15.01.2020 – Kategorie: IT

NoSQL-Datenbanken: Was Webshops mit scharfen Äxten zu tun haben

Logins Onlineshopping Onlineshops Online-KonsumverhaltenQuelle: Stokkete/Shutterstock

Eine oft zitierte Weisheit lautet: „Wenn ich acht Stunden Zeit habe, den Baum zu fällen, verbringe ich sechs Stunden damit, die Axt zu schärfen. Das richtige Werkzeug, richtig eingestellt (und geschärft), ist neben der Kenntnis über dessen richtige Anwendung der Schlüssel zum Erfolg, was auch für Webshops gilt.

  • Händler sollten insbesondere die Customer Experience bei der Entwicklung von Webshops berücksichtigen.
  • Die Herausforderungen an die Programmierung kann mit einer dokumentenorientierten Datenbank, wie sie NoSQL-Datenbanken darstellen, bewältigt werden.
  • MongoDB hat die Reisebuchungsplattform Amadeus beim Aufbau einer Instant-Search-Technologie unterstützt.

Die „scharfe Axt“ ist das Werkzeug für eine großartige Customer Experience, denn die Weisheit gilt auch für die Entwicklung von Webshops. Manchen Webshops sieht man an, dass viele verschiedene Personen an den Designs und der Benutzerführung mitgewirkt haben. Denn häufig haben sich Websites historisch entwickelt, und mitunter steckt irgendwo in den Tiefen der Anwendung noch ein Stück Programmierung in HTML3.2. Andererseits gibt es Webseiten, denen man die klare Benutzerführung und die dynamische Programmierung nach den aktuellen Erfordernissen des Marktes ansieht.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Kunden bei Produktwahl, Bestellung, Bezahlung und Terminbestätigung auch mit vier unterschiedlichen Bildschirm-Gestaltungen abfinden müssen, denn schließlich laufen meist vier verschiedene Systeme im Hintergrund: Warenwirtschaft, ERP, Banken und CRM. Dürfen Unternehmen das Kunden heute noch zumuten? Die Antwort dürfte wohl ein deutliches „Nein“ sein.

NoSQL-Datenbanken unterstützt Webshops

Dass es auch anders geht, haben einige Webshops wie der Versandhändler Otto.de bereits bewiesen. Dort wie auch beim Modehaus Breuninger oder dem Reiseagentur-Dienstleister Amadeus wurde verstanden, dass die Webshops den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden folgen müssen. Das stellt selbstverständlich eine Herausforderung an die Programmierung dar, die unter anderem mit einer dokumentenorientierten Datenbank, wie sie NoSQL-Datenbanken darstellen, bewältigt werden kann. Die „scharfe Axt“ ist in diesem Fall die NoSQL-Datenbank von MongoDB.

Warum ist die Welt des Onlineshoppings häufig immer noch so kundenunfreundlich? Oftmals liegt es an der Historie. So wurden Mediengestalter eingesetzt, die eine ansprechende Präsentation der zum Verkauf stehenden Waren und Dienstleistungen entwickelt haben. Aber die Programmierung folgte strikt dem Konzept der Marketingabteilung, die gerne komplexe Wege durch die Produktvielfalt plant. Die Webprogrammierer sind dann angehalten, dies alles in Form zu gießen. Wenn dann Innovationen wie eine neue Produktsparte oder zusätzliche Sicherheitsabfragen für die Kreditkartentransaktion auftauchen, ist der Aufwand oft enorm.

Die Webshops von Otto oder Breuninger im C2C-Umfeld und Amadeus im B2B-Umfeld haben ein großes Ziel gemeinsam: eine umfassend positive Customer Experience, also ein Einkaufserlebnis, mit dem die Kunden zufrieden sind, mit dem sie schnell einkaufen können und von dem sie auch anderen Nutzern positiv berichten können. Die Customer Experience hängt ganz entscheidend davon ab, ob Fachabteilungen und IT gemeinsam handeln und die Geschäftsführung dies mitträgt und fördert. Die oben genannten Webshops wurden intrinsisch aufgesetzt und die Entscheidung für MongoDB ging von den Entwicklern dieser Unternehmen aus.

Webshops: Amadeus integriert Instant-Search-Technologie

Amadeus bedient über 190 Länder und wickelt an Spitzentagen über 3,9 Millionen reisebezogene Buchungen ab. Um diese enorme Kundenzahl zu bedienen, muss Amadeus riesige Datenmengen verarbeiten, darunter täglich mehr als 1,6 Milliarden Datenanfragen. Als Teil seiner Mission, die Zukunft des großangelegten Reisens zu gestalten, bat Amadeus MongoDB, beim Aufbau einer Instant Search (Sofortsuche) zu helfen, die Milliarden von Reiseoptionen über mehrere Kriterien in Echtzeit durchsuchen kann. Die Reise-Webseite Kayak nutzt bereits die Instant-Search-Technologie von Amadeus, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und die Konversionsraten zu erhöhen.

