08.03.2023 – Kategorie: Technologie
Sichere Zahlungsmethode: So wird den Kunden der Onlinekauf erleichtert
Auch 2023 wird die Welt nicht stehen bleiben – nicht im Handel und erst recht nicht beim Payment. Trends und Innovationen, die wir für das kommende Jahr sehen, betreffen Sicherheit und Automatisierung, aber auch ein guter alter Bekannter stellt sich neu auf.
Scheme Tokens von Visa, Mastercard oder American Express sind kein neues Thema, doch werden sie 2023 breit im Markt ankommen. Händler speichern die Ersatzwerte für die sensiblen Kartendaten, so dass die Karte beim Login ins Kundenkonto sofort als sichere Zahlungsmethode zur Verfügung steht – ohne erneute Eingabe und sogar mit der Originalgrafik des physischen Exemplars zur besseren Wiedererkennung. Neben den sichtbaren Elementen tragen ein transaktionsindividuelles Kryptogramm und die starke Verschlüsselung erheblich zur Sicherheit bei der Kartenzahlung bei. Praktisch für die Kundinnen und Kunden ist hingegen, dass das Scheme Token auch über den Kartenablauf hinaus gültig bleibt, das Erneuern des Zahlungsmittels im Kundenkonto entfällt also künftig.
Sichere Zahlungsmethode: Neues Wallet für die Kreditkarte
Das Scheme Token ist auch die technische Basis für eine weitere Innovation, die im kommenden Jahr an Bedeutung gewinnen wird: Click-to-Pay. Dahinter verbirgt sich das neue Wallet der Kreditkartenunternehmen. Es basiert auf dem EMVCo-Standard Secure Remote Commerce (SRC) und ermöglicht es, Karten verschiedener Marken zu integrieren. Clever ist die eingebaute Geräteerkennung, die ab dem zweiten Einsatz die manuelle Anmeldung des Users ersetzt und die biometrische Authentifizierung durch das Gerät einbezieht. Computop hat erste Pilotkunden für VISA angebunden, zum Jahresbeginn kommt auch die Mastercard ins Wallet und weitere große E-Commerce-Händler führen Click-to-Pay ein. Das Logo mit dem stilisierten C und den dynamischen Pfeilen wird aber nicht nur zunehmend in Check-outs zu sehen sein, sondern sicher auch in Werbekampagnen von Banken und Kartenunternehmen, um für eine rasche Verbreitung zu sorgen. Gerade für Android-User, die ihre Kartendaten nicht dem Google-Universum anvertrauen möchten, ist das neue Wallet eine komfortable Option.
Kartenterminals aus der Cloud gesteuert
Nicht nur der E-Commerce glänzt 2023 mit Innovation. Auch der stationäre Handel muss sich im Licht von Inflation und Kaufzurückhaltung neu aufstellen – das Payment hilft dabei. Heutigen Kundenwünschen entsprechen und Flexibilität zeigen, das bedeutet beim Bezahlen: weg von der klassischen Kassenzone. Moderne POS-Terminals, die nicht mehr über veraltete Protokolle wie ZVT und OPI kabelgebunden „an der Kasse hängen“, nehmen 2023 Fahrt auf. Die Kartenleser der Zukunft werden direkt von der Zahlungsplattform über die Cloud gesteuert, bauen ihre Verbindung über LAN, WLAN oder SIM-Karte auf und sind damit überall verfügbar, wo eine Umsatzchance lauert. Die Zahlungsauslösung ist dabei nicht auf eine Kasse beschränkt, auch eine ERP-Software oder sogar eine Website kann die Card-Present-Transaktion starten.
Wo der Handel Kosten senken muss, helfen sinkende Gewerbemieten für Neuverträge meist wenig, es geht an den Personalaufwand. Automaten können eine Ergänzung oder sogar eine Alternative für bestimmte Sortimente sein, und auch sie wenden sich dem E-Commerce zu. Kontaktlose Kartenzahlung ist bei modernen Geräten ein Muss, auch werden sich die integrierten Terminals über die Cloud ansteuern und überwachen lassen. Die Kommunikation mit Bezahl-Apps stellt die nächste Stufe an Komfort dar, hier kommt der Klassiker Verkaufsautomat über das Smartphone in der Online-Welt an.
Sichere Zahlungsmethode: Der Weg in den Tankstellenshop wird seltener
Automaten im weiteren Sinne sind E-Ladestationen, die Zapfsäulen an der Tankstelle oder auch Parkbewirtschaftungssysteme. Hier erleben wir 2023 einen Wandel im Bezahlen: immer häufiger kann das Tanken aus dem Auto heraus bezahlt werden, über Apps wie Pace kommen sogar E-Commerce-Zahlarten wie giropay ins Spiel. Ein großes Thema ist auch In-Car-Payment, bei dem das Auto selbst zur sicheren Zahlungsmethode wird und fahrzeugbezogene (Sitzheizung, Leistungssteigerung) sowie externe (Streaming, Parken) Services abrechnet.
Smartphone: Zahlen und bezahlt werden
Die Pandemie hat Kundinnen und Kunden das kontaktlose Bezahlen gelehrt; manche von ihnen lassen das Portemonnaie gleich ganz zuhause und zahlen mit dem Smartphone. Doch auch für das Bezahltwerden sehen wir zunehmend Lösungen. Massenanbieter wie Apple oder PayPal setzen auf das Gerät mit eigenen Apps als Ersatz eines Kartenterminals – Zielgruppe kleine Händler. Die Phone POS-Technologie nutzt „PIN on glass“, um die PIN-Eingabe auf dem händlereigenen Smartphone sicher und PSD2-konform umzusetzen. Diese Lösungen müssen zertifiziert werden, die Hauptaufgabe wird aber beim Handel liegen: die Consumer zu überzeugen, dass die PIN trotzdem verborgen bleibt und nicht ausgelesen wird. Doch die Technologie eignet sich nicht nur für Boutiquen und Blumengeschäfte: auch Filialisten können mit dem Smartphone auf der Fläche kassieren, die Beratung noch enger mit dem Check-out verknüpfen oder Nachnahmezahlungen durch ihre Auslieferungsfahrer akzeptieren. Das Jahr 2023 wird hier mit Tausenden von Installationen in Pilotprojekten für Gastronomie und Handel starten.
Sichere Zahlungsmethode: Mit girocard online zahlen
Zurück im gegenwärtigen E-Commerce, lohnt sich 2023 noch einmal der Blick auf einen guten alten Bekannten: die girocard. Nachdem ihre Weiterentwicklung ins Digitale von den Banken über viele Jahre verschlafen wurde, kommt sie jetzt quasi im Rucksack in den Onlinehandel: in Verbindung mit Apple Pay, zumindest für Sparkassenkunden, die knapp die Hälfte aller Karteninhaber ausmachen. Die hohe Verbreitung der Karte sehen wir als gute Basis, um 2023 ein relevantes Wachstum an girocard-Umsätzen zu erleben, allerdings mit Start auf niedriger Grundlage. Bei Computop registrieren wir schon jetzt eine steigende Zahl an Onlineshops, die Apple Pay integrieren. Wenn die girocard dann zusätzlich noch in das giropay-Paket aufgenommen wird, bekommen nächstes Jahr auch Android-User eine Chance.
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Der Autor Ralf Gladis ist CEO und Gründer von Computop.
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