21.06.2022 – Kategorie: eCommerce
Social Commerce: Mehr als nur eine Chance für den Online-Handel?
Die Umsätze im Online-Handel wachsen stetig, und Wege, Zielgruppen zu erreichen werden immer kreativer – Social Media ist einer davon.
Social Commerce: Über Influencer-Marketing erreichen Marken potenzielle Kunden und können basierend auf deren Interessen neue Produkte vorstellen. Im Jahr 2020 verdienten Influencer in der DACH-Region laut Statista fast eine Milliarde Euro. Das zeigt, wie hoch Marken den Wert sozialer Medien für die Bewerbung ihrer Produkte einschätzen. Viele Marken nutzen Social Media aber auch, um ihre Produktkataloge vorzustellen und zu bewerben.Social Media bietet die Möglichkeit, über klassisches Marketing hinaus die Umsätze zu steigern.
Customer Journey von A bis Z
Seit neuestem bieten viele Plattformen deshalb eigene Shopping-Features an, die neue Chancen für den Onlinehandel bedeuten. Mit Social Commerce können Marken die komplette Customer Journey innerhalb einer Plattform abwickeln. Von der ersten Inspiration bis hin zum Kauf eines Produkts geschieht alles in ein und derselben Plattform.
Das Beratungsunternehmen Accenture geht davon aus, dass Social-Commerce bis 2025 auf die dreifache Größe anwachsen wird. Besonders im chinesischen und indischen Markt ist der Trend des Social Commerce schon längst angekommen. Der deutschsprachige Markt hinkt zwar noch etwas hinterher. Dass sich Social Commerce durchsetzen wird, ist jedoch sehr wahrscheinlich. 64 Prozent der Händler glauben laut einer Studie von Bazaarvoice, dass sich Social Commerce in den nächsten drei Jahren weiter etablieren wird.
Social Commerce bietet neue Vorteile
Ein Großteil der E-Commerce-Kunden ist auch auf Social Media unterwegs. Direkte Werbung und die Integration der Produkte in die Social Media-Plattformen bietet Marken deshalb die Möglichkeit, sie direkt zu Beginn ihrer Customer Journey zu erreichen und den kompletten Kaufprozess in einer Plattform abzuwickeln. Menschen können in den sozialen Medien Inspiration sammeln und Produkte, die ihnen gefallen, direkt und ohne Umwege kaufen. Das gibt Social Commerce einen Vorteil, den der klassische Online-Handel nicht bieten kann.
Bessere Customer-Experience
Social Media macht Spaß. Viele User nutzen soziale Medien zu Unterhaltungszwecken. Deshalb eignen sich Plattformen wie Instagram, Facebook, Pinterest und Co. besonders dafür, potenzielle Kunden zu erreichen. Sobald User direkt in ihrer Social Media Umgebung einen Kauf tätigen und den Kaufprozess verkürzen können, steigert das die Wahrscheinlichkeit von Impulskäufen. Das wiederum erhöht den Umsatz von Unternehmen.
In den USA können Kunden bereits den kompletten Kaufprozess bis hin zum Bezahlvorgang direkt in einer App abwickeln. In Deutschland müssen sie noch auf externe Websites umgeleitet werden, um den Prozess abzuschließen. Sobald dieser Prozess optimiert ist, wird sich Social Commerce auch in Deutschland weiter etablieren.
Große Bühne, kleine Marken
Social Commerce bietet auch kleineren Marken die Möglichkeit, Produkte zu bewerben und zu verkaufen, ohne von großen Markplatz-Anbietern abhängig zu sein. In einer Umfrage gaben 59 Prozent der Befragten an, dass Social Media ihnen dabei hilft, bei kleinen Unternehmen zu kaufen als andere Plattformen, wie zum Beispiel Online-Marktplätze. 44 Prozent sagten, dass sie eine ihnen unbekannte Marke eher kaufen, wenn sie diese über soziale Medien entdecken. Social Commerce gibt kleinen Unternehmen damit die Chance, sich Stück für Stück zu etablieren.
Mögliche Fallstricke des Social Commerce
Accenture zufolge werden besonders Mode, Unterhaltungselektronik, und Heimtextilien über soziale Medien erfolgreich verkauft, da das die Themen sind, für die sich die User am meisten begeistern können.
Social Commerce liefert neben seinem Chancen-Reichtum auch Fallen, in die Marken und Online-Händler tappen können. GetApp hat dazu eine Umfrage durchgeführt mit Interessanten Ergebnissen. Ein Großteil der Käufer hat Bedenken, soziale Medien für das Online-Shopping zu benutzen. Viele Nutzer möchten nicht, dass die Anbieter über ihr Shoppingverhalten Bescheid wissen. Die User fühlen sich deshalb oft verunsichert und vertrauen den Shopping-Plattformen in den Apps nicht.
Verbraucher betrachten die neue Art des Shoppings noch mit Argwohn. 46 Prozent der Befragten, die über Social Media etwas bestellt hatten, wurden bereits Opfer von Betrug. Entweder wurden ihnen die falschen Produkte gesendet oder die Bestellung kam nicht an. Rund die Hälfte der Befragten hat deshalb Angst vor unseriösen Händlern im Social Commerce. Ein weiteres Problem ist, dass Marken oft Schwierigkeiten haben, ihre Produktkataloge in die sozialen Medien zu integrieren und diese an den aktuellen Lagerbestand anzupassen. Schlecht gepflegte Produktfeeds können zu Lieferschwierigkeiten und schlechten Kundenerfahrungen führen. Unvollständige Produktdaten können bei Kunden falsche Erwartungen schüren und zu Enttäuschungen führen. Viele Probleme des Social Media Shoppings liegen in mangelhafter Organisation begründet.
Die Lösung ist Feed-Management
Sobald sich der Social Commerce weiter etabliert, werden seriöse Verkäufer den Markt gestalten. Mittlerweile gibt es Anbieter, die Online-Shops erfolgreich in soziale Medien integrieren. Ihre Tools helfen dabei, Feeds zu generieren, die den Anforderungen der Social Media Merchant Center entsprechen und die Produkte gewinnbringend in den Timelines der Kunden platzieren. Marken, die jetzt auf den Zug aufspringen, haben die Chance, sich schon früh als erfolgreiche Seller im Social Commerce zu positionieren.
Der Autor Tom Maier ist als Head of New Business DACH verantwortlich für sämtliche Geschäftstätigkeiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei Channable.
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