09.09.2019 – Kategorie: eCommerce

So vermeiden E-Commerce-Start-ups 10 häufige Fehler

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Wer selbst schon einmal einen Online-Shop betrieben hat, weiß, dass man anfangs nicht immer alles richtig macht. Doch E-Commerce-Startups können aus typischen Fehlern anderer lernen und so ihren Einstieg in das E-Commerce-Geschäft optimieren.

Wer selbst schon einmal einen Online-Shop betrieben hat, weiß, dass man anfangs nicht immer alles richtig macht. Doch E-Commerce Start-ups können aus typischen Fehlern anderer lernen und so ihren Einstieg in das E-Commerce-Geschäft optimieren.

1. E-Commerce Start-ups: Zu wenig Budget fürs Marketing

Eine Grundregel des stationären Handels lautet: Je stärker der Strom an Fußgängern, desto höher die Chance, dass viele Kunden den Laden bemerken und besuchen. Daher gilt es, einen möglichst attraktiven Laden in einer möglichst belebten Gegend zu eröffnen.

Das Internet ist die wohl belebteste Gegend überhaupt. Dieser Punkt also ist von vornherein erfüllt. Nun besteht der Fehler vieler E-Commerce-Start-ups, die sich im E-Commerce vielleicht noch nicht allzu gut auskennen und gerade erste Erfahrungen sammeln, im Umgang mit der Attraktivität des Shops. Auf diese wird nämlich nicht nur zu viel, sondern oftmals alleinig Wert gelegt. Das bedeutet: In die Web-Entwicklung und Optimierung des Online-Shops wird der Löwenanteil des Budgets gepumpt, sodass für andere Dinge nichts mehr übrigbleibt.

Das Marketing spielt im E-Commerce eine entscheidende Rolle. Während eine schöne Ladengestaltung, einladende Dekoration und zwei gut platzierte Werbeschilder im stationären Handel genügend Wirkung entfalten können, bedarf es im Onlinehandel etwas mehr. Mindestens so viel Geld, wie für die Shopentwicklung ausgegeben wurde, sollte daher ins Marketing fließen, denn die Konkurrenz im Netz ist in der Regel sehr groß.

2. E-Commerce Start-ups: Von der Mobilität der Fußgänger auf Internetnutzer schließen

Ein weiterer Fehler, den Startups nicht selten begehen: Sie unterschätzen die Mobilität der Online-Kunden und schließen mitunter von Konversionsraten von Fußgängern auf die von Internetnutzern. Ein fataler Fehler, bedenkt man, dass sich diese Konversionsraten doch immens unterscheiden und nicht vergleichen lassen.

Während Ladenbesucher mitunter in der Hälfte der Fälle, in denen sie ein stationäres Geschäft betreten, dort auch etwas kaufen, sieht es im Internet ganz anders aus. Dort können Konversionsraten von fünf Prozent oder sogar weniger vollkommen normal sein. Denn im Netz klickt es sich nun einmal innerhalb weniger Sekunden zum nächsten Shop. Im stationären Handel dagegen dauert es mitunter eine halbe Stunde oder sogar deutlich länger, bis das nächste Geschäft erreicht ist, das ähnliche Artikel im Angebot hat.

Wichtig ist also zu wissen, dass der Kaufprozess nicht gestört werden sollte. Die Konkurrenz muss durch ein maximal positives Kauferlebnis des Kunden ausgeschaltet werden. Das gilt gerade bei hart umkämpften Märkten.

3. E-Commerce Start-ups: Arbeit am Vertrauen von Kunden und Investoren vernachlässigen

Den Kaufprozess stört unter anderem auch ein intransparenter Shop. Kunden wollen wissen, wer hinter dem Shop steht, wie die Philosophie eines Shops ist und ob man ihm und dem dahinterstehenden Unternehmen vertrauen kann. Für dieses Vertrauen sorgen diverse Faktoren. Ein Impressum ist natürlich Voraussetzung, eine ausführliche Seite „Über uns“, in der über Unternehmen und Shop berichtet wird im Grunde auch. Und auch die Empfehlungen durch bereits bestehende Kunden können entscheidend für den Endverbraucher sein.

