13.04.2022 – Kategorie: Marketing

Ukraine-Krieg: Verbraucher fordern Haltung von Unternehmen gegen Russland

Wie eine neue Umfrage des Bitkom zeigt, wollen drei von vier deutschen Verbrauchern künftig ihre Kaufentscheidungen davon abhängig machen, wie sich Unternehmen im Ukraine-Krieg verhalten.

Deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher sehen genau hin, wie sich Unternehmen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine positionieren. Demnach wollen 77 Prozent der Deutschen ihre Kaufentscheidungen künftig davon abhängig machen, wie sich Unternehmen im Ukraine-Krieg verhalten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von mehr als 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. Die Entscheidung zahlreicher Unternehmen der Digitalbranche, das Neukundengeschäft in Russland auszusetzen, trifft auf großen Zuspruch. So sind acht von zehn deutschen Verbrauchern der Ansicht, dass sich Digitalunternehmen klar gegen Russland positionieren sollten.

Ukraine-Krieg Bitkom
Deutschen machen ihre Kaufentscheidungen davon abhängig, wie sich Unternehmen im Ukraine-Krieg verhalten. (Grafik: Bitkom)

Ukraine-Krieg: Gefahr, das Vertrauen der Kunden zu verspielen

„Die Verbraucherinnen und Verbraucher verurteilen mit großer Mehrheit den barbarischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und beobachten sehr genau, wie sich die Unternehmen gegenüber dem Aggressor Russland positionieren. Wer sich nicht klar an die Seite der Ukraine stellt, läuft Gefahr, das Vertrauen deutscher Kundinnen und Kunden zu verspielen und riskiert Einbußen“, kommentiert Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom.

Bitkom Berg
Achim Berg ist Präsident des Bitkom e.V. (Bild: Bitkom)

Wie eine Umfrage des Bitkom Anfang März ergeben hat, werden die von der EU und Deutschland gegen Russland verhängten Sanktionen von einer überwältigenden Mehrheit der Unternehmen der deutschen Digitalwirtschaft unterstützt. 96 Prozent befürworten die Maßnahmen, zwei Drittel (66 Prozent) sagen zudem, dass sie bei Bedarf noch verschärft werden sollten. Zugleich geht jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) davon aus, dass sich der Ukraine-Krieg negativ auf das eigene Geschäftsergebnis auswirken wird.

Immer mehr Unternehmen von Sanktionen gegen Russland betroffen

Bereits von den Sanktionen betroffen sind 13 Prozent der Unternehmen, etwa durch den Verlust von Kunden, den Wegfall von Entwicklungspartnern, den Ausfall von Mitarbeitern oder aber einen Mangel an Roh- und Grundstoffen oder Bauteilen. Rund jedes achte Unternehmen (12 Prozent) befürchtet künftig Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen oder Zwischenprodukten. Insgesamt gibt jedes dritte Unternehmen (32 Prozent) an, Geschäftsbeziehungen in die Ukraine, nach Russland oder Belarus zu unterhalten.

Trotz der Betroffenheit vieler Unternehmen ist der Ruf nach staatlicher Unterstützung bislang eher verhalten. So wünschen sich 36 Prozent der Unternehmen finanzielle Zuschüsse bei wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen. Und 15 Prozent würden in der aktuellen Situation kostengünstige Kredite befürworten. Jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) spricht sich für eine erweiterte gesetzliche Absicherung aus, etwa bei Schadenersatzansprüchen früherer Geschäftspartner. Und jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) erwartet allgemein bessere und verlässlichere Informationen durch die Politik. Ebenfalls jedes vierte Unternehmen (25 Prozent) sieht aktuell keinen Bedarf an einer Unterstützung durch die Politik. 16 Prozent der Befragten sind dazu noch unentschieden und machen keine Angabe. (sg)

Lesen Sie auch: Ukraine-Krieg bremst E-Commerce aus: Deutsche hamstern

Aufmacherbild: hamara – Adobe Stock


Teilen Sie die Meldung „Ukraine-Krieg: Verbraucher fordern Haltung von Unternehmen gegen Russland“ mit Ihren Kontakten:


Scroll to Top