24.05.2023 – Kategorie: Logistik
Retourenabwicklung bei D2C-Brands: Bei Rückgaben hört die Kundennähe auf
Eine neue Studie von parcelLab hat die Retourenabwicklung bei D2C-Brands untersucht. Demnach müssen Kunden, die Bestellungen bei D2C-Marken retournieren, häufig wochenlang auf die Rückerstattung warten. Demnach ist die Customer Experience bei Retouren stark verbesserungsfähig.
Kein Onlinehändler mag es, wenn Kunden Produkte wieder zurückschicken. Doch bei Markenherstellern und D2C-Brands scheinen sie im Geschäftsplan oftmals nicht vorgesehen zu sein. Das zumindest verdeutlichen die Ergebnisse der aktuellen Studie „D2C-Retouren“ von parcelLab. Der Anbieter für Versandkommunikations-Lösungen hat im ersten Quartal 2023 Testbestellungen bei je 50 Markenherstellern und D2C-Brands getätigt. Fazit: Die Customer Experience, die D2C-Marken ihren Kunden im Falle des Widerrufs bieten, ist deutlich schlechter als das Erlebnis der Retourenabwicklung bei den 100 größten deutschen Online-Shops.
So müssen Kunden von D2C-Brands bei mehr als der Hälfte der analysierten Unternehmen die Rücksendekosten selbst tragen. Bei den Corporate Brands wälzte immerhin nur jede fünfte die Gebühren für die Retoure auf ihre Kunden ab. Ein ähnliches Service-Gefälle zwischen Corporate- und D2C-Brands zeigt sich bei der Retourenabwicklung: 36 Prozent der D2C-Marken, aber nur zehn Prozent der Corporate Brands lassen ihre Kunden mit der Rücksendung von Bestellungen völlig allein und informieren weder in der Versandkommunikation noch im Paket darüber, was zu tun ist, wenn die Ware nicht gefällt.
Retouren: Angekommen heißt noch lange nicht erstattet
Haben die Verbraucher ihre Rücksendung auf den Weg gebracht, beginnt das große Warten – und Bangen: Hoffentlich geht die Retoure nicht verloren. Und wann wird die bereits bezahlte Rechnung zurückerstattet? Den Fragen und Sorgen ihrer Kunden können Online-Händler mit einer transparenten Kommunikation bei der Retourenabwicklung begegnen. Doch der Test zeigt: Auch hier gibt es noch Luft nach oben. So informieren nur 36 Prozent der Corporate- und immerhin zwei Drittel der D2C-Brands ihre Kunden darüber, dass sie den Rechnungsbetrag erstattet haben. Jede vierte D2C- und jede dritte Corporate Brand lässt ihre Kunden über den Bearbeitungsstand der Retoure den kompletten Prozess über im Unklaren.
Retourenabwicklung: Rückerstattung ist Glücksache
Überraschend war auch, wie lange die Rückerstattung der Bestellungen auf sich warten ließ. An dieser Stelle geht der Punkt eindeutig an die Corporate Brands: In 53 Prozent der Fälle dauerte die Rückzahlung maximal sieben Tage. Bei den D2C-Brands schafften das nur 34 Prozent. Stattdessen ließ uns jede fünfte D2C-Brand über 28 Tage auf die Rückerstattung warten. Und bei jeder zehnten Bestellung war die Rückerstattung bei Andruck der Studie nach mehreren Wochen noch immer nicht erfolgt.
„Ein gutes Einkaufserlebnis ist in Zeiten, in denen das Geld bei den Verbrauchern nicht so locker sitzt, noch wichtiger als sonst. Und zum Einkaufserlebnis gehört auch das Erlebnis nach dem Kauf. Eine kundenfreundliche Retourenabwicklung ist ein relevanter Faktor, der darüber entscheidet, ob ein Kunde ein zweites Mal bei einer Marke einkauft oder nicht“, kommentiert Anton Eder, Mitgründer von parcelLab.
parcelLab ist Anbieter von Post-Purchase-Software. Die Plattform von parcelLab verwandelt Daten, die an unterschiedlichen Stellen im Versandprozess anfallen, automatisiert in personalisierte, gebrandete Nachrichten. So können Marken den Paketversand zum echten Kundenerlebnis gestalten und so ihren Umsatz steigern. (sg)
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