Immer wieder vergessen E-Commerce-Start-ups aber, sich etwa um Gütesiegel zu kümmern. Diese werten Shops und darin angebotene Produkte enorm auf. Vier Gütesiegel sind für das E-Commerce besonders relevant. Jedes Startup mit einem Online-Shop kann sich für die entsprechenden Zertifikate und Siegel bewerben. Es folgen umfangreiche Praxishilfen, mit denen der eigene Shop auf die bevorstehende Prüfung vorbereitet werden kann. Danach beginnt dann die Zertifizierung auf Grundlage von 100 Qualitätskriterien durch einen Wirtschaftsjuristen.

Ebenfalls sollte am Vertrauen potenzieller Kapitalgeber und anderer Unternehmen gearbeitet werden. Für E-Commerce-Start-ups ist das besonders relevant. Wichtige Schritte, die hier oftmals vergessen werden, sind etwa auch die Veranlassung einer prüferischen Durchsicht. Diese stellt keine normale, noch eine reduzierte Abschlussprüfung dar. Sie ist vielmehr eine kritische Würdigung des Abschlusses und gegebenenfalls des Lageberichts auf der Grundlage einer Plausibilitätsbeurteilung.

4. Fehlende Haptik im Onlineshop wird nicht berücksichtigt

Produkte im stationären Handel lassen sich befühlen, umdrehen und von allen Seiten betrachten und mitunter sogar beriechen. Kunden können sich somit ein viel besseres Bild von der Qualität der Ware machen. Kleidung kann außerdem direkt anprobiert werden, um zu schauen, ob ein Kauf überhaupt infrage kommt.

Im Onlineshop geht das alles nicht. Einzig und alleine die Bilder und die Beschreibung geben Auskunft über die angebotenen Produkte. Umso wichtiger ist es für E-Commerce-Start-ups, dass diese professionell und gut durchdacht vorhanden sind. Ein einziges Foto des Produkts reicht nicht aus. Bestenfalls sollte sich die Ware mit der Maus virtuell in 360-Grad-Ansichten begutachten lassen. Und auch Zoom-in Fotos sind zu empfehlen.

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Die Haptik der Produkte – einer der größten Unterschiede zwischem stationären und Online-Handel. Umso wichtiger sind gute Produktfotos und -beschreibungen.

Die Produktbeschreibung wiederum darf kein Detail aussparen. Fragen etwa, welche Batterien ein Produkt benötigt oder welche genauen Maße ein Kleidungsstück hat, sollten durch die Beschreibung beantwortet werden. Denn Konsumenten entscheiden sich in der Regel für den Shop, bei dem sie alle benötigten Informationen finden.

5. E-Commerce Start-ups: Mangel an der Optimierung für mobile Endgeräte

Man mag es kaum glauben, aber selbst heute noch vernachlässigen etliche junge Unternehmen, die ins E-Commerce starten die Optimierung ihres Shops für mobile Endgeräte. Die Website wird am Computer gebaut und dann auch oftmals nur für diesen optimiert.

Dabei wird übers Smartphone und Tablet heute viel häufiger eingekauft als über den PC. Schon 2016 schreib der Bitkom e. V., dass aus Online-Shopping Mobile-Shopping wird: „Benutzer- und bedienungsfreundliche Apps, die auf die jeweiligen Endgeräte angepasst sind, gehören zur Grundausstattung eines erfolgreichen Online-Shops.“ Schon knapp sieben von zehn Mobile-Shoppenden (68 Prozent) haben 2016 Apps auf ihrem Smartphone zum Einkauf genutzt. Es gilt also, unter anderem auf responsive Designs, übersichtliche Menüs und eine Bedienung, die auch auf den Finger-Touch ausgerichtet ist, zu achten.

