19.09.2022 – Kategorie: eCommerce

Onlinehandel mit Mode: Trotz Krise weiter auf Wachstumskurs

Cross-Border Commerce Europe hat die erste Ausgabe des Reports „Top 20 Fashion Retail Europe“ veröffentlicht. Das Ranking untersucht Onlinehandel mit Mode, der wichtigsten Branche im grenzüberschreitenden E-Commerce.

Cross-Border Commerce Europe, die Plattform zur Förderung des grenzüberschreitenden Online-Handels in Europa, hat jetzt eine umfassende Studie zum Onlinehandel mit Mode und Marktplätze in Europa herausgegeben. Der Onlinehandel in der EU erwirtschaftete im Segment Mode 2021 einen Umsatz von 119 Milliarden Euro. 2025 soll der Umsatz der Branche voraussichtlich 175 Milliarden Euro erreichen, also eine Steigerung von 50 Prozent. Befeuert wird das Wachstum unter anderem durch den Erfolg von C2C-Marktplätzen, die nachhaltige Mode aus zweiter Hand anbieten.

Wirtschaftskrise wirkt sich auf Onlinehandel mit Mode aus

Die Verschlechterung der makroökonomischen Lage infolge der Pandemie und der den geopolitischen Auswirkungen des Ukraine-Krieges geschuldete Inflationsdruck wirken sich zunehmend auf das Kaufverhalten der Kunden aus. Es ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach Mode in Europa im Jahr 2022 angesichts der steigenden Preise merklich nachlässt. Steigende Fracht-, Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten fließen in die Verbraucherpreise ein. Der Anstieg des Retouren-Volumens ist ein sichtbarer Beleg dafür, dass diese Entwicklung nicht ohne Folgen bleibt. Immer häufiger kommt es vor, dass Kunden nach dem Kauf eines Produkts auf ihren Kontostand schauen. Und dann feststellen, dass sie weniger Geld haben als gedacht.

Onlinehandel mit Mode
2025 soll der Umsatz der Modebranche 175 Milliarden Euro erreichen. (Grafik: Cross-Border Commerce Europe)

2021 setzte der B2C-Online-Handel in der EU 639 Milliarden Euro um. Mehr als 18 Prozent davon, nämlich 119 Milliarden Euro, entfielen auf das Segment Mode. An den Gesamtumsätzen des weltweiten Onlinehandels hält der Onlinehandel mit Mode in der EU einen Anteil von 25 Prozent. Bis 2025 erwartet Cross-Border Commerce Europe eine Steigerung auf 33 Prozent. Die Verbraucher werden Kleidung und Schuhe zunehmend online erwerben, weil das Einkaufserlebnis im Netz immer mehr ihren Erwartungen entspricht. Viele der während der Pandemie entwickelten Einkaufsgewohnheiten haben sich inzwischen fest etabliert, sodass sich die Zahl der online getätigten Käufe auch künftig auf einem deutlich höheren Niveau bewegen wird als vor Corona.

Top 20 im grenzüberschreitenden Onlinehandel mit Mode

Die führenden Akteure im grenzüberschreitenden Modehandel sind Zalando, Amazon, Shein, das Fast-Fashion-Unternehmen Inditex und H&M. Zalando verbucht mit einem GMV von 14 Milliarden Euro im Jahr 2021 einen Online-Marktanteil von 11,7 Prozent für sich und will diesen bis 2025 verdoppeln (> 23 Prozent). Das wird dem Unternehmen in der Modebranche einen Gesamtmarktanteil von fünf Prozent bescheren und es konkurrenzfähig machen zu den derzeitigen Spitzenreitern Inditex (5,6 Prozent) und H&M (4 Prozent).

Vinted, mit einem GMV von 3,2 Milliarden Euro (2,7 Prozent Online-Modemarktanteil) schon jetzt Marktführer im Wiederverkaufssegment, will seinen Umsatz bis 2025 auf 6,4 Milliarden Euro verdoppeln. Im Wiederverkaufssegment, das insgesamt 24 Milliarden Euro umsetzt, entspräche das einem Marktanteil von 25 Prozent. Etsy (Depop) und Vestiaire Collective sind als neue „Einhörner“ im selben vielversprechenden Segment aktiv. eBay Europe erwirtschaftete 2021 25 Prozent seines GMV (23 Milliarden Euro) im Bereich Mode ein sichtbarer Anstieg gegenüber der Zeit vor Corona, der hauptsächlich auf das gewachsene Nachhaltigkeitsbewusstsein der Verbraucher zurückzuführen ist.

Onlinehandel mit Mode
ie Top-20-Anbieter im Onlinehandel mit Mode. (Grafik: Cross-Border Commerce Europe)

Top 5 der grenzüberschreitenden Digital Native Vertical Brands

Allbirds, Gymshark, NA-KD, Qwertee und Stitch Fix sind die fünf wichtigsten der Digital Native Vertical Brands im Segment Mode. Sie werden im Hinblick auf Innovationen eine Schlüsselrolle spielen, denn sie haben es sich zum Ziel gesetzt, durch das Einbinden neuer Technologien in die Customer Journey die Art und Weise zu verändern, wie Menschen die Kleidung finden, die sie lieben.

In den kommenden Jahren werden wir enorme Tech-Investitionen in den Bereich Online-Shopping erleben. Neue Technologien können Unternehmen unter anderem bei der Bewältigung von Nachhaltigkeitsproblemen unterstützen. Eine Software für die virtuelle Anprobe beispielsweise hilft den Kunden bei der Größenbestimmung. Und führt auf diese Weise zu einem Rückgang der Rücksendungen. Die Luxusmarke Gucci hat eine Metaverse-Version ihres realen „Gucci Garden“ auf Roblox eingeführt.

„Da Mode das führende Segment im grenzüberschreitenden Online-Handel ist, bin ich unserem Marktforschungsteam für diese erste Ausgabe der Studie „Top 20 Fashion Retail Europe“ überaus dankbar. Sie macht den Online-Modehandel in Europa transparenter und fördert so den grenzüberschreitenden Handel in dieser Branche“, erklärt Carine Moitier, die Gründerin von CBCommerce.eu.

Cross-Border Commerce Europe ist das europäische Netzwerk und die Wissensplattform für E-Commerce- und Omnichannel-Akteure, die in mindestens drei Ländern in Europa vertreten sind. CBCommerce.eu bringt die verschiedenen Akteure miteinander in Kontakt. Ziel ist es, die Sichtbarkeit zu erhöhen, Wissen und Zahlen auszutauschen, Trends und Besonderheiten der einzelnen europäischen Länder zu entdecken. (sg)

Lesen Sie auch: Cross-Border E-Commerce: Umsätze erreichen 2021 über 170 Milliarden Euro

Aufmacherbild: ipopba – Adobe Stock


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