12.01.2023 – Kategorie: Logistik
Photovoltaik für Unternehmen: So sinnvoll sind Sie wirklich
Die Energiewende ist in der Logistik angekommen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Solaranlagen. Dass diese auch für Kommunen großes Potenzial bieten, wird bislang oft unterschätzt.
Mit Potenzialen ist das so eine Sache. Meist werden sie erst entdeckt, wenn der Handlungs- und Umsetzungsdruck groß ist. Seit Jahren beschäftigen der Klimawandel und die erforderliche Energiewende den Logistikimmobilienmarkt. Nun führt uns der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Preissteigerungen für Öl und Gas vor Augen, wie wichtig Energieautarkie und nachhaltig erzeugter Strom sind. Es ist dringend an der Zeit, die Alternativen der zukünftigen Stromversorgung nicht nur zu nutzen, sondern auch weiter auszubauen.
Solaranlagen als Säule der Energiewende
Ein Potenzial, das noch darauf wartet, in Gänze gehoben zu werden, steckt dabei auf den Dächern. Die ausgedehnten Dachflächen von Logistikhallen bieten sich an, tausende Paneele in der Sonne erstrahlen zu lassen, emissionsfreien Strom zu erzeugen und auf diese Weise die Energiewende voranzutreiben. Viele Eigentümer und auch Mieter haben das Potenzial bereits erkannt und ihre Hallendächer mit Photovoltaikanlagen (PV) ausgestattet. Dennoch fehlen bei dem Gros der Produktionsstätten und Lagerhallen Solaranlagen noch gänzlich oder sind recht klein dimensioniert.
Immerhin wurden im vergangenen Jahr bereits knapp neun Prozent des in Deutschland produzierten Stroms mit Sonne als Energiequelle erzeugt. Jedoch sind die Möglichkeiten von Photovoltaik für Unternehmen weitaus größer. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts vom Mai dieses Jahres wertet den Beitrag der Photovoltaik als unverzichtbar für die Energiewende und sieht insbesondere bei Industrie und Gewerbe erhebliche Ausbaumöglichkeiten für PV-Paneele. Hierfür braucht es aber dringend einheitliche, deutschlandweite Regelungen, um den derzeit herrschenden Flickenteppich zu schließen und die Wende voranzutreiben.
Photovoltaik für Unternehmen: Lohnende Investitionen
Für Eigentümer und Mieter einer Logistikimmobilie rentiert sich die Installation einer PV-Anlage auf dem Dach. Schon vor den gestiegenen Energiepreisen lag die Amortisationszeit bei etwa fünf bis sieben Jahren. Diese hat sich nun nochmals deutlich reduziert. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt: Für Mieter von Logistikhallen mit PV-Anlagen und weiteren energiesparenden Lösungen wie intelligente Lichtsteuerung oder Brauchwassernutzung kann sich die „zweite Miete“, also die Summe der Betriebskosten, erheblich reduzieren.
Energie auch für Kommunen
Der Sonnenstrom von Dächern der Gewerbe- und Logistikimmobilien hat nicht nur Vorteile für deren Eigentümer und Mieter. Die Logistik kann zu einer echten Säule der Energiewende und auch in puncto Nachhaltigkeit zu einer Versorgerbranche werden. Denn die überschüssige Energie kann in die kommunalen Netze eingespeist werden und somit schon bestehende Bedarfslücken schließen.
Doch dafür ist es notwendig, den Strom aus den PV-Anlagen mit großen Speichern zu puffern. Sind die technischen Voraussetzungen hierfür gegeben, können Logistikhallen mit PV-Flächen wie lokale Stromversorger agieren – was wiederum positive Auswirkungen auf das Image der Branche haben dürfte.
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Der Autor Kuno Neumeier ist CEO der Logivest Gruppe, Sprecher des Themenkreises Logistikimmobilien der BVL und Experte in der DIN Koordinierungsstelle Logistik (KoLo) – Fokusthema Lithium-Ionen-Batterien/Brandschutz.
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