Amadeus Instant Search ermöglicht es, den Urlaub humaner und natürlicher zu gestalten. So haben Benutzer die Möglichkeit, Milliarden von Reiseoptionen in mehreren Dimensionen zu suchen, beispielsweise Kosten, Entfernung, Standort, Datum und Route. Es ist eine einfache Idee, aber komplex zu implementieren.

NoSQL-Datenbanken für Webshops: Kundenerlebnis verbessern

Entwickler, Fachabteilungen und Führungskräfte müssen alle an einem Strang ziehen in Richtung Kundenerlebnis, wie die obigen Beispiele zeigen. Unsere jüngste europaweite Studie bestätigt den Weg zu einem erfolgreichen Kundenerlebnis: 87 Prozent der Entscheider und 89 Prozent der Entwickler sprachen von einer generell guten Abstimmung bei den IT-Entscheidungen. Aber das ist nicht in allen Bereichen der Fall. Nur 25 Prozent der deutschen Entwickler sind mit der durch das Unternehmen bereitgestellten Software glücklich.

Die Konsequenz: Mit unpassenden Mitteln sind die Entwickler ineffizient, und auch das Management sucht die „Schuldigen“ gerne bei den Mitarbeitern und nicht bei den bereitgestellten Werkzeugen. Die Umfrage zeigte auch, dass knapp 94 Prozent der Entwickler angeben, sie verstünden die kommerziellen Prioritäten des Unternehmens. Spannend: Auch etwas über 88 Prozent der Entscheider über die IT sagen das über sich.

NoSQL-Datenbanken: Die scharfe Axt für den Onlineshop

Die Programmierung in veralteten Strukturen verschlingt oft viel Zeit. Zumal die Entwicklungsprozesse nicht sehr dynamisch sind. Mit dem Einpflegen des Produktkatalogs gibt es ein „Freeze“: die Entwicklung steht still und alle Änderungen werden auf die Plattform übertragen. Wer so arbeitet, sollte über einen klaren Schnitt nachdenken und auf moderne Lösungen umsteigen. Mit der Umstellung auf agile Softwareentwicklung verbessern DevOps und Microservices, wie von MongoDB erlaubt, auch die Qualität von Onlineshops, erleichtern Änderungen und Updates und vereinfachen den Schritt in die Cloud.

Breuninger entschied sich für Microservices mit einer Datenbank für jeden Service. Das bedeutet, dass nicht alle Daten in der Datenbank gespeichert sind. Die noSQL-Datenbanken anderer Mikroservices bleiben aktiv, wenn in einem Service etwas geändert werden muss. Das Breuninger Entwicklungsteam erstellt alle seine Microservices auf MongoDB Atlas, dem vollständig verwalteten Cloud-Service.

NoSQL-Datenbanken: Unterstützung von DevOps und Microservices

Bisherige Konzepte basieren oft auf klassischen SQL-Datenbanken. Diese sind jedoch nicht flexibel genug, um mit DevOps und Microservices Schritt zu halten oder einen neuen Datentyp einzuführen. Dokumentenorientierte Non-SQL-Datenbanken sind intuitiver und einfacher. Dokumente können von ihnen exakt an die Struktur der Objekte in der Programmiersprache angepasst werden. So können beispielsweise Daten aus dem Produktkatalog bereits während der Entwicklung auf der Datenbank abgebildet werden.

Der Fokus der Anwendungsentwicklung liegt nicht mehr nur auf dem Code und dem Verkaufsprozess, sondern auf einem Datenmodell. Das Datenmodell stellt die „Werte“ aller Beteiligten an den Geschäftsprozessen dar: Das Produkt, der Zahlungsprozess, die Logistik und vor allem der Kunde. Das Ergebnis ist eine intelligente Datenplattform. Apps und Microservices, die die Shop-Funktionen repräsentieren, müssen nicht mehr über APIs oder interne SQL-Anwendungen angesprochen werden, sondern können dynamisch und kostengünstig entwickelt werden. Man sollte sich immer bewusst sein, dass eine positive Customer Experience nur mit dem richtigen Werkzeug, also dem richtigen Datenmodell realisiert werden kann. Schärfen Sie Ihre Axt.

Über den Autor: Benjamin Lorenz ist Manager Solutions Architecture bei MongoDB. Er ist verantwortlich für die technische Beratung von MongoDB in der DACH-Region und unterstützt sein Team und eine Reihe innovativer Kunden bei geschäftskritischen Projekten. Lorenz arbeitete zuvor für die Kapow Software and Art Technology Group in den Bereichen RPA und Personalisierung/E-Commerce.

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