04.07.2022 – Kategorie: Marketing

Social Commerce und Shoppable Media: Wie Händler mehr Wachstum erzielen

Verbraucher haben heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, online einzukaufen. Da ist es für Online-Händler kein leichtes Unterfangen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Wie Social Commerce dabei helfen kann.

Wer die Wahl hat, hat bekanntlich die Qual. Das gilt auch für Online-Käufer. Denn sie haben heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, um gewünschte Produkte zu recherchieren und zu kaufen. Sich in diesem Umfeld von der Konkurrenz abzuheben, kann für Online-Verkäufer schwierig sein. Doch Shoppable Media und Social Commerce – beides noch relativ wenig genutzte Technologien – können dabei helfen. Nicht zuletzt aufgrund der Fülle an Daten, die sie bereitstellen. Dieser Beitrag zeigt, wie Online-Händler mithilfe dieser Ansätze ihre Beziehungen zu Einzelhändlern neu gestalten, neue Kaufgewohnheiten zu ihrem Vorteil nutzen und ihren Umsatz steigern können.

Verbraucher bei der Stange halten

Die Aufmerksamkeitsspanne der Verbraucher ist kurz und Meldungen, dass ein Produkt nicht vorrätig ist, führen dazu, dass sie den Warenkorb verlassen. Eine 2021 von ChannelAdvisor und Dynata durchgeführte Studie bestätigt dies: 75 Prozent der befragten deutschen Konsumenten gaben an, dass sie lieber bei einem Mitbewerber kaufen würden, als auf Nachschub zu warten. Da Markentreue und Geduld der Verbraucher auf einem Tiefpunkt angelangt sind, bietet Shoppable Media und Social Commerce einen Ausweg.

Social Commerce
Eine Studie von ChannelAdvisor hat untersucht, auf welchen Plattformen Verbraucher ihre Produktrecherche beginnen. (Grafik: ChannelAdvisor)

Marken können dank Shoppable Media automatisch auf Ersatzprodukte, Produkt-Bundles oder sogar andere Einzelhändler verweisen, statt anzuzeigen, dass ein Produkt nicht mehr vorrätig ist. Sucht ein Online-Käufer beispielsweise nach einem Parfüm, kann es passieren, dass der 50-ml-Flakon vergriffen ist. Anstatt diesen Umsatz an eine andere Marke zu verlieren, kann eine Anzeige den Kunden zu einem Einzelhändler leiten, der das Produkt vorrätig hat, oder zu einer Produktvariante, wie zum Beispiel einem größeren Flakon.

Die Technologie ist auch in der Lage, Interstitial-Anzeigen zu verwenden. Obwohl diese bereits seit einiger Zeit im Bereich der digitalen Werbung eingesetzt werden, eröffnet ihre Integration in Shoppable Media neue Möglichkeiten. Das Schöne daran: Einfach gestaltete Interstitial-Anzeigen lassen sich fast überall im Internet platzieren. Mit einer auffälligen Anzeige und einem dynamischen Link wird Kunden gezeigt, wo sie Produkte kaufen können, bevor sie das Interesse verlieren.

Social Commerce: Beziehungen zu Einzelhändlern neu gestalten

Die von Shoppable-Media-Kampagnen gelieferten Daten sind äußerst wertvoll und helfen Marken dabei, ihre Beziehungen zu Einzelhändlern neu zu gestalten. Ausgestattet mit diesen neuen Erkenntnissen können Online-Händler jeder Größe gezielt mit Partnern neu verhandeln; besser einschätzen, welche Produkte in welchem Shop verkauft werden sollen; und sie wissen, wo Online-Kunden am ehesten konvertieren.

Die Technologie ist aber auch für den Kunden nützlich. Denn Verkäufer können eine Auswahl an Online-Händlern festlegen, die angezeigt werden, wenn Kunden auf eine Anzeige klicken. Der Käufer ist damit in der Lage, unter diesen Optionen einen von ihm bevorzugten Online-Shop oder Marktplatz auszuwählen. Marken ermöglicht diese Funktionalität eine stärkere Verhandlungsposition gegenüber bestimmten Einzelhändlern. Sie ist besonders nützlich für kleine Unternehmen, die meist nicht über die Verhandlungsmacht ihrer größeren, etablierten Konkurrenten verfügen.

Social Commerce und Media einkaufsfähig machen

Statistiken zeigen, dass deutsche Verbraucher durchschnittlich eine Stunde und 29 Minuten pro Tag in den sozialen Medien verbringen. Laut einer Studie von YouGov haben 42 Prozent der Deutschen schon einmal über soziale Medien ein Produkt gekauft oder können sich vorstellen, dies zu tun. Da sich immer mehr Nutzer Plattformen wie TikTok anschließen, ist das Potential enorm. Social Commerce ist in China bereits ein riesiger Markt und wächst in den USA. Deutschland holt auf und Online-Händler sollten diese Chance nutzen. Doch wie schlägt man aus diesem Wachstum am besten Kapital?

Ein weit verbreiteter Irrglaube in der Branche ist, dass Shoppable Media und Social Commerce dasselbe sind. Social Commerce ist jedoch ein Element von Shoppable Media. Der Unterschied liegt in der Funktionalität, die es Werbetreibenden ermöglicht, soziale Medien einkaufsfähig zu machen. Genauso wie sich dynamische Links und Interstitial-Anzeigen über Webseiten hinweg verwenden lassen, können sie auch auf sozialen Medien wie Instagram oder TikTok eingesetzt werden, damit mehr Kunden Produkte sehen und kaufen, ohne die Anwendung zu verlassen.

Da Social Commerce weiter zunimmt, wird es für den Erfolg entscheidend sein, Kaufgewohnheiten zu verstehen. Und zu wissen, wie viel Zeit Konsumenten online verbringen und nach welchen Produkten sie suchen. Beide Technologien bieten eine Fülle von Informationen, und wer sie am effektivsten nutzt, wird in den kommenden Jahren zu den großen Direct-to-Consumer-(D2C)-Akteuren gehören.

Was kommt nach Social Commerce?

In den nächsten zwölf Monaten erwarten die Experten von ChannelAdvisor, dass mehr Marken und Verbraucher Shoppable Media nutzen werden. Im gesamten Netzwerk des e-Commerce-Spezialisten lässt sich erkennen, dass Marken und Händler zur Verfügung stehende Funktionalität und Einblicke nutzen, um ihre Vertriebskanäle zu diversifizieren, Umsätze zu steigern und Kunden zu binden. (sg)

Lesen Sie auch: Social Commerce: Mehr als nur eine Chance für den Online-Handel?

Aufmacherbild: onephoto – Adobe Stock


Teilen Sie die Meldung „Social Commerce und Shoppable Media: Wie Händler mehr Wachstum erzielen“ mit Ihren Kontakten:


Scroll to Top