6. Onlineshop wird nicht Suchmaschinen-optimiert

Durchaus eine mitunter lästige, aber nicht gerade unwichtige Aufgabe: Der Onlineshop muss suchmaschinenoptimiert werden, damit potenzielle Kunden ihn in den diversen Suchmaschinen – allen voran natürlich Google – auch finden können. Praktisch ist, dass E-Commerce-Start-ups die Suchmaschinenoptimierung guten Gewissens outsourcen können. Externe Unternehmen kümmern sich dann um Keywords, interne und externe Verlinkungen, Ladezeiten, optimierte Bilder, URL-Strukturen, Sitemaps, Meta-Beschreibungen, Title-Tags und vieles mehr.

7. E-Commerce Start-ups: Zu viel Zeitaufwand für diverse Gadgets

Marketing ist, wie gesagt wichtig, sollte aber auch richtig betrieben werden. Da viele E-Commerce-Start-ups, die sich dem Marketing zuwenden, alle Optionen ausschöpfen möchten, legen sie sich nicht selten etliche neue, vermeintlich bahnbrechende Techniken zu und probieren unzählige Features aus. Besser ist es aber, sich gerade am Anfang auf altbewährte Methoden, wie die Suche, das E-Mail-Marketing und die die Usability des Onlineshops zu konzentrieren. Denn hier ist das Verhältnis von Aufwand und Nutzen für gewöhnlich deutlich besser.

8. Konkurrenz aus den Augen verlieren

Ist der Onlineshop erst einmal aufgebaut und ins Rollen gekommen, tendieren gerade unerfahrenere Unternehmen dazu, die Konkurrenz zu ignorieren und aus den Augen zu verlieren. Das sollte nie passieren, denn fast tägliche streben neue Akteure ins Feld, die mitunter eine starke Konkurrenz werden könnten. Die Anzahl dieser Konkurrenten wächst mit zunehmender Bedeutung des E-Commerce stetig. Marktanalysen und die Arbeit an Alleinstellungsmerkmalen sollten also stetig vorgenommen werden.

9. E-Commerce Start-ups: Zu geringe Auswahl an Zahlungsmöglichkeiten

Die bereits angesprochene Konversionsrate lässt sich oftmals auch alleine schon durch zusätzliche Zahlungsalternativen zu den bestehenden Zahlungsmöglichkeiten erhöhen. Viele E-Commerce-Start-ups bieten in ihrem Onlineshop nur Zahlung per Rechnung, PayPal oder Lastschrift an. Zwar stellen diese auch die drei am häufigsten genutzten Zahlungsarten dar, es gibt aber noch einige weitere Alternativen, die nicht zu missachten sind. So etwa die Zahlung mit Kreditkarte, per Vorkasse, in Raten, per Sofortüberweisung oder Nachnahme. Je mehr Alternativen angeboten werden, desto besser.

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Die Bezahlung per Kreditkarte sollte eigentlich zum Standard im E-Commerce gehören. Das ist allerdings zu ungunsten vieler Shopbetreiber nicht immer der Fall.

Übrigens sollte jeder Shopbetreiber die Informationen, die über einen Kunden schon bestehen immer nutzen, um Käufern unnötige Mehrfachabfragen zu ersparen. In Kombination mit simplen und übersichtlich gestalteten Formularen beschleunigt das den Prozess, bis der Kunde endlich sein Produkt bestellt hat.

10. Endlose Optimierungen am Onlineshop

Es ist wichtig, den Onlineshop aktuell zu halten und optisch aufzubereiten. Allerdings sollte auch nicht ständig daran herumgearbeitet werden, sodass der Shop zur ewigen Baustelle wird. Die Möglichkeiten, einem Shop dauerhaft zu optimieren sind zahlreich und verlocken zu etlichen Experimenten. Allerdings sollten Prioritäten gesetzt werden, damit auch andere wichtige Dinge nicht ins Hintertreffen geraten. Außerdem erleichtert es Kunden, die wiederkehren, sich zurechtzufinden und sich mit einem Design und der Bedienbarkeit des Shops vertraut zu machen. (sg)

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