Zwischen zittern und Zuversicht

Tech-Stack, Prozesse, Services: Der Onlinehandel sucht den Weg aus der Krise

Lieferengpässe, Umsatzeinbrüche, Insolvenzen – der Onlinehandel navigiert durch ein raues Konsumklima. Wer jetzt an den richtigen Stellschrauben dreht, kann aus der Krise gestärkt hervorgehen.

e-commerce Magazin 03/2023

e-commerce Magazin 03/2023

Liebe Leserin, lieber Leser,

Krisenmodus

Lieferengpässe, Umsatzeinbrüche, Insolvenzen – der Onlinehandel navigiert aktuell durch ein raues Konsumklima. Einige mussten in den vergangenen Monaten leider aufgeben. Die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs, signifikant gestiegene Kosten sowie die hohe Inflation und eine hohe Liquiditätsbindung im Warenlager infolge von Verzögerungen in den Lieferketten machen den Firmen neben den erheblichen Steigerungen bei Fracht- und Containerpreisen teilweise schwer zu schaffen.
Das Befinden zahlreicher Ecommerce-Unternemen pendelt irgendwo zwischen Zittern und Zuversicht. Dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevH) bietet sich derzeit in gespaltenes Bild: Laut dem bevh-Branchen­barometer meldet gut jeder zweite Teilnehmer der Befragung (50,9%) Umsätze, die negativ vom Plan abweichen. Immerhin liegt ein gutes Drittel (35,1%) besser als geplant. Wer jetzt an den richtigen Stellschrauben dreht, kann aus der Krise gestärkt hervorgehen, so die Empfehlung unserer Experten. Hebel für mehr und profitableres Geschäft gibt es ja.

Datenmanagement

Zum Beispiel durch Modern Data Stack: Die Erwartungen der Verbraucher sind höher als je zuvor. Saisonale Spitzen, neue Werbeaktionen, Auftragshochs und Auftragsflauten führen dazu, dass Einzelhändler und ihre Partner in der gesamten Lie­ferkette das gesamte Jahr über beispiellosen Änderungen der Nachfrage ausgesetzt sind. Sie müssen in der Lage sein, in Echtzeit zu reagieren und zu handeln, um mit den Auswirkungen von „Bursty Data“ fertig zu werden. Ohnehin: Der eigene Online-Shop und die eigene App, externe E-Commerce-Plattformen und Payment-Apps, Social-Media-Plattformen und E-Mails – ­E-Commerce-Unternehmen basieren naturgemäß auf Daten. Trotzdem nutzen viele nicht das ganze Potenzial. Das entfaltet sich erst durch die Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Quellen. Douglas, Westwing und Paul Hewitt zeigen, wie das geht und wie ihr Geschäft davon profitiert. Dazu kommen personalisierte Angebote in Stories, Feed & Co.: Für Händler ist Social Commerce als zusätzlicher Vertriebsweg reizvoll. Doch wer die Kanäle als separate Touchpoints neben Filiale und Webshop nutzt, stolpert alsbald über Datenchaos und Überverkäufe. Hier hilft nur, die neuen Shops als Omnichannel-Baustein ins Gesamtkonzept zu integrieren. 

Augmented Reality

Produkte vor dem Kauf erlebbar zu machen, war bis jetzt vor allem dem stationären Handel vorbehalten. Augmented Reality (AR) hat das geändert. Mit dieser Technologie und jedem handelsüblichen Smartphone kann die Realität, etwa der eigene Wohnraum, um virtuelle Inhalte erweitert („augmented“) werden. Also etwa um geplante Anschaffungen wie Accessoires oder Möbel. Die gewünschten Produkte können einfach, mobil und im Handumdrehen in jeder gewünschten Ausstattungsvariante ausgewählt und direkt vor Ort erlebt werden. Mit entsprechenden kreativen Optionen und den positiven Auswirkungen auf das Kaufverhalten. Wir stellen zwei Cases vor, die zeigen, wie das Kauffreude auf diese Weise angeregt werden kann. funktioniert.

Viel Spaß bei der Lektüre.
Herzlichst,

Heiner Sieger
Chefredakteur, e-commerce magazin

Themenhighlights

  • Social Commerce: Verlockung mit Risiko
  • Augmented Reality: Da kommt Kauffreude auf
  • Datenmanagement: Schnell frisst langsam
  • Onboarding: Liebe auf den ersten Blick
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