28.04.2022 – Kategorie: eCommerce
Online-Handel: Mit Ende der Corona-Beschränkungen brechen Umsätze ein
Im Februar 2022 sind die Umsätze im Online-Handel in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr stark eingebrochen. Die Daten des Salesforce Q1 Shopping Index zeigen, dass diese Entwicklung eine historische Zäsur markiert.
Erstmals seit Erscheinen vor neun Jahren stellt der Shopping Index einen Rückgang der Einkäufe im Online-Handel fest. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken diese weltweit um drei Prozent und in Deutschland sogar um 15 Prozent. Die Daten von Salesforce deuten darauf hin, dass sich das Verbrauchervertrauen und die Ausgaben im Online-Handel auch für den Rest des Jahres abschwächen dürften. So sind die weltweiten Ausgaben im Jahresvergleich um drei Prozent, der Datenverkehr um zwei Prozent und das Bestellvolumen um zwölf Prozent gesunken.
Vor allem in Europa sind die Verkäufe (minus 13 Prozent) und das Bestellvolumen beim Online-Handel (minus 17 Prozent) deutlich zurückgegangen. Der Grund: Die Verbraucher sehen sich mit steigenden Kraftstoffkosten und Unsicherheiten durch den Krieg konfrontiert. In Deutschland haben die Bestellungen im Vorjahresvergleich um 17 Prozent abgenommen, während die Bestände um zehn Prozent geschrumpft sind.
Online-Handel: Verhaltensänderung der Verbraucher
„Die Inflation hat den Kaufrausch endgültig gedrosselt, die Verbraucher kaufen weniger Artikel bei weniger Einzelhändlern. Das deutet auf eine größere Verhaltensänderung der Verbraucher hin. Um dem entgegenzuwirken, sind Einzelhändler einmal mehr gefordert, Brüche und Reibungsverluste zwischen physischen und digitalen Kanälen zu vermeiden und ihre Kunden dort abzuholen, wo sie sich befinden“, erklärt Bernd Wagner, Senior Vice President Cloud Sales bei Salesforce.
Die Ergebnisse des Salesforce Shopping Index für das erste Quartal 2022:
- Die Weltwirtschaft spürt weiterhin die Belastung angespannter Lieferketten, da Lockdowns und die Schließung der Häfen in Schanghai fortbestehen.
- Zu den Produktkategorien mit den größten Bestandsrückgängen gehörten:
– Spielwaren und Lernprodukte (minus 23 Prozent)
– Haushaltsgeräte (minus 12 Prozent) - Flexible Zahlungsoptionen wie Buy Now Pay Later (BNPL) bieten den Verbrauchern in unsicheren Zeiten ein Sicherheitsnetz, das es ihnen ermöglicht, notwendige Einkäufe sofort zu tätigen und sie nach und nach abzubezahlen.
– 9 Prozent der weltweiten digitalen Ausgaben im ersten Quartal 2022 wurden über BNPL getätigt, ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 9 Prozent seit dem Schlussquartal 2021.
– Deutschland, Belgien, die Region um Australien und Neuseeland sowie die Niederlande wiesen im ersten Quartal die höchsten BNPL-Nutzungsraten auf.
– Frankreich, Italien, Spanien und Kanada verzeichneten das größte Wachstum im Jahresvergleich.
Ausblick auf die Entwicklung der nächsten Monate
Angesichts des exponentiellen Anstiegs der Kraftstoffpreise, der zunehmenden Warenknappheit und der steigenden Inflation könnte der Optimismus der Verbraucher weiter sinken – mit Folgen für das Kaufverhalten. So könnten Ermessensausgaben für den Rest des Jahres zurückgehen. Einzelhändler wären angehalten, bei ihrer Angebotsplanung vorsichtig nach der richtigen Balance zwischen Stimulierung der Nachfrage und Optimierung der Gewinnspanne zu suchen.
Zur Methodik der Studie: Der Salesforce Shopping Index zeigt das Einkaufsverhalten auf, indem er die Aktivitäten von mehr als einer Milliarde Käufern in über 61 Ländern mit Hilfe der Salesforce Commerce Cloud analysiert. Anschließend werden mehrere Faktoren angewandt, um Prognosen und tatsächliche Werte für die Einzelhandelsbranche im Allgemeinen zu extrapolieren. Salesforce ist Anbieter einer Customer Success Platform. Die Customer-Relationship-Management-Software ermöglicht es Unternehmen, sich in einer neuen Art und Weise mit ihren Kunden zu vernetzen.
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