19.08.2013 – Kategorie: Handel
Überschuldungslage deutscher Verbraucher trübt sich ein
Das SchuldnerKlima in Deutschland trübt sich im Sommer 2013 deutlich ein. Der SchuldnerKlima-Index liegt aktuell bei 102 Punkten, aber weiterhin noch im positiven Bereich (Frühjahr 2013: 107,7 Punkte). Das ist das Ergebnis einer bundesweiten und bevölkerungsrepräsentativen Online-Befragung von rund 1.000 Bürgern im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, die einmal im Quartal durchgeführt wird.
Der SchuldnerKlima-Index Deutschland bewertet als Trendindikator die Überschuldungslage der deutschen Verbraucher. Ein Wert über 100 Punkte kennzeichnet eine eher entspannte Überschuldungslage, ein Wert unter 100 Punkte bedeutet, dass sich die Überschuldungslage für die Verbraucher anspannt. „Die unbeständige Konjunkturentwicklung hat offensichtlich im Sommer 2013 zu einer Verunsicherung der Verbraucher geführt. Das zeigen insbesondere die Bewertungen der eigenen wirtschaftlichen Lage, die in diesem Sommer deutlich schlechter ausfallen als im letzten Quartal“, sagt Siebo Woydt, Geschäftsführer von Boniversum.
Pessimistische Bewertung der wirtschaftlichen Lage – Aktuelle Verbindlichkeiten steigen
Die deutschen Verbraucher bewerten die eigenen wirtschaftlichen Möglichkeiten in diesem Sommer deutlich negativer als noch im letzten Quartal. Nur noch 27,6 Prozent (Frühjahr 2013: 32,9 Prozent) der Verbraucher bewerten ihre eigene aktuelle wirtschaftliche Lage mit einer guten oder sehr guten Schulnote. Auch der Blick in die Zukunft ist deutlich pessimistischer als noch im Frühjahr. Nur noch rund 31 Prozent (Frühjahr 2013: 36,1 Prozent) bewerten ihre wirtschaftliche Lage für die nächsten Monate mit einer guten oder sehr guten Schulnote. Daneben ist die Sparneigung im Sommer 2013 deutlich rückläufig. Nur noch 32 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig zu sparen – im Frühjahr 2013 lag die Zahl der Sparer noch bei rund 38 Prozent.
Die aktuelle Kreditnutzung hat im Sommer 2013 im Vergleich zum Vorquartal wieder leicht zugenommen. 59 Prozent der Deutschen geben aktuell an, „Kredite oder sonstige Verbindlichkeiten und Verpflichtungen“ zu haben (Frühjahr 2013: 58 Prozent). Für die nächsten drei Monate plant weiterhin jeder dritte Verbraucher, weitere Anschaffungen, in erster Linie kleinteilige Konsumgüter, mit Krediten finanzieren zu wollen (31,8 Prozent).
Schuldenstress nimmt wieder zu
Im Sommer 2013 hat auch der Schuldenstress wieder zugenommen. Etwa jeder neunte Verbraucher verspürt aktuell „häufig das Gefühl, dass ihm die finanziellen Verbindlichkeiten über den Kopf wachsen könnten“ (10,8 Prozent; Frühjahr 2013: 8,3 Prozent) und sogar 52,4 Prozent der Deutschen kennen Personen aus ihrem persönlichen Umfeld, die momentan in finanziellen Schwierigkeiten stecken. „Der aktuelle SchuldnerKlima-Index zeigt, dass die Überschuldungsgefahr der Verbraucher derzeit zunimmt. Für nicht wenige Deutsche steht die Überschuldungsampel aktuell wieder auf hellrot“, sagt Siebo Woydt.
Die Einflussfaktoren auf das SchuldnerKlima
Der SchuldnerKlima-Index basiert auf drei Einflussindikatoren: den Einschätzungen zur eigenen aktuellen wie auch künftigen wirtschaftlichen Situation (Ökonomisches Potenzial), dem Bestand an aktuellen und erwarteten finanziellen Verpflichtungen (Kreditaffinität) sowie dem Gefühl einer finanziellen Überforderung bei sich selbst und in seinem Umfeld (Schuldenstress). Ergänzend wird nach den Möglichkeiten gefragt, Geld zu sparen (Sparpotenzial).
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