17.07.2023 – Kategorie: eCommerce

Shopping-Identitäten: Sichere Beziehung zwischen Verbraucher und Anbietern aufbauen

Quelle: VideoFlow - Adobe Stock

Was passiert mit meinen Daten beim Onlineshopping? PIA econda und PIA UDG geben in dem Forschungsprojekt SDI4ECom gemeinsam mit dem Forschungszentrum Informatik und der Hochschule Offenburg den Kunden die Kontrolle über ihre Daten zurück und bieten ihnen die Möglichkeit, eigene Shopping-Identitäten aufzubauen.

Daten sind von unschätzbarem Wert für Unternehmen, insbesondere im E-Commerce. Eine individuelle Customer Experience und passende Produktempfehlungen erhöhen für Kunden den Spaß und Komfort beim Onlineshopping. Und steigern gleichzeitig die Relevanz der angezeigten Produkte. Sichere und selbstbestimmte Shopping-Identitäten wirken sich positiv auf die Conversion Rate und den Umsatz eines Unternehmens aus. Entsprechend wollen Unternehmen möglichst viele Daten über ihre Kunden sammeln. Sie müssen jedoch strenge Datenschutzrichtlinien einhalten, um die Privatsphäre von Verbraucher zu wahren. Obwohl strenge Datenschutzgesetze Verbraucher schützen sollen, haben sie dennoch keine richtige Kontrolle darüber, welche Daten von ihnen gesammelt und wie verwendet werden.

Shopping-Identitäten für ein personalisiertes Erlebnis

„Jeder Verbraucher möchte ein personalisiertes Shopping-Erlebnis, und jeder wäre auch bereit, seine Daten vertrauensvoll einem Shop oder anderen Dienstleister dafür zur Verfügung zu stellen. Aktuelle Cookie-Banner erfüllen diese Anforderung in keinster Weise. Im Interesse aller, der Kunden als auch der Shop-Betreiber, muss hier nachgebessert werden“, sagt Philipp Sorg, Geschäftsführer der PIA econda.

Das Projekt SDI4ECom setzt an diesem Problem an und entwickelt die Grundlagen für ein digitales Shopping-Profil, das auf sicheren, selbstbestimmten digitalen Identitäten aufbaut und europaweit eingesetzt werden kann. Verbraucher können selbstbestimmt über ihre Daten entscheiden. Unternehmen können hingegen einfacher relevante Daten über Kunden sammeln und nutzen, ohne gegen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen. So trägt das Projekt dazu bei, eine ausgewogene und transparente Beziehung zwischen Verbraucher und Unternehmen im E-Commerce zu schaffen, die auf Vertrauen, Datenschutz und Souveränität basiert.

Philipp Sorg ist Geschäftsführer der PIA econda. (Bild: PIA)

Self-Sovereign Identity und Wallets: Anwendung im E-Commerce

Im Zentrum des SDI4ECom-Projekts steht der Ansatz der Self-Sovereign Identity (SSI) zur Unterstützung von Shopping-Identitäten. SSI ermöglicht es Nutzer, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten und selbst zu bestimmen, welche Informationen sie mit Unternehmen teilen möchten. Wallets dienen dabei als persönliche Datenspeicher, mit denen Daten sicher und übersichtlich verwaltet werden können. Es entsteht eine Win-Win-Situation für Verbraucher und Unternehmen: Verbraucher können die Privatsphäre schützen, während Unternehmen gezielt Daten erhalten, die für personalisierte Angebote und verbesserte Kundenerlebnisse notwendig sind.

„Wenn es um Online-Shopping geht, haben Nutzer derzeit kaum die Möglichkeit, ihre Daten und Präferenzen einfach und gezielt freizugeben. Das Projekt SDI4ECom setzt mit der Implementierung von Selbstbestimmten Identitäten (SSI) einen bedeutsamen Meilenstein im E-Commerce. Es ermöglicht den Nutzer, ihre Daten und Präferenzen eigenständig zu verwalten, was individuelle Shopping-Erlebnisse ermöglicht und gleichzeitig die Privatsphäre schützt. SDI4ECom trägt somit maßgeblich zur Förderung einer sicheren und individualisierten Online-Shopping-Landschaft bei“, sagt Simone Braun, Professorin für E-Commerce an der Hochschule Offenburg.

