14.02.2022 – Kategorie: eCommerce
Retail-Trends: Daran kommt im Onlinehandel keiner mehr vorbei
Die Pandemie hat die Digitalisierung des Handels um Jahre beschleunigt. Für viele Händler war der Einstieg in den Onlinehandel ein großer Schritt. Auch deshalb will man wissen, welche Entwicklungen sich als langfristige Trends abzeichnen und was es für die kommenden Jahre zu beachten gilt.
Es gilt von alters her: Wer erfolgreich sein will, der sollte darauf achten, was sich gerade am Horizont tut. In Zeiten digitalisierter Dynamiken ist dies umso wichtiger – und wohl ganz besonders für den Onlinehandel. Jenseits von Spekulation und Kristallkugel vernunftgeleitet in die Zukunft zu blicken, erweist sich in dieser Branche als keine leichte Aufgabe, treffen hier doch technische, psychologische und soziale Einflussgrößen aufeinander. Hier hilft es, einen Schritt zurückzutreten und einen Blick auf Entwicklungen zu werfen, die ihre Wirkung großflächig entfalten – sogenannte Megatrends. Im Kontext mit diesen lassen sich bestimmte Entwicklungen besser verstehen und Prognosen über Retail-Trends werden möglich.
Der Treiber von E-Commerce
Der gesellschaftliche Wandel ist geprägt vom Prinzip der Vernetzung. Digitale Kommunikationstechnologien haben sämtliche Lebensbereiche durchdrungen und führen zu neuen Lebensstilen und Verhaltensmustern. Doch der Megatrend Konnektivität meint nicht nur technologische Neuerungen. Große Relevanz haben soziale Resonanzen. Menschliche Grundbedürfnisse rücken wieder stärker in den Fokus. Wer künftig erfolgreich online wirtschaften möchte, muss zunächst den Prozess der digitalen Transformation und des Online-Wirtschaftens ganzheitlich begreifen. Und das bedeutet: Nur im Kontext menschlicher Bedürfnisse ist technische Innovation sinnvoll anzuwenden.
Auf Seiten der Technik wird die Bedeutung von Automatisierung, dank KI und Machine Learning, weiter zunehmen und dabei immer mehr Bereiche verändern: von der Lagerhaltung über die Marketingautomatisierung bis zur Personalisierung des Einkaufserlebnisses. Es mag also lohnend sein, sich spätestens jetzt mit Lösungen vertraut zu machen, die ein entsprechendes Kundenverständnis und -engagement ermöglichen und damit zugleich die Vernetzung fördern. Wer sich bereits jetzt hierfür eine Basis aufbaut, muss künftig bei E-Commerce-Trends wie Social & Mobile Commerce und Omnichannel Marketing lediglich an der Feinjustierung arbeiten.
Retail-Trends: E-Commerce ist Teil der Ökologie-Lösung
Auch die Neo-Ökologie durchdringt immer mehr Lebensbereiche. Mit Großbewegungen wie Fridays for Future haben die ökologischen Apelle der Wissenschaft weite Schichten der Gesellschaft erreicht. Auch für den Onlinehandel hat dies starke Auswirkungen. Immer mehr Konsumenten wollen heute durch ihren Einkauf nachhaltiges Unternehmertum fördern und fordern daher ein Höchstmaß an Transparenz.
Aber wie kann der Onlinehandel nachhaltiger werden? Auch hier kommen KI-Lösungen ins Spiel. Mithilfe dieser kann man unter anderem die Nachfrage vorhersagen, indem das Kundenverhalten analysiert wird. So können Lagerbestände optimiert und Verschwendung reduziert werden.
„Schon heute zeigt sich eine große Verschiebung des Konsumverhaltens in Richtung Qualität. Für den elektronischen Handel impliziert dies weitere Anpassungen in vielerlei Hinsicht. Ich denke, dass die Kuratierung der Produkte eine sehr spannende Angelegenheit für den Onlinehandel sein wird“, prognostiziert Trendforscher Tristan Horx im Rahmen des smec Branchentreffs „The Future of E-Commerce“. „Ein optimiertes Kuratieren im Onlinehandel macht es möglich unter anderem die Rücksendequote zu reduzieren. Ökologisch auf jeden Fall ein wichtiger Meilenstein.“
Im digitalen Kontext kann Vertrauen ausschließlich über Transparenz erzeugt werden. Und gerade im Onlinehandel ist das alte Gut Vertrauen in den engsten Kreis der Erfolgsfaktoren gerückt. In diesem Zusammenhang rückt unweigerlich ein weiterer Megatrend in den Fokus des Interesses hinsichtlich Retail-Trends:
Big Data und Predictive Analytics als Sicherheiten des E-Commerce
Wann fühlt sich eine Kundin oder ein Kunde beim Online-Einkauf sicher? Und wie können Online-Händler für dieses Sicherheitsgefühl des Kunden ein Fundament aus Fakten schaffen?
Auf technischer Seite ist mindestens die Übertragung der Kundendaten abzusichern und gemäß DSGVO zu schützen. Die vom Gesetzgeber vorgegebene Anbieterkennzeichnung ist einzuhalten und Produkte sollten detailliert kuratiert werden. Auch die Option für Produktbewertung fördert den Aufbau von Vertrauen. Die Zahlung sollte sicher und bequem vonstattengehen und die Zustellung lückenlos verfolgbar sein. Die seit 2021 europaweit verpflichtende Zwei-Faktor-Authentifizierung bei Onlinezahlungen hat einen deutlichen Sicherheits- und Vertrauenszuwachs beschert. Gerade, da der Online-Einkauf immer wichtiger wird, muss künftig mehr denn je in ein lückenlos transparentes Kauferlebnis investiert werden, bei dem der Kunde auf Wunsch jederzeit auf einfache Weise die Kontrolle über seinen Kauf behält.
„Die DACH-Region gilt als sehr integer, sehr vertrauenswürdig. Darauf kann man aufbauen“, sieht Brian McBride, ehemaliger CEO von Amazon UK und Branchenkenner, als Potential der DACH Region.
Retail-Trends: Fazit
Als Händler fit für die Zukunft zu sein, ist heute eine anspruchsvolle Aufgabe. Es liegt auf der Hand, dass die Antworten auf aktuelle und künftige Anforderungen nur auf neuen und neuesten Technologien fußen können, die Big-Data-Analysen integrieren und daraus alltagstaugliche Lösungen schaffen, welche das Kundenerlebnis durch jede Phase des digitalen Kaufprozesses begleiten und in Echtzeit optimieren. Wer dies Schritt für Schritt zu beherrschen lernt, wird künftig als (Online-)Retailer erfolgreich sein.
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