Online-Shopping in Europa: Wer kauft häufig, wer nur selten?
Online-Shopping ist in Europa regional recht unterschiedlich verbreitet. Während Deutschland und die Nordländer zur Spitzengruppe zählen, fällt die Nutzung des E-Commerce beispielsweise in Bulgarien, der Türkei, aber auch in Süditalien drastisch ab. Eine aktuelle Karte zeigt die Verteilung.
Online-Shopping ist in Europa regional recht unterschiedlich verbreitet. Während Deutschland und die Nordländer zur Spitzengruppe zählen, fällt die Nutzung des E-Commerce beispielsweise in Bulgarien, der Türkei, aber auch in Süditalien drastisch ab. Eine aktuelle Karte zeigt die Verteilung.
Einkaufsstress in den stationären Geschäften ist nicht die Sache der Deutschen. Doch es gibt auch hierzulande noch Verbraucher, die überhaupt keinen E-Commerce nutzen. Und in anderen Ländern sind die Online-Shopper sogar in der Minderheit. Wie weit die E-Commerce-Nutzung in Europa verbreitet ist, hat Nexiga, Anbieter von Services für die Planung und Bewertung von Vertriebsgebieten, Standorten und Filialen, in einer aktuellen Karte dargestellt.
Für die Analyse wurde die E-Commerce-Nutzung in den EU-Staaten, der Schweiz, Norwegen, Island, der Türkei und Serbien anhand der NUTS-Regionen (NUTS = Nomenclature des unités territoriales statistiques, territoriale Gliederung gemäß der europäischen „Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik“) von Eurostat (Statistische Amt der Europäischen Union) ausgewertet. Die Karte zeigt den Anteil der 16- bis 74-Jährigen, die 2017 E-Commerce genutzt haben.
Deutschland ist E-Commerce-Land
Deutschland gehört zur Spitzengruppe in Europa. Fast in allen deutschen NUTS-Regionen kaufen mindestens 71 Prozent der Verbraucher in Online-Shops ein. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wird seltener im Netz eingekauft. Mit einer Nutzungsquote von 70 beziehungsweise 64 Prozent sind aber auch diese Regionen sehr online-affin.
Ebenfalls ganz oben in Europa dabei sind die Schweden und Isländer, die durchgängig die höchsten Nutzungszahlen aufweisen. Norwegen und die Schweiz ebenfalls fast komplett mit jeweils einer Abweichung. Außerdem kaufen in allen Regionen im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden mindestens 71 Prozent der Verbraucher im Online-Handel ein.
Frankreich fällt hinter der Spitzengruppe etwas zurück. Fast in allen NUTS-Regionen liegt die Nutzungsquote bei 56 bis 70 Prozent. Europäische Schlusslichter sind Rumänien, Bulgarien, weite Teile der Türkei, der Süden Griechenlands, Sizilien und mehrere Regionen des südlichsten Italiens.
Das Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle zeigt sich auch im Online-Handel
Die Auswertung zeigt die auch in anderen Bereichen schon bekannten Nord-Süd- und West-Ost-Gefälle in Europa. Je weiter südlich und östlich man in Europa die Zahlen heranzieht, desto niedriger fallen sie aus. Interessant ist, dass Frankreich als drittgrößte Volkswirtschaft der EU im Großteil des Landes nicht die höchste Quote erreicht.
Nicht überraschend, aber immer wieder bemerkenswert ist, wie digital Estland im Vergleich zu seinen baltischen Nachbarn ist: In Estland, dem Land der Skype-Erfinder, kaufen 58 Prozent der Verbraucher online ein. In Lettland sind es lediglich 46 Prozent und in Litauen nur 38 Prozent.
Die Karte zeigt vor allem, wie viel Wachstumspotential es für den Online-Handel in Europa noch gibt. Während in Deutschland fast jeder Verbraucher bereits erreicht wird, ist beispielsweise in Spanien mehr als jeder Zweite lediglich ein potentieller Online-Shopper, der noch überzeugt werden muss.
Quelle der Daten: Das Statistische Amt der Europäischen Union (kurz Eurostat oder ESTAT).
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