Simone Braun ist Professorin für E-Commerce an der Hochschule Offenburg. (Bild: Hochschule Offenburg)

Mit Wallets die Shopping-Identitäten gestalten

Die im SDI4ECom-Projekt entwickelten Lösungen sollen speziell für den E-Commerce-Bereich eingesetzt werden. Mit Hilfe der Wallets können Verbraucher ihre Shopping-Identitäten selbst gestalten und bestimmen, welche Daten sie mit Onlineshops teilen. Dies führt zu einer stärkeren Personalisierung und verbesserten Kundenbindung, da Unternehmen gezielter auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden eingehen können. Gleichzeitig wird der Datenschutz gewahrt, da die Wallets den Nutzern die volle Kontrolle über ihre Daten ermöglichen.

Veränderung im Umgang mit Daten im E-Commerce

Das SDI4ECom-Projekt hat das Potenzial, den Umgang mit Daten im E-Commerce nachhaltig zu verändern und neue Standards für den Datenschutz und die Datensouveränität der Verbraucher zu setzen. Durch die Kombination von innovativen Technologien wie SSI und Wallets wird mit der Expertise der verschiedenen Projektpartner eine Lösung geschaffen, die sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher Vorteile bietet. Damit leistet das SDI4ECom-Projekt einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Zukunft des Online-Shoppings und der digitalen Welt insgesamt.

Das Projekt ist in verschiedene Phasen unterteilt, die es ermöglichen, die Entwicklung der selbstbestimmten Shopping-Identitäten Schritt für Schritt voranzutreiben. In jeder Phase werden Meilensteine erreicht, die dazu beitragen, dass das Projektziel einer verbesserten Customer Experience, einer höheren Conversion Rate und einer gesteigerten Zufriedenheit erreicht wird. Nach der erfolgreichen Implementierung der SDI4ECom-Lösung in den E-Commerce-Bereich könnten weitere Anwendungsfelder erschlossen werden. Das Konzept der selbstbestimmten Shopping-Identitäten hat das Potenzial, auch in anderen Branchen und Sektoren zum Einsatz zu kommen, in denen Datensouveränität und Datenschutz eine entscheidende Rolle spielen.

Customer Experience und Datenschutz zusammenbringen

Das SDI4ECom-Projekt will eine innovative Lösung bieten, die es ermöglicht, die Vorteile einer datengetriebenen Customer Experience im E-Commerce mit dem Bedürfnis nach Datenschutz und Datensouveränität in Einklang zu bringen. Durch die Nutzung von Wallets können Verbraucher selbst über ihre Daten bestimmen. Unternehmen hingegen erhalten gleichzeitig wertvolle Informationen für personalisierte Angebote. Für weitere Informationen oder Fragen zum SDI4ECom-Projekt stehen die beteiligten Projektpartner zur Verfügung.

Beteiligte Partner beim SDI4ECom-Projekt

Folgende Partner kooperieren bei dem Projekt SDI4ECom:

  • PIA econda stellt alsKonsortialführerin und Unternehmenspartnerin einen Teil ihrer Infrastruktur zur Verfügung, einschließlich der Customer Data Platform und Personalisierungs-Engine. Hauptaufgabe des Unternehmens ist es, notwendige Anpassungen an der Infrastruktur vorzunehmen. So lassen sich Wallets erfolgreich integrieren und effektive Empfehlungen generieren.
  • PIA UDG ist eine Full-Service Digitalagentur mit Expertise in den Bereichen User Experience, Content, Design und Accessibility. Gemeinsam mit der HSO und dem FZI wird die UDG ihr Knowhow in die Konzeption der Usability & User Experience der Wallet einbringen.
  • Hochschule Offenburg fokussiert sich auf Usability & User Experience (UUX) und bringt ihre Expertise und Kenntnisse im Bereich E-Commerce ein. Zu ihren Aufgaben gehören die Analyse von Nutzungskontexten, die Konzeption, Umsetzung und Evaluation der User Experience. Außerdem die Untersuchung der Effektivität verschiedener Gestaltungsoptionen zur Förderung nachhaltiger Kaufentscheidungen.
  • Forschungszentrum Informatik konzentriert sich auf die digitale Souveränität der verschiedenen Stakeholder, insbesondere der Verbraucher. Dazu werden verschiedene Gestaltungsoptionen hinsichtlich des Prozesses, der Datenstruktur und der Zugriffssteuerung verglichen. Das FZI entwickelt zudem prototypisch die Anbindung eines SSI-Wallets an das Backendsystem von econda für den E-Commerce-Anwendungsfall.

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