02.11.2022 – Kategorie: eCommerce

Tokenisierung im E-Commerce: So steigt die Kundenzufriedenheit

TokenisierungQuelle: mtmphoto – stock.adobe.com

Netzwerk-Tokenisierung erleichtert das Online-Payment für alle Beteiligten. Davon profitieren die Händlerumsätze genauso wie die Kundenzufriedenheit und die Sicherheit der Zahlungsprozesse.

Tokenisierung sorgt für Wandel: E-Commerce erlebt einen ungeheuren Boom. In diesem Jahr sollen Online-Transaktionen erstmals die Grenze von 20 Prozent der Einzelhandelskäufe überschreiten. Aber es könnten noch mehr sein, wenn es nicht drei limitierende Faktoren gäbe: die hohen Kaufabbruchquoten, die Betrugsraten und die abge­lehnten Online-Transaktionen. Wenn Kunden ihre Bestellung während des Bezahlvorgangs abbrechen, gehen für Händler enorme Umsatzvolumen verloren. Besonders ärgerlich ist das Phänomen der False Positives, bei dem hinterlegte Karten fälschlicherweise nicht akzeptiert werden. Die Gründe dafür sind vielfältig: vermeintlich verdächtige Käufe, abweichende Lieferadressen oder auffällige IP-Adressen.

Tokenisierung zur Verbesserung des Shopping-Erlebnisses

Die Netzwerk-Tokenisierung beseitigt eine ganze Reihe von Schwachpunkten im digitalen Payment-Ökosystem. Durch die Scheme-Tokenisierung entsteht ein einheitlicher, globaler Standard, das Lifecycle-Management von Karten wird vereinfacht (wie zum Beispiel die Erneuerung von abgelaufenen Karten) und die Kunden haben die Möglichkeit, die visuelle Darstellung ihrer Karte vor Transak­tionsabschluss zu sehen. Ein Token ersetzt als eindeutige digitale Kennung vertrauliche Daten, wie etwa Kartendetails. Er hat keinen eigenen Wert und ist deshalb unbrauchbar, wenn er kompromittiert wird. Bei der Tokenisierung durchlaufen alle Payment-Transaktionen sechs einfache Schritte:

Nach der Eingabe der Zahlungsdaten fordert der Payment Service Provider (PSP) des Händlers einen Netzwerk-Token vom Kartensystem an und das Karten-Scheme teilt die Informationen mit dem Kartenaussteller. Das Kartensystem ersetzt die Zahlungsinformationen mit dem Netzwerk-Token, sendet diesen anschließend an den PSP des Händlers und die Zahlung wird über den Netzwerk-Token abgewickelt. Dabei handelt es sich um einen nahezu verzögerungsfreien automatischen Prozess, der sicheres und zugleich komfortables Online-Shopping gewährleistet.

Tokenisierung hilft allen

Von der Netzwerk-Tokenisierung profi­tieren alle Beteiligten im Payment-Ökosystem. Verbraucherinnen und Verbraucher bekommen eine visuelle Darstellung ihrer Karte auf den Zahlungsseiten der Händler sobald ein Token erstellt wurde. Das schafft Vertrauen und verringert die Abbruchraten. Ist einmal ein Account erstellt und die hinterlegte Karte abge­laufen, kann der Token zudem automatisch durch einen neuen ersetzt werden. Kunden erleben so seltener abgelehnte Transaktionen, wenn die Karte abgelaufen ist oder neu ausgestellt werden muss. Für die Händler werden die Zahlungs­informationen automatisch aktualisiert und erleichtern somit einen reibungs­losen Zahlungsprozess. Die Umsatzvolumen steigen dadurch genauso wie die Kundenzufriedenheit. Zudem wird das Risiko von Betrug und Datenschutzverletzungen verringert. Und den Payment Service Providern verhilft die Netzwerk-Tokenisierung zu höheren Händlerautorisierungsraten und Einnahmen.

Token sind die Zukunft

Große Händler und internationale Gateways sehen in der Netzwerk-Tokeni­sierung bereits die Zukunft des E-Commerce-Zahlungsverkehrs. Im nächsten Schritt werden auch mittlere und kleinere Händler folgen, sie so zum Standard machen und damit dem Anteil des E-Commerce an der Weltwirtschaft zusätzlichen Schub verleihen.

Tokenisierung
Bild: G+D

Der Autor Stephan Hackenberg ist Global Solution Expert eCom Scheme Tokenisierung im Bereich Digital Payment bei G+D.


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