem sie mehr saisonale Anreize in ihren Kampagnen setzen und sich auf die Lokalisierung konzentrieren. Mobile Marketers, die signifikante Veränderungen vornehmen und Risiken eingehen, um sich von der Masse abzuheben, werden neue Nutzer anziehen und von einem größeren App-Engagement profitieren.
Mobile Marketers: Sitzungen von E-Commerce-Apps nehmen zu
Zusätzlich zu den App-Installationen und -Verkäufen empfiehlt es sich auch, die Häufigkeit der Nutzung von E-Commerce-Apps zu betrachten. Im Vergleich zu den jährlichen Durchschnittswerten stiegen die weltweiten Sitzungen von E-Commerce-Apps im Mai 2020 um sieben Prozent und im Mai 2021 um ein Prozentpunkt. Der geringere Anstieg im letzten Jahr könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass die Nutzer ihre Ausgaben in Richtung Gastronomie und Reisen verlagerten, wo ebenfalls Zuwächse zu verzeichnen waren. Im Mai 2022 waren die Sitzungen jedoch drei Prozent höher als im Durchschnitt des bisherigen Jahres und elf Prozent höher als im Durchschnitt des Jahres 2021, was auf eine Normalisierung des Nutzerverhaltens und einen gleichbleibenden Trend für die Mai-Performance hindeutet.
Betrachtet man die mit Apps verbrachte Zeit, so lag die durchschnittliche Sitzungsdauer im Mai 2021 bei 10,2 Minuten und ist im Mai 2022 auf 11,1 Minuten angestiegen — eine Erhöhung um fast eine Minute. Das stellt eine große Chance für weitere Monetarisierung und Nutzanreize dar. Auch dieser Anstieg ist auf allgemeine Trends zurückzuführen. So verbrachten die Menschen während der Pandemie weltweit insgesamt mehr Zeit zu Hause — und an ihren Smartphones. Aufgrund der Lockdowns bis Mai 2020 sind die Sitzungen für E-Commerce-Apps um 65 Prozent im Vergleich zum Mai 2019 gestiegen.
Kundenbindung durch weitere Installationen verstärken
Natürlich hängt dieses gesteigerte Engagement auch davon ab, dass Mobile Marketers daran gearbeitet haben, die im Laufe der Monate gewonnenen Nutzer durch weitere Installationen und Interaktionen zu binden. Die gesamte Benutzererfahrung sollte für Engagement, Beteiligung und Konversionen optimiert werden. Eine durch Personalisierung, Gamification und dialogorientierte KI verbesserte UX verleitet Nutzer natürlich eher dazu, eine App zu öffnen. Somit können Mobile Marketers eine treue Benutzerbasis aufbauen, den Umsatz steigern und die Investitionsrentabilität ihrer App verbessern.
Es ist davon auszugehen, dass E-Commerce-Apps in diesem Jahr einen weiteren Rekord aufstellen werden, vor allem weil es wahrscheinlich die erste Urlaubssaison ohne Einschränkung oder soziale Distanzierungsregeln sein wird. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich E-Commerce-Apps über die Sommermonate entwickeln und wie der Mai im Vergleich zum November abschneidet, sobald die Zahlen für diesen Monat vorliegen.
In diesem Jahr findet zudem die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft kurz vor der Weihnachtssaison statt. Das bietet Mobile Marketers neue Möglichkeiten im Bereich E-Commerce, um aus einem der größten und beliebtesten Sportereignisse der Welt Umsatz zu schlagen. Durch anhaltende makroökonomische Faktoren, darunter die Pandemie, Probleme mit der Lieferkette und die Inflation, verändern sich die Kaufgewohnheiten weiterhin. Da ist es für Marketingspezialisten unerlässlich, auf die sich ändernden Trends zu achten und ihre Marketingstrategien zu verfeinern. Nur so können sie die Nutzerbindung verbessern, die Kundentreue stärken und den Umsatz steigern.
Über den Autor: Federico Hernandez ist Head of Sales DACH und Nordics bei Adjust. Adjust ist Anbieter einer App-Marketing-Plattform, die datengetriebene Marken dabei unterstützt, erfolgreiche Apps zu bauen. Der Anbieter hat 16 Standorte weltweit und ist Marketingpartner aller großen Social-Media- und Werbenetzwerke. Die Plattform von Adjust umfasst Mobile Measurement, Fraud Prevention, Cybersecurity und Marketing-Automatisierung. (sg)
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Aufmacherbild: ipopba – Adobe Stock
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