28.10.2021 – Kategorie: IT

Supply Chain Management: Aufwärtstrend bei der Digitalisierung

LieferketteQuelle: Michal Chmurski/Shutterstock

Die Absicherung von effizienten Lieferketten durch Digitalisierungsmaßnahmen gehört nicht zuletzt wegen der Pandemie zu den aktuellen Herausforderungen des Supply Chain Managements, wie eine neue Studie von Inform zeigt.

In der neuen Studie „Trendreport für das Supply Chain Management 2021 – SCM digital denken: Krisensicher dank beschleunigter Digitalisierung?“ von Inform wird untersucht, ob die Pandemie sich als Katalysator positiv auf Digitalisierungsprojekte in der Wirtschaft ausgewirkt hat. Ist die Digitalisierung im Supply Chain Management tatsächlich vorangeschritten? Mit welchen Digitalisierungsmaßnahmen befassen sich die Teilnehmenden in der Praxis? Die Studie vermittelt außerdem ein Stimmungsbild zu aktuellen Hindernissen solcher Projekte. Zudem gibt sie einen Überblick darüber, welchen Technologien sich die Verantwortlichen in SCM und Logistik sich konkret zuwenden.

„Neben allgemeinen Kostensenkungen treibt ein gesteigertes Bedürfnis nach Krisenfestigkeit und Resilienz Digitalisierungsvorhaben voran. Das ist gut, so lange damit auch die Bereitschaft einhergeht, Geschäftsmodelle und Prozesse neu zu überdenken, anstatt nur Althergebrachtes absichern zu wollen. Können die Unternehmen aus ihren Daten wirklich Mehrwert schöpfen und sich daran anpassen? Das wird entscheidend sein“, erläutert Stefan Witwicki, Bereichsleiter Inventory & Supply Chain bei Inform.

Supply Chain Management
Die wichtigsten Einsatzfelder bei der Digitalisierung von Supply Chain Management. (Grafiken: Inform)

Aktuelle Trends im Supply Chain Management

Die wichtigsten Ergebnisse des Trendreports von Inform im Überblick:

Resilienz: Die meisten Befragten (93 Prozent) halten die Digitalisierung ihres Supply Chain Managements (SCM) für entscheidend, um in kommenden Krisen resilienter aufgestellt zu sein. Ebenso misst ein Großteil (86 Prozent) der Unternehmen der Digitalisierung des SCM eine hohe oder sehr hohe Relevanz bei. Bei über der Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) hat die Pandemie Digitalisierungsvorhaben beschleunigt.

Digitalisierung im Supply Chain Management: Je 81 Prozent der Befragten haben im Bestandsmanagement und in der Lagerverwaltung konkrete Digitalisierungsprojekte angestoßen oder planen sie. Am häufigsten begonnen wurden Projekte im Bestandsmanagement (60 Prozent), in der Lagerverwaltung (54 Prozent) sowie in der Produktionsplanung und -steuerung (45 Prozent). Am häufigsten geplant sind Projekte im Lieferantenmanagement (39 Prozent), zur Nachhaltigkeit im SCM (34 Prozent) sowie Supply Chain Risk Management (33 Prozent).

Supply Chain Management

Know-how im Supply Chain Management: Immerhin ein Drittel (34 Prozent) der Befragten fühlt sich in diesem Bereich über den Stand der Technik und über Anwendungsmöglichkeiten gut informiert. Dennoch wünschen sich viele Befragte Unterstützung bei konkreten Anwendungsfällen (35 Prozent) oder fühlen sich gar schlecht informiert (23 Prozent). Am häufigsten informieren sich die Befragten über Internetrecherche (73 Prozent), Fachzeitschriften (42 Prozent) oder ihr eigenes, überwiegend internes berufliches Netzwerk (32 Prozent).

Einsatz von künstlicher Intelligenz bei Logistik- oder SCM-Prozessen

Künstliche Intelligenz: Nur ein Viertel (25 Prozent) der Befragten nutzt oder implementiert aktuell schon KI in Logistik- oder SCM-Prozesse. Dennoch sehen die meisten Unternehmen, die noch nicht so weit sind, akuten (28 Prozent) oder künftigen (57 Prozent) Handlungsbedarf. Insgesamt glauben fast alle Befragten (92 Prozent), dass wer heute in KI investiert, in fünf Jahren besser oder deutlich besser am Markt positioniert sein wird. Als die drei wichtigsten Anwendungsgebiete von KI für Logistik und Supply Chain Management gelten Absatzplanung und Bedarfsprognosen (56 Prozent). Außerdem Bestellabwicklung und -verfolgung (44 Prozent) und die Produktionsoptimierung (34 Prozent).

Supply Chain Management

Hindernisse beim Supply Chain Management: Die Unternehmen, die KI in SCM und Logistik noch nicht nutzen, geben als Gründe hierfür Zeitmangel (62 Prozent), fehlendes Know-how (52 Prozent) und eine mangelhafte IT-Infrastruktur (46 Prozent) an.

„Auch wenn wir hinsichtlich KI-Lösungen in Logistik und SCM insgesamt wahrscheinlich noch am Anfang stehen, zeigen die folgenden Studienergebnisse doch, dass die Befragten schon mehrheitlich einen klaren Nutzen in deren Einsatz sehe. Positiv gefasst, ist die Bereitschaft der Unternehmen für Digitalisierungs- und KI-Projekte durchaus vorhanden, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen. Die großen Potenziale von KI in der Supply Chain warten noch auf ihre Entdeckung. Aber wer jetzt nicht investiert, ist spätestens in fünf Jahren abgehangen“, so Witwicki.

Inform
Stefan Witwicki ist Bereichsleiter Inventory & Supply Chain bei Inform. (Bild: Inform)

Zur Methodik der Studie

Für die Studie „Trendreport für das Supply Chain Management 2021 – SCM digital denken: Krisensicher dank beschleunigter Digitalisierung?“ von Inform wurden 190 Fach- und Führungskräfte befragt, überwiegend aus Logistik und Supply Chain Management. Über zwei Drittel (67 Prozent) der TeilnehmerInnen arbeiten für produzierende Branchen. Darunter sind Automobil und Zulieferer, Chemie und Pharma, Konsumgüter, Lebensmittel, Maschinen- und Anlagenbau, Elektronik oder Metall. 23 Prozent vertreten Einzel- und Großhändler, die übrigen Logistikdienstleister und sonstige Branchen. Die befragten Unternehmen haben zu 95 Prozent ihren Sitz in DACH, 5 Prozent weltweit. Sie beschäftigen bis zu 250 (24 Prozent), 251–500 (17 Prozent), 501–1.000 Mitarbeiter (15 Prozent), 1.001–5.000 Mitarbeiter (16 Prozent), 5.001–10.000 (10 Prozent) oder mehr als 10.000 Mitarbeiter (15 Prozent).

Die Inform GmbH entwickelt Software zur Optimierung von Geschäftsprozessen mittels Digital Decision Making auf Basis von künstlicher Intelligenz und Operations Research. Diese ergänzt die klassischen IT-Systeme und steigert die Wirtschaftlichkeit und Resilienz vieler Unternehmen. Während datenverwaltende Software nur Informationen bereitstellt, können die Systeme von Inform in Sekundenschnelle große Datenmengen analysieren. Außerdem können sie zahlreiche Entscheidungsvarianten durchkalkulieren und die bestmögliche Lösung dem Anwender zur Umsetzung vorschlagen. (sg)

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